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African Boogie

African Boogie

Titel: African Boogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Barz
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Katharina.
    Kristina sah zu Boden: »Weiter bin ich noch nicht gekommen. – Oder doch, noch eins: Diese Sylvia Schubert – das ist die, die beim Essen immer liest – und dieser Christian Kurt – das ist der Eklige, der immer allen auf die Titten starrt – also, das hat mir die Tamara noch erzählt: Das waren auch Konfirmanden. Im selben Jahrgang wie Dirk Schröder. Und, na ja, die Schubert und der Dirk Schröder, die haben immer Händchen gehalten. Und er war dicke mit diesem Kurt befreundet. Und plötzlich, sagt Tamara, war der Christian Kurt mit der Sylvia Schubert zusammen. Und Dirk Schröder war bei beiden abgemeldet. Deshalb hat die Tamara damals überhaupt mit ihm gesprochen. Um ihn zu trösten. Hat ihm gesagt, dass es auch noch andere Frauen gibt. Und das hat wohl ihr Mann mitbekommen. Deshalb der Stress.«
    Katharina hakte im Geiste ihre Liste ab. Es blieben nicht mehr viele, die noch einzuordnen waren. Der Franzose, dieser Unternehmer, Charlie Buchmann, der Unternehmensberater und die professionelle Witwe, die Tankstellenbesitzer und zuletzt der blasse Typ mit der dominanten Frau.
    »Das war gute Arbeit, Kristina!«, sagte sie.
    Kristina wurde vor Stolz fünf Zentimeter größer: »Ehrlich? Habe ich recht?«
    »Das werden wir sehen. Aber es klingt schlüssig. Nur müssen wir Dirk Schröder jetzt finden.«
    »Ach, der versteckt sich bestimmt in den Schmugglerhöhlen. Wenn wir suchen gehen …«
    Harry schüttelte den Kopf: »Das sind ein paar Kilometer Tunnel. Davon die meisten nicht erforscht. Dafür habe ich nicht die Männer.«
    Kristina ließ sich so schnell nicht abschrecken. »Dann machen wir es wie Lord Peter oder Miss Marple! Wir stellen eine Falle! Oder … er verbirgt sich unter den Gästen! Oder den Toten!«
    »Nein, die sind wirklich alle tot«, widersprach Andreas Amendt. »Die Leichen liegen im Kühlhaus. Aber wir können gerne nachschauen, wenn Sie wollen.«
    Kristina verzog das Gesicht: »Nein, nein. Wird schon stimmen.«
    »Nur Dirk-Marjan«, warf Javier ein, »der ist doch ertrunken, oder? Der Körper ist nicht geborgen?«
    Kristina fuhr ihm empört über den Mund: »Nein. Nicht Dirk-Marjan!«
    Richtig. Wie passte der ins Bild? Katharina fragte: »Was ist eigentlich mit Dirk-Marjan? Warum wurde er getötet?«
    Kristina senkte traurig den Kopf: »Hab’ ich auch schon drüber nachgedacht. Dirk-Marjan wollte den Schröder unbedingt kennenlernen. Wegen der Brücke. Vielleicht hatte der Schröder Angst, dass Dirk-Marjan ihn auch beklaut. Obwohl, das hätte er nie getan!«
    Andreas Amendt stimmte zu: »Würde passen. Vermutlich hat sich unser Täter inzwischen so stark in seinen Verfolgungswahn reingesteigert, dass er in jedem Menschen einen Feind sieht.«
    Katharina rieb sich das Gesicht. In den Höhlen, die nicht zu durchsuchen waren. Oder unter den Gästen. Die Falle war natürlich eine Variante. Aber gefährlich.
    »Am besten, ich befrage erst mal die restlichen Gäste!«, sagte sie laut. »Schauen wir mal, was die noch wissen.«
    »Sollten wir sie nicht zuerst warnen?«, fragte Harry.
    »Nein, besser noch nicht. Lass uns die Pferde nicht scheu machen. – Aber Augustin und seine Männer sollen alle immer im Auge behalten. Am besten, du ordnest jedem ein paar Gäste zu, für die er persönlich verantwortlich ist.«
    »Befragen? Au ja! Mit wem fangen wir an?«, mischte sich Kristina begeistert ein.
    Katharina wollte sie schon fortschicken. Aber sie musste sich eingestehen, dass Kristina einen guten Instinkt bewiesen hatte. Und eine Dosis »naiv und blond« konnte vielleicht nicht schaden: »Ich würde sagen, wir nehmen uns erst mal die Männer vor, die vom Alter her ungefähr hinkommen könnten. Falls er sich unter den Gästen verbirgt.«
    Harry hatte Augustin herbeigewinkt und sprach mit ihm. Katharina wartete ab, bis Harry seine Anweisungen gegeben hatte, dann fragte sie Augustin: »Sag mal, du kennst doch diesen Dirk Schröder. Wie sieht der denn aus?«
    Augustin sah zu ihr runter: »Also, nicht besonders groß. Kleiner als ich.«
    »Augustin, alle hier sind kleiner als du.«
    »Sag’ ich doch. Nicht besonders groß. Vielleicht eins achtzig oder so. Und er ist ziemlich … Wie sagt man, wenn jemand dick ist, aber nicht so schwabbelig?«
    »Feist?«, schlug Katharina vor.
    »Richtig, feist. Und er trägt eine ziemlich dicke Brille. Außerdem hat er so eine ganz komische Knubbelnase. Braune Haare.«
    »Danke.« Haare konnte man färben, Gewicht konnte man abnehmen. Kontaktlinsen oder

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