Agent der Leidenschaft
gehabt, Chief Crossett. Danke für Ihre Hilfe.”
„Himmel, Agent Walters, Sie brauchten meine Hilfe nicht.
Sie haben ja schon die halbe Armee hier.” Er stand da mit den Händen an den Hüften, sah sich um und schüttelte den Kopf.
„Wir hatten keine Ahnung, dass sie Waffen geladen hatten, Chief”, erklärte Sam. „Sie müssen schon auf den Trucks gewesen sein, als die in der Fabrik ankamen, denn unsere Agenten haben nichts davon bemerkt. Offenbar hat die Armee eine eige ne Operation durchgeführt. Ein klassischer Fall, wo die linke Hand nicht wusste, was die rechte tat.”
„Wer hat die Schießerei angefangen?” fragte Crossett.
„Keine Ahnung. Vielleicht einer der Männer in den Trucks.
Eine Weile habe ich mich gefragt, ob wir hier ein Massaker erleben würden.”
„Na ja, wir werden uns darauf einstellen, die verhafteten Fahrer morgen früh dem FBI zu übergehen.”
„Danke.”
„Haben Sie auch die Anführer geschnappt?”
Sam nickte. „Man hat mir berichtet, dass sie Delgado festgenommen haben. Er war zu Hause und schlief. Ich hoffe, der Richter kann ihn ohne Kaution festhalten, sonst sehen wir ihn nie wieder.”
„Was ist mit den anderen?”
„Ich habe gehört, dass ein paar Leute von der Grenzpatrouille nicht besonders erfreut waren, als sie festgenommen wurden. Sie sind beide unter Bewachung im Krankenhaus.”
„Was ist mit denen, die von hier ins Krankenhaus gekommen sind?” warf Elena ein.
Der Chief antwortete. „Zwei meiner Männer geleiten den Wagen zum nächsten Krankenhaus. Wir sorgen dafür, dass niemand verschwindet.”
„Ich muss wissen, welches Krankenhaus. Ich kenne einen der Männer.”
„Wirklich? Das ist aber ein Zufall.”
„Oder auch nicht. Ich bin in Santiago auf gewachsen und mit ihm zur Schule gegangen.”
„Das tut mir Leid. Es ist hart, wenn man die Leute kennt.”
Elena starrte auf die Straße, von der allmählich sämtliche Fahrzeuge verschwanden. „Ja, Sir, das ist es.”
Erst am Morgen des zweiten Tages nach den Festnahmen schaffte Elena es, ins Krankenhaus zu fahren. Sie hatte fast den ganzen vorherigen Tag an Sam Walters Seite verbracht. Sam bemühte sich, die anderen Behörden zu beschwichtigen, die sich übergangen fühlten. Er ließ Elena erklären, dass ihre Gruppe angewiesen worden war, keinerlei Informationen weiterzugeben aus Angst vor undichten Stellen. Elena verschwieg, dass es speziell ihr Team gewesen war, das nach dieser langen Zeit die Beweise beschafft hatte, um die Schmuggler hinter Gitter zu bringen.
Elena freute sich nicht darauf, Joe hinter Gittern zu sehen.
Und sie war auch nicht sehr stolz darauf, dass sie dazu beigetragen hatte.
Wir haben alle die Wahl, redete sie sich ein. Joe hatte die falsche Seite gewählt, aus Gründen, die sie nie verstehen würde.
Sie dachte zurück an den letzten Nachmittag, den sie zusammen verbracht hatten. Sie war kurz davor gewesen, ihm die Wahrheit zu beichten - was das Ende ihrer Karriere bedeutet hätte. Wenn sie es getan hätte, wäre Delgado gewarnt gewesen und die ganze Operation der letzten Monate hätte sich als Verschwendung von Zeit, Energie und Geld entpuppt.
Elena fuhr zum Krankenhaus von Corpus Christi, denn die Schwerverletzten hatte man inzwischen dorthin verlegt.
Sie ging zum Informationsschalter und fragte die Schwester nach Joe Delgado.
„Tut mir Leid. Ich habe diesen Namen nicht unter den Neuzugängen. “
„Vielleicht ist er noch nicht eingetragen. Er ist gestern eingeliefert worden. Er war Opfer einer Schießerei. Vermutlich liegt er auf der Intensivstation.”
„Sie können ja oben in der Intensivstation mal nachfragen, wenn Sie wollen.”
Als Elena den Aufzug verließ und in die Intensivstation ging, wurde sie beim Schwesternzimmer aufgehalten.
„Tut mir Leid, aber hier sind keine Besucher erlaubt”, sagte eine der Schwestern.
„Ich versuche, etwas über das Opfer einer Schießerei herauszufinden, das gestern Abend hierher geflogen wurde.
Möglicherweise sind mehrere Opfer dieser Schießerei zu Ihnen gebracht worden.”
„Wie ist der Name?”
„Joe Sanchez.”
Die Schwester ging zu einem der Schreibtische und sah die Namen durch. „Sind Sie mit Mr. Sanchez verwandt?”
Elena schüttelte den Kopf. „Ich bin eine Freundin. Ich war dabei, als man auf ihn schoss.”
Die Schwester sah sie mitfühlend an. „Leider hat Mr. Sanchez es nicht mehr geschafft. Es tut mir sehr Leid.”
11. KAPITEL
Elena saß auf der Terrasse ihrer gemieteten
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