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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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Hand zu sehen,
die mit voller Wucht sein Gesicht traf. Der Schlag warf ihn um, er prallte
schwer auf den Boden, verrenkte sich den linken Ellenbogen auf dem Pflaster und
rang um Atem. Rasch schnappte er sich Bainbridges Gehstock, der bei seinem
Sturz in die Gosse gefallen war, und rollte sich nach rechts ab, um dem Angriff
des Wesens zu entgehen, das es auf seine bereits blutende Schulter abgesehen
hatte. Newburys Kleidung war zerfetzt, und ein übler Schmerz schoss ihm durch
den Arm, als die Krallen des Wesens neue Wunden rissen. Ihm war klar, dass der
Stock allein nicht viel ausrichten würde. So hakte er ihn hinter die Ferse der
Kreatur und rollte sich ab, um auf die Knie zu kommen. Dabei zog er den
Gehstock mit aller Kraft hinter sich her. Anscheinend war das Manöver
erfolgreich, denn das torkelnde Ungeheuer krachte schwer auf die Seite. Newbury
schnappte nach Luft und wollte sich taumelnd entfernen, doch der erste Gegner
rappelte sich wieder auf, und der zweite war längst auf den Beinen und steuerte
auf Newbury zu. Der Agent wich zurück und überlegte verzweifelt, was nun zu tun
wäre. Wenn es auf Körperkraft und Ausdauer hinauslief, hatte er jetzt schon verloren.
    Hinter sich hörte er die Kolben der Droschke arbeiten. Offenbar
bereitete sich der Fahrer auf ihre Flucht vor. Außerdem, gerade noch hörbar,
vernahm er Veronica und Bainbridge, die sich bemerkbar machen wollten. Er hatte
keine Zeit, genau aufzupassen, was sie ihm sagen wollten, weil einer der
Wiedergänger schon wieder auf ihn losging, ihn zu Boden riss und auf ihm zu
liegen kam. Sie rollten übereinander, Newbury konnte jedoch die Kehle des
Wesens packen, das bedrohlich mit den Zähnen knirschte. Der stinkende Atem
allein hätte schon fast ausgereicht, um den Agenten kampfunfähig zu machen.
Beim Sturz hatte er den Gehstock verloren, und so blieb ihm nichts anderes
übrig, als das Wesen mit der freien Hand abzuwehren. Er schlug kräftig zu, die
Faust drang durch die glitschige, verfaulte Haut und bohrte sich tief in den
Bauch des Wesens.
    Es zuckte auf ihm, während Newbury eine Grimasse schnitt und die
Hand noch tiefer hineinstieß, um die Wirbelsäule zu suchen. Ein paar Sekunden
später konnte er hinter den verfaulten Gewebefasern die brüchigen Knochen
packen. Er riss so fest er konnte daran und hielt mit der anderen Hand die
Kehle des Wesens fest. Mit einem Geräusch, als bräche altes Holz unter
schweren Schritten, zersplitterte die Wirbelsäule.
    Sofort hörte das Wesen zu strampeln auf, es zuckte noch einige Male
und blieb still liegen. Doch die Arme wollten immer noch Newbury packen, und
die Zähne kamen seinem Gesicht gefährlich nahe. Keuchend stemmte Newbury sich
gegen das Gewicht des Wesens, das auf ihm lag, zog die Hand aus dem verwesenden
Bauch und verweigerte sich jeder Mutmaßung, wo seine Finger gerade noch
herumgewühlt hatten. Die verletzte Schulter konnte er kaum noch belasten. Er
stützte sich mit der rechten Hand auf dem Boden ab und warf sich herum, bis das
stinkende Ungeheuer unter ihm lag, dabei hielt er die Kehle mit der linken Hand
fest.
    Nun drehte Newbury sich rasch zu dem anderen Angreifer um, sprang
von seinem Gegner herunter und tappte auf der Suche nach Bainbridges Gehstock
umher. Er lag ganz in der Nähe auf dem Pflaster, nicht weit von der Stelle entfernt,
wo Newbury gestürzt war. Rasch schnappte er sich den Stock, wich zurück und
rechnete damit, dass der zweite Wiedergänger jederzeit aus dem Nebel auftauchen
konnte.
    Das Wesen, das er niedergerungen hatte – dasjenige, das früher eine
Frau gewesen war –, versuchte immer noch, sich aufzurichten, und schleppte sich
mit den Armen weiter, als es einsehen musste, dass die Beine es nicht mehr
tragen wollten. Zielstrebig kroch es auf Newbury zu. Es war ein schrecklicher
Anblick, den Newbury keinen Moment länger ertragen konnte. Er drehte sich um
und überlegte, wo sich die Droschke im Nebel befand. Dabei stützte er sich auf
den Gehstock und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Vielleicht war das zweite
Wesen weggelaufen, getrieben von der Gier, eine eigene Beute zu finden, nachdem
es zu der Ansicht gelangt war, seine Gefährtin habe Newbury niedergerungen.
Allerdings war dies nicht sehr wahrscheinlich.
    Irgendwo hinter ihm in der grauen Suppe rief Veronica seinen Namen.
Er machte sich auf den Weg, torkelte auf ihre Stimme zu und blieb sofort wieder
stehen, als er

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