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Affären

Affären

Titel: Affären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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brachte. Am nächsten Tag erklärte Lola die Affäre für beendet.
    Eine Weile fürchtete sie, Hailey könnte zwei und zwei zusammenziehen: Jedes Mal, wenn ihr Vater weg war, hatte Lola auch keine Zeit. Oder dass ihr Vater kurz nach dem tränenreichen Telefongespräch wieder öfter zu Hause blieb und auch nicht mehr so abgelenkt war. Aber nein. Lola wusste, dass Hailey nie glauben würde, dass Lola ihr so etwas antun könnte. Und dadurch fühlte sie sich noch schuldiger. Deshalb schwor sie sich, ganz egal, was geschah, sie würde nie mehr zulassen, dass ihr Körper ihren gesunden Menschenverstand besiegte.
    Nie mehr.

 
    Um ehrlich zu sein, es waren vier lange Jahre für sie.
    Sie hatte angenommen, dass sie durch das Studium viele neue Eindrücke und aufregende Erfahrungen sammeln würde. Es stellte sich heraus, dass die Studenten sich kaum von den Jungs auf der Highschool unterschieden, wenn es um Sex ging. Sie hatte ein paar Freunde, mit denen sie es länger aushielt, mit einem sogar länger als ein Jahr, aber nichts kam auch nur annähernd an die verbotene Leidenschaft mit David heran.
    Ab und zu versuchte sie ihren Partner zu ermutigen, die Dinge nicht zu beschleunigen, sondern viel langsamer anzugehen. Einmal schlug sie sogar einem Freund vor, er sollte sie zum Betteln bringen: Er sollte ihr noch keinen Orgasmus gewähren. Aber er tat so, als wäre sie plötzlich völlig pervers. Danach sah sie ihn nie wieder.
    »Ich bin froh, dass du heute Abend hier bist, Lola«, sagte Hailey. »Es ist viel zu lange her.«
    »Ja, es ist eine Weile her«, bestätigte Lola und trank einen Schluck Wein, den die Freundin eingeschenkt hatte. »Es tut mir leid, dass ich nicht da war, als du Sorgen hattest, dass deine Eltern sich trennen könnten.«
    »Es geht wieder besser«, sagte Hailey. »Sie schreien sich nicht mehr an. Und Mom holt sich endlich psychologische Hilfe.«
    »Das hört sich gut an.« Lola nahm wieder einen Schluck der dunkelroten Flüssigkeit, ehe sie fragte: »Und geht es deinem Dad auch besser?«
    »Ja, ich glaube schon. Ich meine, es ist viel öfter zu Hause, was schön ist.« Sie legte eine Pause ein. »Aber er sieht oft so abwesend aus. Als wäre er eine Million Meilen weit weg. Ich würde gern wissen, an was er denkt.«
    Nachdem Hailey eingeschlafen war, lag Lola noch wach und starrte zur Zimmerdecke. Sie hatte das Gefühl, ersticken zu müssen, und dass ein schweres Gewicht auf ihr lag. Sie hätte gern gewusst, ob er unten in der Küche saß und auf sie wartete. Der Gedanke fraß sie auf. Schließlich konnte sie es nicht länger ertragen. Sie schlich die Treppe hinunter, und im nächsten Moment sah sie ihn.
    Er starrte sie wortlos an. In seinem Blick lagen all die Dinge, für die sie sterben könnte. Hitze. Feuer. Leidenschaft. Aber am meisten Lust. Lust ohne jede Einschränkung. In ihrem Blick hatte sich die unerfüllte Sehnsucht gesammelt.
    Sie atmete tief ein und flüsterte: »Ich träume davon, dich zu saugen.« Sie fühlte sich schwindlig, trunken vom Wein und von der Lust, diese Worte laut auszusprechen. Jetzt weiß er es. Ich habe es gesagt.
    Sie schloss die Augen und badete so lange es ging in diesem Gefühl.
    Als sie die Augen wieder öffnete, sagte er: »Nicht hier.«
    Sie nickte.
    Also geschah es nicht in dieser Nacht. Aber danach erhielt sie eine E-Mail, und kurz darauf einen Anruf. Dann: Triff mich da und da. Nur dieses eine Mal. Ein letztes Mal. Wir haben die ganze Nacht.
    Also fing es wieder an.
    Er war schon da im Hotelzimmer, als sie eintraf. Und als er die Tür öffnete, traf es sie wie ein Schlag: Die Szene war so vertraut, so unvermeidlich, so berauschend. Trotz der Umstände, die das Gegenteil festlegten - dies war falsch, schlimm und betrügerisch - fühlte es sich in diesem Moment an, als wäre es richtig, sexy und aufregend.
    Sie küssten sich voller Leidenschaft, während sie in der Mitte des Zimmers standen und die Tür noch offen war. Er löste die Umarmung für einen Moment, um die Tür zu schließen, und als er sich ihr wieder zuwandte, hielt sie etwas in den Händen.
    Handschellen.
    Er gluckste. »Es scheint, du bist ein bisschen bizarr geworden.«
    Sie hob die Schultern und grinste. »Ja, richtig.« Dann wies sie mit dem Kopf. »Setz dich auf den Stuhl.«
    »Ja, Ma'am«, sagte er und gehorchte, immer noch glucksend und amüsiert von ihrer Ernsthaftigkeit.
    Sie hatte drei Paar Handschellen dabei. Das erste Paar benutzte sie, um seine Handgelenke auf den Rücken zu binden und um

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