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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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Ohne dass ihr bewusst war, dass sich einer von ihnen bewegt hatte, war sein Gesicht jetzt dicht über ihrem. Sie hielt den Atem an.
    Ihr Vater hatte ihr einmal ein Experiment gezeigt. Er streute eine Hand voll Eisenspäne auf ein weißes Papier und legte einen Magneten auf die Unterseite. Schwupp, richteten sich alle Späne in dieselbe Richtung aus, und wie ihr Vater den Magneten führte, folgten sie ihm.
    Bestand der menschliche Körper etwa auch aus Eisenspänen, und war der von Leon ein Magnet? Oder warum fühlte sie diese unwiderstehliche Anziehung, die sie dazu veranlasste, sich auf die Zehenspitzen zu erheben, um ihm noch näher zu sein? Und noch näher, immer näher. Sein Mund war nur einen Zoll entfernt, sie legte ihre Lippen auf seine, ganz vorsichtig, ganz leicht nur, leichter als der Kuss einer Elfe.
    Seine Hände antworteten ihr, streichelten ihren Hals, knöpften das kratzige Wollkleid auf und fanden die zarte Haut ihrer Brüste. Nie hätte sie geglaubt, dass eine einfache Berührung so exquisit sein konnte, so köstlich, so ganz und gar süchtig machend.
    »Warte«, flüsterte sie und schälte sich aus dem engen Oberteil, schmiegte sich an Leons Brust, während er ihr das Kleid über die Hüften streifte, bis es auf den Boden fiel. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, und er hob sie auf, als wäre sie leicht wie eine Feder, und trug sie zum Bett. Die obersten Haken ihres weißen Leibchens hatten sich geöffnet. Neben ihr kniend, befreite er sanft ihre Brüste aus ihrem Käfig. Er öffnete die letzten Verschnürungen des Leibchens und stieß auf das Hindernis von drei Knöpfen, mit denen ihr seidenes Höschen geschlossen war. Eine Ewigkeit schien es zu dauern, ehe es ihm endlich gelang, diese aufzuknöpfen.
    Und dann entdeckte er, dass ihre Haut auch am Bauch und weiter unten, selbst auf der Innenseite ihrer Oberschenkel, diesen herrlichen Goldton hatte. Er beugte sich hinunter und streichelte hauchzart mit den Lippen über ihren Bauch. Maria hielt still und wartete, ließ ihre Fingerspitzen über seinen Rücken gleiten, spürte, wie seine Muskeln vibrierten. Zitterte er, weil er sie berühren durfte? Noch nie hatte sie sich so kostbar gefühlt, noch nie hatte sie einem anderen Menschen gegenüber diese Zärtlichkeit gespürt.
    Als er den Kopf hob und ihren Blick einfing, waren ihre Augen unnatürlich groß und klar, mit Goldflitter darin, und er schaute sie an und schob dabei seine Hand vom Knie höher, bis er Weiches, Pralles, Feuchtes spürte, und ein Finger einfach hineinglitt.
    Maria zuckte kurz, streckte dann ihre Arme über den Kopf und gab einen Laut von sich wie ein schläfriges Kätzchen und wölbte ihren Körper.
    »Warte«, flüsterte er, zog sich mit übermenschlicher Anstrengung zurück und stützte sich neben ihr ab. Er strich ihr das Haar aus der Stirn und küsste die zarte Haut unter ihren Augen. »Erst muss ich dich etwas fragen.«

15
    Das Land verdorrte, die Zulus hungerten, und immer wieder verschwanden Menschen, meist junge, die noch Fleisch auf den Knochen hatten, und die Gerüchte um ihr Schicksal wurden immer unheilvoller. Erst als Rinder der königlichen Herde vor Durst und Schwäche umfielen und verendeten, stimmte König Cetshwayo zu, die Ahnen um Regen zu bitten, und kündigte die Regenmacherzeremonie an. Schweren Herzens ließ er eine Anzahl Rinder zusammentreiben, die dem Ausmaß dieser Dürre angemessen war, denn seit über zwölf Monden war kein Regen gefallen, und das Land lag im Sterben. Er rief die königliche Familie zusammen, die Häuptlinge und wichtigsten Männer aller Clans und ein großes Kontingent seiner besten Krieger.
    Mit wehenden Federkronen marschierten sie zum Ort der königlichen Gräber, stimmten den mächtigen mitreißenden Sprechchor der Zulunation an. Mit gewaltigem Brausen rollten die Stimmen über die Hügel, und als sie schließlich verstummten, senkte sich Totenstille übers Land.
    Dann gab der König ein Zeichen, und die Lobsänger sprangen ins Rund und schrien den das Lob der Könige heraus, liefen dabei mit aufgeregten Armbewegungen herum. »Woza-ke! Woza-lapa! Komm!
    Komm her!«, brüllten die Krieger, und alle machten so viel Lärm wie möglich, um die Ahnen gebührend zu beeindrucken. Zum Schluss ergriff die Aufregung auch die großen Führer der Clans, und sie sprangen ins Rund.
    Die Opferrinder wurden erst später, immer zu zweit, in den einzelnen Umuzis geschlachtet, und die nasse Haut dem König dargebracht.
    Schon während der

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