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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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sein bleiches Gesicht
verriet seinen Unmut über die Kunden, die es wagten, so kurz vor der
Mittagspause das Büro zu betreten. Seine Stimme war dünn und näselnd. »Kann ich
Ihnen helfen?«
    Newbury trat vor den Schreibtisch und legte den Hut neben einem
Stapel von Dokumenten ab. Der Angestellte betrachtete das Kleidungsstück voll
Abscheu, als sei es ein abgeschnittener Pferdekopf.
    Â»Ich möchte Mister Chapman sprechen.«
    Der Angestellte sah in seinem Register nach. »Sind Sie sicher, Sir?
Heute habe ich keine Termine für Mister Chapman eingetragen. Er ist wirklich sehr
beschäftigt.« Damit klappte er den Kalender zu, als sei die Angelegenheit
erledigt. »Vielleicht möchten Sie zunächst einen Termin vereinbaren?«
    Â»Ich fürchte, Sie verstehen es nicht. Ich muss dringend und
unbedingt noch heute mit Mister Chapman sprechen.« Newbury funkelte den Mann
hinter dem Schreibtisch an.
    Â»Dringend und unbedingt, Sir? Darf ich fragen, welch dringende
Angelegenheiten Sie mit meinem Vorgesetzten zu besprechen haben, die keinen
Aufschub dulden? Falls Sie sich über eine kürzlich durchgeführte Reise
beschweren möchten, so finden Sie die entsprechenden Formulare dort drüben auf
dem Schreibtisch.«
    Newbury seufzte. »Ich bin im Auftrag der Krone hier. Es geht um eine
delikate Angelegenheit, die ich mit Mister Chapman vertraulich besprechen möchte.
Wenn Sie natürlich der Ansicht sind, ich solle seine heikelsten Angelegenheiten
hier in aller Öffentlichkeit ausbreiten, dann …«
    Schlagartig veränderte sich das Verhalten des Mannes. Sein Gesicht
bekam Farbe, und er setzte ein breites Lächeln auf, schluckte und hob
beschwichtigend die Hände. Auch seine Stimme klang erheblich freundlicher.
»Aber natürlich, Sir. Ich verstehe. Erlauben Sie mir nachzufragen, ob Mister
Chapman zur Verfügung steht. Wen darf ich ihm melden?«
    Â»Sir Maurice Newbury.«
    Â»Bitte nehmen Sie doch Platz, Sir Maurice. Es dauert nur einen
Moment.«
    Der Angestellte stand eilig auf, ging quer durch das Büro und sah
sich nervös noch einmal nach Newbury um. Dann stieg er rasch die Treppe hinauf
und verschwand. Veronica ließ sich lächelnd auf einem Stuhl nieder. Newbury
schritt unterdessen ungeduldig im Büro hin und her.
    Gleich darauf erschien der Sekretär wieder auf der Treppe, stieg mit
hinter dem Rücken verschränkten Händen herunter und näherte sich Newbury
vorsichtig, als träte er einem Löwen gegenüber. »Mister Chapman befindet sich
in seinem Büro und freut sich darauf, Ihre Bekanntschaft zu machen, Sir
Maurice. Bitte folgen Sie mir.« Er winkte ihnen. Newbury nahm seinen Hut wieder
an sich und half Veronica galant beim Aufstehen.
    Oben gab es drei Türen, hinter denen sich vermutlich private
Büroräume verbargen. Vor der mittleren blieb der Angestellte stehen und räusperte
sich. Dann klopfte er höflich dreimal an, öffnete mit einer ausholenden Geste
die Tür und wich zur Seite aus, damit die Ermittler eintreten konnten.
    Â»Ihre Besucher, Sir.«
    Newbury ließ Veronica den Vortritt, den Hut hatte er sich ordentlich
unter den Arm geklemmt.
    Es war ein großes, protzig eingerichtetes Büro voller
Kunstgegenstände und kostbarer Objekte von allen Ecken und Enden der Welt.
Newbury sah sich um und verschaffte sich einen Überblick. Eine Wand wurde von
einem großen Kamin eingenommen, über dem ein Porträt der Königin kummervoll auf
die Besucher herabblickte. Eine Vitrine in einer Ecke barg Relikte aus Konstantinopel,
Bagdad, Griechenland und Delhi. Andenken an Reisen, so vermutete Newbury, die
der Firmeninhaber im Rahmen seiner Geschäfte in diese fernen Länder unternommen
hatte.
    Chapman hatte es sich auf einem großen Chesterfield-Sessel bequem
gemacht und rauchte eine Zigarette. Er hatte schulterlanges blondes Haar und
trug eine schwarze Weste über dem weißen Hemd. Newbury fand, dass der Mann
etwas von einer Katze hatte, die sich gemütlich vor dem Feuer wärmte. Als die
Gäste eintraten, stand er sofort auf und kam ihnen entgegen, um sie mit
Handschlag zu begrüßen. »Sir Maurice Newbury, nehme ich an?«
    Â»In der Tat.« Newbury schlug herzhaft ein und machte Platz.
»Erlauben Sie mir, Ihnen meine Assistentin Miss Veronica Hobbes vorzustellen.«
    Chapman lächelte, gab auch ihr die Hand und hielt sie eine Sekunde
länger

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