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Affären

Affären

Titel: Affären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsay Gordon
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jedenfalls sah Carrie das so. Und sie war bereit für eine Affäre.

 
    Der Freitag begann strahlend hell und sonnig. Carrie wurde wach und trottete ins Bad. Ihr Magen drehte sich, und sie verlor alles, was sie gestern Abend gegessen hatte.
    Alex war schon zur Arbeit gegangen. Wieso hatte sie so lange schlafen können?
    Dann dämmerte es ihr langsam. Carrie lächelte, als sie sich mit dem Rücken an die kalten Fliesen lehnte. Mit zitternden Händen kramte sie in der Schublade nach Schwangerschaftstests. Sie pinkelte über einen Streifen und schaute zu, wie sich die beiden Linien pink färbten - beide. Positiv.
    Sie starrte auf die Linien und begann zu weinen. Schwere Schluchzer, die sie fast zerrissen.
    Himmel, was habe ich getan?
    Sie loggte sich ein, aber John war nicht da. Sie rief Alex an und hinterließ eine Nachricht bei seiner Sekretärin, die freundlich sagte, dass er mal für ein paar Minuten ausgegangen wäre. Nachdem aus diesen Minuten eine Stunde geworden war, setzte sie sich ins Auto, um ihn zu treffen.
    Sie musste es ihm sagen. Sie war plötzlich von einer Liebe zu ihrem Mann erfüllt, deren Stärke sie verblüffte. Ja, sie konnten sich zusammenraufen. Jetzt hatten sie eine gemeinsame Aufgabe, für die sich zu kämpfen lohnte.
    Carrie rannte ins Foyer der Bank, ein Strahlen im Gesicht. Die Kollegen ihres Mannes begrüßten sie freundlich. Sie trat durch die offene Tür ins Büro ihres Mannes. Sie erstarrte.
    Alex saß lächelnd da und spielte mit einem Filzstift. Der Mann, der vor ihm saß, ließ Carries Blut gerinnen. Sie blinzelte und wollte langsam rückwärts aus dem Büro gehen. Alex hielt sie davon ab, als er sie überschwänglich begrüßte.
    »Liebling! Komm doch herein. Ich bin froh, dass du da bist, dann kann ich dir gleich den neuen Präsidenten der Bank vorstellen.«
    Ein großer Mann mit grauen Haaren und einer stämmigen Figur stand auf. Seine blauen Augen leuchteten. Sein Anzug war maßgeschneidert. Er streckte seine Hand aus.
    »John Myers«, sagte er. Carrie fiel in Ohnmacht.

 
    Gwen Masters hat einen Black Lace Roman geschrieben und mehrere Kurzgeschichten, die in den verschiedenen Black Lace Anthologien veröffentlicht worden sind.

Alegra Verde

 
    Verdammt, er war ihr Mann, da hatte sie das Recht, alles zu tun, um ihre Ehe zu retten. »Lupe, er sieht mich nicht mehr. Ich meine, er kann sehen, aber er sieht mich nicht mehr, verstehst du, was ich meine?« Das würde Georgy mich fragen, und ich würde nicken. »Lupe«, würde sie zwischen zwei Schlucken café con leche sagen, »Sex mit ihm ist so langweilig geworden.« Sie würde wieder einen Schluck nehmen, und manchmal war da eine Feuchtigkeit in ihren Augen, wenn sie mich ansah. »Er war doch immer so gut zu mir. Aber jetzt hackt er schnell hintereinander in mich hinein. Ich bin ja so frustriert.« Ich drückte ihre Hand. »Danach liege ich rastlos neben ihm und kann nicht schlafen.« Ich nickte voller Sympathie und schlürfte meinen Kaffee.
    Eines Tages, das war vor ein paar Monaten, lächelte sie mich vom kleinen Bistrotisch bei Border's an und sagte: »Ich habe beschlossen, was dagegen zu unternehmen, und dazu brauche ich deine Hilfe.« Ich stellte meine Tasse auf den Tisch und setzte mich. »Alles, was du haben willst, Georgy.« Und das meinte ich auch so. Georgy war eine gute Freundin und war immer großzügig, wenn sie mir mal was leihen musste, wenn ich nicht genug Geld für ein Buch hatte. Oder wenn ich durch Victoria's Secret schlenderte. Meine Laune wurde sofort besser, wenn ich wieder eine sündige Reizwäsche erstanden hatte.
    Wir hatten uns bei einem Schriftsteller-Seminar kennengelernt und uns sofort gut verstanden, auch wenn sie gut eine Dekade älter war als ich.
    Der Workshop ›Wie schreibt man Fiktion?‹, den wir belegt hatten, wurde von einem chauvinistischen Italiener geleitet, der mich an meinen Vater erinnerte, nicht nur wegen seinen Pfeffer-und-Salz-Haaren und seinem gedrungenen Körperbau, sondern auch wegen seiner Hartnäckigkeit, dass seine Art die einzig richtige Art war. Ich hatte für meine Kurzgeschichte ein paar besonders brutale Kritiken einstecken müssen und war zurück auf mein Zimmer gelaufen, um mein Los im Leben zu betrauern, als Georgy in der Tür stand. Sie hatte eine Flasche Merlot und zwei Gläser dabei, wies auf die gelungene Arbeit hin, machte sich über den dicken Bauch und den italienischen Akzent unseres Folterers lustig und achtete darauf, dass mein Glas gefüllt blieb.
    An

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