Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
Vom Netzwerk:
Arbeiter
schien verblüfft, als sei er nicht sicher, ob er den Chief Inspector samt
Begleitung wirklich zu seinem Arbeitgeber vorlassen durfte, und er fragte sich
offenbar auch, warum der Polizist überhaupt mit dem zurückgezogenen
Wissenschaftler reden wollte. Endlich fasste er einen Entschluss, trat zur
Seite und winkte in die Richtung der Tür, hinter der sich Villiers’ Werkstatt
befand. »Er ist da drin«, sagte er achselzuckend.
    Â»Danke.« Newbury nickte höflich und ging hinüber. Er schenkte sich
das Anklopfen, packte sofort den Griff und stieß sachte gegen die Tür. Sie
schwang auf, und sie konnten den Raum überblicken, der sich seit ihrem ersten
Besuch kaum verändert hatte. Überall lagen Bauteile herum, aber nirgends war
der Mann zu entdecken, auf den sie es abgesehen hatten. Newbury ließ die
anderen eintreten und schloss hinter sich die Tür.
    Bainbridge runzelte die Stirn. »Wo zum Teufel verstecken sich die
verdammten Kerle nur?« Er sah sich um und versuchte sich in der unordentlichen
Werkstatt zu orientieren. Dabei wirkte er ausgesprochen nervös, als fürchtete
er, die beiden Männer seien ihm irgendwie entwischt.
    Newbury wollte gerade das Wort ergreifen, als Veronica ihn am Ärmel
zupfte. »Schauen Sie!«
    Der Automat in der Ecke – es war das Modell, das sie bei ihrem
letzten Besuch bestaunt hatten – erhob sich von seinem Stuhl, kam ihnen mit
vorgestreckten Armen entgegen und öffnete und schloss die glänzenden
Messinghände wie die Scheren einer Krabbe. Die Füße klapperten auf dem
gefliesten Boden. Als Bainbridge erkannte, dass der böse Apparat auf sie
losgehen wollte, packte er den Gehstock mit beiden Händen und drehte den Knauf
kräftig nach rechts. »O nein, das wirst du bleiben lassen!«
    Der Schaft des Gehstocks entfaltete sich, und nun, da Newbury eine
viel bessere Gelegenheit hatte, den Mechanismus zu beobachten, stieg seine
Bewunderung ins Grenzenlose. Kleine Scharniere klappten in der Spitze auf und
hoben dünne Metallstäbe aus dem Schaft der Waffe, bis eine Art Käfig entstand.
Die Mittelsäule drehte sich rasch und erzeugte Funken im Käfig. Schließlich
flackerte es, und ein blauer Lichtbogen spannte sich, vom Griff bis zur Spitze,
mit elektrischem Summen über die ganze Länge des Stocks.
    Bainbridge führte die Waffe wie ein Florett und verschwendete keine
Zeit. Er stieß dem herbeiwatschelnden Automaten die Spitze in die Brust und
schaffte es sogar, die Brustplatte zu durchbohren und bis ins Herz des Uhrwerks
vorzudringen. Die pulsierende elektrische Energie lief vom Gehstock in die
komplizierten inneren Mechanismen des Automaten, wo sie entweder den ganzen
Apparat überlastete oder das empfindliche Uhrwerksgehirn zerstörte. Tief im
Torso der Maschine knirschte es, der Gestank von verbranntem Öl breitete sich
aus, und der Apparat ging zuckend zu Boden. Bainbridge hatte ihn mit seinem
Gehstock mühelos ausgeschaltet.
    Newbury trat vor und beugte sich über die Einheit. Das blaue Licht,
das hinter der Luke in der Brust geflackert hatte, war erloschen, und die
Augen rotierten nicht mehr.
    Â»Gut gemacht, Charles!«, sagte er zu Bainbridge, der den Gehstock
bereits wieder zusammenfaltete.
    Veronica schob sich zwischen sie. »Wenn die beiden Herren damit
fertig sind, einander zu beglückwünschen, würde ich Ihnen gern etwas zeigen.«
Sie schritt zur anderen Seite des Raumes, wo der Automat vorher gesessen hatte.
    Newbury musste kichern, als er die finstere Miene des Polizisten
bemerkte. Er folgte Veronica. »Was gibt es denn?«
    Â»Hier.« Sie strich mit den Händen über die Wand und zeigte ihm die
dünnen Umrisse einer Tür, die hinter dem Stuhl des Automaten verborgen war.
»Ich frage mich, ob wir vielleicht dort finden, was wir suchen.«
    Newbury legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Ich muss Ihnen
gratulieren, Miss Hobbes. Jede Wette, dass er sich genau dort versteckt. Treten
Sie doch bitte zurück.« Er winkte den anderen, sich von der Wand zu entfernen,
damit er den Stuhl wegziehen konnte. Dann tastete er die Fugen der Tür ab.
    Es schien, als sei der Durchgang direkt aus dem Mauerwerk
geschnitten worden. Ein Segment der Wand war entfernt und mit einigen geschickt
montierten Scharnieren versehen worden. Die Tür war wie der Rest des Raumes mit
dunklem Holz vertäfelt. Newbury betrachtete anerkennend die

Weitere Kostenlose Bücher