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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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eigentlich sehr locker damit um. Daher dachte ich …«
    »Nein. Hat er nie gesagt. Der Arme …« Kristina blickte wieder sehnsüchtig zum Sprungturm.
    »Und«, fuhr Sandra Herbst fort, »nach so einem großen Eingriff kann es sein, dass er sich hässlich fühlt. Gibt es ja auch bei Frauen, die glauben, sie seien zu unattraktiv oder zu dick und so. Dysmorphophobie nennt man das.«
    »Aber das ist doch Quatsch. Er ist doch gar nicht …« Kristinas Stimme schwankte zwischen Mitleid und Empörung.
    »Natürlich nicht.«
    »Und Sie meinen, er will wirklich …? Oh je! Und jetzt?«, fragte Kristina bestürzt. »Was mache ich denn jetzt?«
    »Die Wahrheit«, schlug Katharina vor.
    »Soll Kristina ihn endgültig verschrecken?«, widersprach Sandra Herbst.
    »Sehen Sie eine andere Möglichkeit?«
    Sandra Herbst schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich an Kristina: »Ich fürchte, Frau Yamamoto hat recht. Sie werden das Risiko eingehen müssen. Sagen Sie es ihm.«
    »Und sorg dafür, dass ein Bett in der Nähe ist«, warf Katharina pragmatisch ein. »Brauchst du Kondome?«
    »Nein. Ich hab’ … ich dachte … jetzt im Urlaub …«
    »Da hast du vorgesorgt?«
    Kristina bejahte schüchtern. Sie grübelte eine Weile vor sich hin. »Hoffentlich begreift er es«, murmelte sie. »Bin schon mal nur in Slip und BH zu ihm rüber in seinen Bungalow, um mir seine Hautlotion zu borgen. Hat mir sogar den Rücken eingecremt. Und nichts!«
    Dirk-Marjan schien wirklich ein schwerer Brocken zu sein, dachte Katharina.
    »Und was mache ich, wenn er wieder …?«, fragte die junge Frau ängstlich.
    Sandra Herbst legte ihr den Arm um die Schulter: »Dann ist er Sie auch nicht wert. – Es gibt genügend andere Männer.«
    »Ja, aber keine Netten, Einfühlsamen.«
    »… die sich nicht als geisteskranke Mörder entpuppen«, ergänzte Katharina Kristinas Satz für sich, während sie schaudernd an ihren Kuss mit Andreas Amendt dachte. Aber das würde sie Kristina nicht sagen. War ja nicht nötig, auch noch das letzte Bisschen Hoffnung in ihr zu zertreten wie einen hässlichen Käfer.
    Plötzlich ging ein Ruck durch Kristina. Sie stand auf und verkündete heroisch: »Ich werde es ihm sagen. Gleich nach dem Wettbewerb!«
    Wie zur Untermalung ihres Satzes klatschte es laut im Wasser. Hatte der Wettbewerb schon begonnen? Doch das Wasser unter dem Sprungturm war ruhig.
    Kristina schrie plötzlich auf und zeigte auf das Wasser auf der anderen Seite des Pools. Dort trieb ein bekleideter Mann mit dem Gesicht nach unten. Er rührte sich nicht und das Wasser um ihn herum färbte sich rot.
    Katharina sprang auf, griff gleichzeitig in ihre Handtasche und zog ihre Pistole hervor. Sie blickte nach oben, zum Ende der hohen Felswand, von der der Mann heruntergestürzt sein musste. Und dann sah sie es: Paviane! Ihr Kreischen mischte sich in die Schreie der anderen Gäste.
    Wieder ein Klatschen. Diesmal unter dem Sprungturm. Katharina sah, wie jemand unter Wasser auf den Verletzten zu schwamm. Ein zweiter Klatscher. Noch jemand kam zu Hilfe. Katharina konnte nicht erkennen, wer. Die beiden packten den Verletzten zogen ihn zum Beckenrand. Da niemand sonst es wagte, überwand Katharina ihre Angst und versuchte, den Mann an Land zu ziehen. Andreas Amendt und Dirk-Marjan tauchten gleichzeitig aus dem Wasser auf und kamen ihr zu Hilfe.
    In diesem Moment ergoss sich ein Bombardement aus Steinen und Ästen auf sie und die anderen Gäste. Dirk-Marjan und Andreas Amendt packten den Verletzten. Katharina kommandierte: »In die Sporthalle!«
    Auch Sandra Herbst war aus ihrer Starre erwacht. Sie fasste Kristina an der Hand und zog sie mit sich. Katharina rannte um das Becken, trieb Gäste an, die dort auf Liegestühlen gesessen hatten.
    Als sie gerade das Tankstellenbesitzerspaar aufgescheucht hatte, schlug neben ihr ein besonders schwerer Gegenstand auf: ein abgerissener Arm.
    Ohne nachzudenken, packte Katharina die Gliedmaße und rannte gleichfalls in die Deckung der Sporthalle.
    Die Gäste drängten sich in der hintersten Ecke. Nur Andreas Amendt und Sandra Herbst kümmerten sich um den Verletzten, den sie auf die große Sportmatte gelegt hatten. Sandra Herbst hatte ihr T-Shirt ausgezogen und presste es auf den Armstumpf, während Andreas Amendt versuchte, den Mann am Leben zu erhalten.
    Katharina sah sich um. Hier waren sie fürs Erste vor dem Bombardement geschützt. Doch was war, wenn die Affen herunterkamen? Und warum waren die Viecher überhaupt

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