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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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gründlich
in Augenschein genommen habe. Ein oder zwei dieser Automaten durfte ich
bereits besichtigen. Es sind sicherlich erstaunliche Erfindungen. Heutzutage
schreitet die Technik mit Riesenschritten voran. Blicken Sie nur zum Himmel
hinauf, wenn Sie daran zweifeln.« Er deutete zum Fenster. »Chapman und Villiers
zählen zu den bedeutendsten Luftfahrtunternehmen in London. Wenn auch nur ein
Viertel der Luftschiffe über der Stadt von Automaten gesteuert wird, dann ist
das wirklich eine wundervolle Sache!«
    Â»Ich bezweifle nicht, dass Sie damit recht haben, Sir Maurice, aber
wir dürfen unser Urteilsvermögen nicht durch die Begeisterung für technische
Fortschritte trüben lassen.«
    Verschlagen sah er sie an. »Sie haben wirklich einen scharfen
Verstand, Miss Hobbes, und Sie haben natürlich völlig recht. Umgekehrt hoffe
ich aber auch, dass Sie die Technik nicht verdammen, solange wir nicht
gründlich ermittelt haben.«
    Â»Einverstanden, und obwohl Mister Stokes ein abscheulicher Lump ist,
der es geradezu darauf angelegt hat, mein Urteilsvermögen über seine Firma zu
trüben.«
    Â»In der Tat. Mit etwas Glück werden wir in Zukunft aber nichts mehr
mit dem Mann zu tun haben.«
    Veronica nippte nachdenklich am Tee. »Was ist eigentlich mit den
Morden in Whitechapel? Haben Sie noch einmal über den glühenden Polizisten
nachgedacht?«
    Newbury schüttelte langsam den Kopf. »Leider muss ich diesen Fall
vorläufig ruhen lassen. Sofern wir dem Luftschiffunglück rasch auf den Grund
gehen können, werde ich mich weiter darum kümmern. Ansonsten muss ich Charles
mit einigen Hinweisen auf die richtige Fährte bringen und hoffen, dass er das
Rätsel selbst löst. Ihm stehen viele gute Leute zur Verfügung, und auch falls
hier tatsächlich übernatürliche Einflüsse im Spiel sein sollten, er ist schon
einmal gegen solche Kräfte angetreten und hat die Oberhand behalten.«
    Veronica zog die Augenbrauen hoch.
    Â»Das ist eine Geschichte, die wir uns lieber für ein andermal
aufheben.« Er stand auf und zog die Handschuhe an.
    Veronica stellte die Tasse auf den Untersetzer. »Noch eine letzte
Frage, ehe wir aufbrechen. Würden Sie mir erklären, warum dieser Unfall für die
Krone so wichtig ist?«
    Newbury hielt einen Moment inne, als müsste er überlegen, wie viel
er seiner Assistentin preisgeben durfte. Andererseits hätte er ihr, obwohl sie
erst seit einigen Wochen in seinen Diensten stand, jederzeit sein Leben
anvertraut.
    Veronica fasste sein Schweigen als Missbilligung auf und errötete.
»Bitte verzeihen Sie mir! Habe ich eine Grenze übertreten?« Sie sprang auf und
hätte fast die Tasse und den Untersetzer umgeworfen, als sie ungeschickt gegen
die Schreibtischkante stieß.
    Newbury winkte ihr, sich zu beruhigen. »Nein, keineswegs, Miss
Hobbes. Die Wahrheit ist ganz einfach die, dass ich es selbst nicht genau weiß.
Ich muss zugeben, dass ich dies höchst unbefriedigend finde, denn ich vermag
zwischen den Angelegenheiten der Krone und der Katastrophe, welche die Lady Armitage traf, beim besten Willen keinen Zusammenhang
zu entdecken. Nicht nur das, der Fall in Whitechapel entspricht zudem viel eher
meinen Fachkenntnissen.« Er seufzte. »Trotzdem, wir müssen eben unsere Pflicht
tun, und ich gebe gern zu, dass ich diese Angelegenheit mit den Automaten
äußerst interessant finde.« Er hielt Veronica die Tür auf und schob sie
hindurch.
    Miss Coulthard saß mit eifrig kratzendem Stift am Schreibtisch und
übertrug eine der letzten akademischen Arbeiten Newburys für das Archiv des
Museums. Er schüttelte den Kopf, als er seinen Mantel vom Ständer nahm. »Miss
Coulthard? Haben Sie meinen Brief an Scotland Yard gesandt, wie ich es Ihnen
aufgetragen habe?«
    Â»Ja, Sir Maurice. Ich habe ihn wie gewünscht mit einem Kurier
geschickt.«
    Â»Sehr gut. Dann muss ich Sie fragen, was Sie noch hier zu suchen
haben. Warum schreiben Sie meine unleserlichen Aufsätze ab, obwohl Sie doch
daheim auf Neuigkeiten von Ihrem Bruder warten sollten?«
    Â»Nun, Sir, dieses Dokument sollte schon gestern ins Archiv gehen.
Ich will ja nicht mit meiner Arbeit in Verzug geraten.«
    Â»Was für ein Unfug! Miss Hobbes und ich sind heute den ganzen Tag
unterwegs, also wird man Sie wohl kaum vermissen. Nun gehen Sie schon. Ich
werde nicht in eine Droschke steigen, solange

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