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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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ja zutreffen, aber das ändert nichts an
der Tatsache, dass sie zusammen die schrecklichsten Verbrechen begangen haben.
Mildernde Umstände gibt es hier nicht, sie kommen beide an den Galgen.«
    Newbury nickte und lehnte sich zurück. Veronica, die neben ihm saß,
hatte schweigend zugehört. Anscheinend hatte sie nichts zur Unterhaltung
beizusteuern und wandte sich ab, vorgeblich mit dem beschäftigt, was sie durch
das Fenster betrachten konnte. Er fragte sich, was sie wohl dachte.
    Eingelullt vom Schaukeln der Kutsche schloss Newbury die Augen.
Seine Verletzungen taten schrecklich weh. Hoffentlich war diese Angelegenheit
bald vorbei, damit er sich einige Tage lang in seine Gemächer zurückziehen und
in seinem Arbeitszimmer genesen konnte. Im Augenblick hatte er jedoch eine
Aufgabe zu erfüllen, und ganz egal, welche Beweise sie jetzt schon in der Hand
hatten, Joseph Chapman war gewiss kein Mann, der sich willig seinem Schicksal
ergab.
    Die Karosse rollte weiter und näherte sich mit laut auf dem Pflaster
knatternden Rädern ihrem Ziel.
    Im Empfangsbereich der Transportfirma Chapman und Villiers
herrschte nicht gerade Hochbetrieb, als Newbury gefolgt von Bainbridge und
Veronica hineinstürmte. Nur Soames, Chapmans Sekretär, saß an seinem gewohnten
Platz am Mahagonischreibtisch und hatte die Hände vor sich zu einem Spitzdach
zusammengelegt. Als die Besucher hinter sich die Tür schlossen, blickte er auf.
    Â»Ah, guten Tag, Sir Maurice.« Mit kalten Eidechsenaugen
betrachtete er die Gesichter der drei Neuankömmlinge. »Ich fürchte, Mister
Chapman ist heute nicht zu sprechen. Hoffentlich haben Sie sich nicht umsonst
auf den Weg gemacht.« Er schenkte Newbury ein falsches Lächeln.
    Der Agent nickte Veronica zu, die sofort begriff, was er wollte, und
mit ein paar raschen Schritten den Raum durchmaß, um die Treppe zu Chapmans
Büro hinaufzusteigen.
    Â»Also wirklich, Sir Maurice!« Soames stand auf und stützte die Hände
auf den Schreibtisch. »Ich versichere Ihnen, dass Mister Chapman sich nicht in
seinem Büro aufhält. Sie müssen wirklich nicht auf diese Weise meine Aufrichtigkeit
in Zweifel ziehen.«
    Newbury funkelte ihn wortlos an.
    Gleich darauf erschien Veronica über der Treppe und schüttelte knapp
den Kopf. Chapman war offenbar tatsächlich nicht da. Trotzdem konnte Newbury
sich nicht überwinden, dem Sekretär zu trauen.
    Â»Wo ist er?«
    Soames spielte den Tiefbetrübten. »Das kann ich ehrlich nicht sagen.
Er ist heute Morgen wie gewöhnlich gekommen, hat im Büro einen Tee getrunken
und ist dann aus geschäftlichen Gründen weggegangen. Ich habe ihn seit
mindestens zwei oder drei Stunden nicht mehr gesehen. Er sagte mir, ich solle
für heute keine Termine mehr vereinbaren.«
    Newbury ballte wütend die Hände zu Fäusten.
    Bainbridge legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Was jetzt?«
    Â»Villiers, würde ich sagen«, überlegte Newbury.
    Soames seufzte dramatisch. »Meine Herren, da Sie keinen Termin
haben, muss ich darauf bestehen, dass …« Er unterbrach sich, als Bainbridge den
Gehstock hob, sich vorbeugte und dem Mann die Spitze auf die Brust setzte. Er
tippte den Sekretär sanft an, als wollte er erproben, wie viel Kraft nötig war,
um dem Kerl das Brustbein zu brechen.
    Â»Wenn Sie überhaupt ein wenig Vernunft im Leibe haben, dann hören
Sie auf der Stelle mit diesem dummen Geschwätz auf und entfernen sich stehenden
Fußes von diesem Ort, weil sie sich sonst in Dinge hineingezogen sehen könnten,
mit denen Sie gewiss nichts zu tun haben wollen!«
    Entsetzt brachte sich der Sekretär vor dem Stock des Polizisten in
Sicherheit und prallte mit den Beinen rückwärts gegen den Schreibtischstuhl. Er
öffnete und schloss den Mund, als müsste er sich erst zurechtlegen, wie er auf
diese Drohung reagieren sollte. »Ich … äh …«
    Â»Halten Sie den Mund, Mann! Ich bin Sir Charles Bainbridge, Chief
Inspector bei Scotland Yard. Meine Kollegen und ich haben die Absicht, Mister
Villiers ausfindig zu machen und zu vernehmen. Sie können uns entweder helfen,
indem Sie uns den richtigen Weg weisen, oder Sie können sich selbst in
Schwierigkeiten bringen. In die allergrößten Schwierigkeiten, wie ich betonen
möchte.«
    Soames hatte sichtlich Angst vor dem Chief Inspector, und sein
Widerspruchsgeist schwand dahin. »Ich

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