Afghanistan, Srebrenica & zurück (German Edition)
ermordet wurden, der kroatische Helsinki-Ausschuss für Menschenrechte hat 410 Tote namentlich identifiziert. Hans Koschnick (SPD) aber rühmte die Operation als „Versuch, eine Rechtsordnung, eine staatliche Einheit wiederherzustellen“.
Die binäre Struktur der westlichen Propaganda - gute Kroaten und Muslime, böse Serben - war kühl kalkuliert: Nur durch die Darstellung des gegenseitigen Gemetzels als Aggression einer Partei war ein Kriegseintritt auf der Seite der angeblichen Opfer zu rechtfertigen. Fischer kritisierte ganz richtig, „wie die Bundesregierung den Bundestag ... an der humanitären Nase in den Bosnien-Krieg führen will.“ So sprach er allerdings im Dezember 1994 - sieben Monate vor Srebrenica.
Dokumentation / Kasten (noch „Der Freitag“)
Einige offene Fragen
NATO-Intervention
UN-Generalsekretär Kofi Annan hat in seinem Bericht vom 15. November 1999 „ein internes Treffen der bosniakisch(-muslimischen) Führung vom 28. und 29. November 1993 erwähnt, auf dem Präsident Izetbegovic erklärt habe, (... ) er habe in Erfahrung gebracht, dass eine Intervention der NATO in Bosnien-Herzegowina möglich sei, aber nur stattfinden könne, wenn die Serben gewaltsam in Srebrenica eindrängen und dort mindestens 5.000 Personen massakrierten“.
(Aus dem Srebrenica-Bericht der Untersuchungskommission der französischen Nationalversammlung, vorgelegt im November 2001)
Waffen aus den USA
„Die Waffen, die im Frühling 1995 eingeflogen wurden, tauchten 14 Tage später in der belagerten und entmilitarisierten Enklave von Srebrenica auf. Als diese Lieferungen bemerkt wurden, übten US-Amerikaner auf UNPROFOR Druck aus, Berichte umzuschreiben. Als norwegische Beamte wegen der Flüge protestierten, wurden sie angeblich zum Schweigen gebracht“.
(Aus dem Srebrenica-Bericht des niederländischen Armeeinstituts NIOD, vorgelegt im April 2002, hier zusammengefasst von der britischen Tageszeitung The Guardian , 22. April 2002)
Zeugen
Morde einer moslemischen Mafiagruppe an den eigenen Leuten während der Flucht aus Srebrenica: „Über die Morde darf man auch heute noch nicht sprechen. Einige radikalere Kenner der militärischen und politischen Verhältnisse in Srebrenica wagen es zu behaupten, daß ›Zeugen‹ sogar liquidiert worden sind, als sich das Hauptkontingent aus Srebrenica herausgekämpft hat. Während dieses Durchbruchs auf freies Territorium wurde auf dem Gebiet von Baljkovici Azem Bajramovic, ein Präsidiumsmitglied der (regierenden Moslempartei - J.E.) SDA, getötet. Sein Tod wird als Beispiel angeführt, wie man Zeugen aus Srebrenica zum Schweigen bringt.“
(Aus der moslemischen Wochenzeitung Ljiljan , Sarajevo, Ausgabe vom 7. August 1996)
Weitere Kostenlose Bücher