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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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heraus. Katharina hielt sie auf: »Wo ist Dirk-Marjan?«
    »Der wollte schauen, ob er den anderen Ausgang findet. Hilfe holen.«
    »Oh je, die anderen Ausgänge sind abgeschlossen«, sagte Augustin. »Ich schaue gleich, dass ich ihn befreie.«
    Während Harry und ein paar Angestellte die anderen Gäste nach oben führten, begleitete Katharina Augustin zu dem Bungalow, in dem der Schnorchel des Poseidon endete. Tatsächlich war Dirk-Marjan dort: »Sorry«, sagte er beschämt, als Augustin die Tür des Häuschens öffnete. »Aber ich dachte, ich komme hier raus.«
    »Nicht ohne Schlüssel, wenn der Bungalow nicht belegt ist.«
    »Ach, das konnte ich nicht wissen. Wollte nur helfen.«
    Augustin hielt ihm eine kurze, aber ausgesprochen strenge Strafpredigt über unerlaubte Ausflüge in die Schmugglerhöhlen. Dirk-Marjan trollte sich beschämt.
    Katharina und Augustin gingen zurück zu den Hauptgebäuden. Sie sah, dass er noch immer das Peilgerät in den Händen hielt. »Was ist das?«, fragte sie.
    »Die Paviane haben alle kleine Sender eingepflanzt bekommen«, erläuterte Augustin. »Falls mal einer aus seinem Gehege entkommt. Damit kann ich sie anpeilen. Sind jetzt aber wieder alle hinter Schloss und Riegel.«
    »Wisst ihr schon, wie …?«
    »Das Tor war auf. Keine Ahnung, warum.«
    »Und wie kam der Giesler zu den Affen?«
    Augustin blieb stehen. »Das ist meine Schuld. – Er hat mich vorhin nach den Viechern gefragt. Ob man die sehen kann. Und da hab’ ich ihm den Weg erklärt. Hab’ ihm aber gesagt, dass er aufpassen muss. Nicht so nahe an den Zaun gehen, nicht füttern und so weiter.«
    Katharina sah, dass Augustin schwer betroffen war. Deshalb sagte sie: »Komm, das hast du doch nicht wissen können.«
    Er trat wütend einen Kiesel weg: »Es ist aber mein Job, so was zu wissen. Und zu verhindern.«
    Umgeworfene Möbel, zerbrochene Flaschen; die Affen mussten sich an den süßen Likören in der Bar gütlich getan haben, während sie den Restaurantpavillon verwüstet hatten.
    Harry hatte die Gäste deshalb in die Rezeption bringen lassen, die bis auf ein paar durcheinandergeworfene Kissen unberührt geblieben war.
    Er wandte sich mit lauter Stimme an die Gäste: »Die Affen sind alle wieder eingefangen. Wir haben es überstanden. Und die Bungalows sind alle intakt.«
    »Warum knallt man die Bande nicht einfach ab?«, ereiferte sich Charlie Buchmann.
    Harry erklärte: »Die Tiere stehen auf der Roten Liste und –«
    »Die gehören auf keine Liste, sondern auf die Speisekarte.«
    Keine Widerworte vom Freiherrn? Katharina sah sich um. Wo steckte der denn? Fehlte etwa noch jemand?
    »Vermisst einer von Ihnen jemanden?«, fragte sie laut dazwischen.
    »Was?«, erregte sich Charlie Buchmann weiter. »Sie wollen jetzt ernsthaft das Krimispiel spielen?«
    »Nein, ich versuche festzustellen, ob sonst noch jemand zu Schaden gekommen ist«, antwortete Katharina ärgerlich. »Also? Vermisst jemand irgendwen?«
    Die meisten schüttelten den Kopf, bis plötzlich der Studienrat vermeldete: »Der Franzmann fehlt!«
    Katharina sah zu Augustin, der rasch begriff und einem seiner Männer etwas zuflüsterte. Der Angestellte eilte davon.
    »Sonst noch jemand?«, fragte Katharina.
    Allgemeines Kopfschütteln.
    »Sehr gut«, übernahm Harry das Wort. »Das Restaurant hat es am schlimmsten erwischt. Dort müssen wir –«
    »Na, dann packe mer des mal an«, verkündete eine rundliche ältere Frau. Die Frau des Tankstellenbesitzers.
    »Was?«, fragte Harry überrascht.
    »Isch weiß net, wie’s den annern hier geht, aber isch hab’ noch gelernt, dass in der Not alle mit anpacke duun. Umso schnellä hammer unser Restaurant zurück.«
    »Das ist wirklich nicht –«
    »Rumsitze könne mer auch daheim. Und mei Mudder hat damals nach dem Kriech ein ganzes Dorf widda aufgebaut. Da ist doch so ein Restaurant a Klacks gesche.«
    »Aber das ist nun wirklich nicht –«
    »Sie und ihre Männa ham schon die ganze Zeit geackert und Programm gemacht, damit wir kei Panik kriesche. Nun könne mer auch mal was duun. Die da«, sie deutete auf Katharina, »kann ja Punkte vergäbe für den fleissischste Aufräumer. Außerdem, des Nixtun macht misch ramdösisch. Wo iss’n der Putzkram? – Und anschließend mach’ isch für uns all a lecker grie Soß, damit mir was Anschdändisches zu esse kriesche auf den Schreck.«
    Katharina musste zugeben, dass die Idee gut war. »Zehn Punkte für jeden, der am Aufräumen teilnimmt«, rief sie.
    Das war genau

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