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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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herausfinden, ob er ihren Beziehungsstatus wirklich wissen wollte oder nicht. Wenn er nachhakte, war er vielleicht genauso fasziniert von ihr wie sie von ihm.
    Und das war sie wohl. Fasziniert von diesem raubeinigen Detective mit den Juwelenaugen. Ich dachte, du wolltest mit niemandem mehr ausgehen. Wollte sie auch nicht. Oder? Sie hatte doch wohl nicht nach einem einzigen Blick auf einen mürrischen Cop die Meinung geändert, oder ?
    „Einen Freund?“, rief Levi, und sie hätte fast gegrinst.
    Du bist in Schwierigkeiten, Mädel. „Nein, auch keinen Freund.“
    Sie sah sich seine Wände an. Keine Fotos, keine Kunst, nichts, was ihr irgendetwas über ihn verraten hätte, damit sie den Vorhang, der ihn umgab, ein Stück zurückziehen und dahinter den Mann hätte entdecken können, der er privat war, wenn er sich entspannte. Entspannte er sich überhaupt? Wahrscheinlich nicht. Nach seiner ständig gerunzelten Stirn zu urteilen wäre dafür schon ein Wunder vonnöten.
    „Deine Einrichtung … du hast dich für die minimalistische Schule entschieden?“
    Das Geräusch stampfender Schritte kam näher, und dann war er wieder da, stand vor ihr, groß und dunkel und ein bisschen gefährlich, ein wahr gewordener erotischer Traum in schwarzen Hosen und T-Shirt.
    Die Waffe steckte wieder hinten in seinem Hosenbund, jede Wette. Er war ein Krieger, ein Beschützer. Eine Gefahr. Lieber Himmel, sie musste ihn unbedingt einmal malen. Er war nicht auf klassische Weise attraktiv, oh nein, er war so viel mehr . Er war interessant. Interessant hatte ihr schon immer besser gefallen.
    „Wir reden jetzt nicht über meine Inneneinrichtung“, sagte er.
    „Du meinst deinen Mangel an Inneneinrichtung.“
    „Wie auch immer. Du gehst vor.“
    „Damit du mir auf den Hintern starren kannst?“ Manchmal ging ihr Mundwerk mit ihr durch, und dieses Mal war es eindeutig so gewesen. Darauf gab es einfach keine Antwort, die sie nicht …
    „Genau.“
    … verträumt seufzen ließe.
    Sie war in großen Schwierigkeiten. „Ich habe kein Interesse an einer Beziehung, nur dass wir das klarstellen.“
    Er starrte finster zu ihr hinab. „Gut, weil ich nämlich vorhatte, deine Freundin um ein Date zu bitten.“
    Autsch . Aber war es nicht immer so? Die Männer sabberten Lana an wie Kleinkinder, die gerade einen Bonbon auf dem Boden gefunden hatten.
    „Gut! “, sagte sie schnaufend. „Rüpel sind sowieso nicht mein Typ. “ Sie kehrte ihm den Rücken und marschierte davon.
    „Doch dann hab ich dich kennengelernt und mich anders entschieden“, glaubte sie ihn hinter sich murmeln zu hören.

3. KAPITEL
    H arperwar vollkommen fassungslos. Levi hatte ihr Bild ein einziges Mal angesehen, ihr eine einzige Frage gestellt und war dann gleich wieder aus ihrer Wohnung verschwunden. Und das, nachdem sie ihre Übelkeit überwunden und die verfluchte Leinwand – wenn auch perfekt bemalt – für ihn mitten im Wohnzimmer aufgestellt hatte. Sicher, er war kurz stehen geblieben, um Lana anzusehen – jeder Mann mit einem Puls hätte das getan, und wahrscheinlich auch ein paar ohne –, aber er hatte nicht einmal so etwas gesagt wie „verlass die Stadt nicht“. Geschweige denn das, was sie hören wollte: „Ich übernehme den Fall, keine Sorge.“
    Die Tür war Unheil verkündend hinter ihm zugeschlagen. Der Knall war durch die etwas heruntergekommene Zwei-Zimmer-Wohnung gehallt, die sie, so gut es ging, hergerichtet hatten mit antiken Möbeln, die Lana liebevoll restauriert hatte, eines ihrer Hobbys. Der Stil, den sie beide für die Inneneinrichtung gewählt hatten, war Zusammengewürfeltes. Jedes Möbelstück hatte seine eigene Form und Farbe, und nichts passte zusammen.
    Levis Frage kam ihr wieder in den Sinn. „Du hast gesagt, da ist Blut. Warum sehe ich keins?“
    Die Antwort war einfach. Das Blut auf der Leinwand zu sehen machte sie wahnsinnig, also pinselte sie es jeden Morgen, nachdem ihr Unterbewusstsein sie gezwungen hatte, es zu malen, wieder über, bis die Wände auf dem Bild sauber und rein waren.
    „Das muss ein Rekord für dich sein“, sagte Lana. Kein Akzent, also hatte sie ihre dunkleren Emotionen noch im Griff.
    Harper drehte der Szene voll Folter und Tod, die sie geschaffen hatte, bewusst den Rücken zu und richtete den Blick ganz auf ihre Freundin. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    Hatte das Bild den knurrenden Detective so angewidert? Suchte er jetzt gerade nach seinen Handschellen, um sie festzunehmen? Nein. Auf

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