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Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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nicht vorstellen, warum Geheimagent Wilder sie bei dem heutigen Treffen dabeihaben wollte.
    Sie stieß die Tür zur Toilette auf. Der kleine Raum mit seinen drei Kabinen und den vier Waschbecken war leer. Elena seufzte erleichtert. Sie war so früh am Morgen noch nicht darauf vorbereitet, jemanden zu sehen.
    Du schaffst das, sagte sie sich. Vielleicht stand etwas in einem ihrer Berichte, das noch näher erklärt werden musste. Kein Grund zur Aufregung. Sie war in ihrem Job fähig. Sie war nur keine Teamarbeit gewohnt.
    Sie ließ sich kaltes Wasser über die Hände laufen und trocknete sie danach ab. Dann sah sie noch einmal in den Spiegel. Nachdem sie den Kragen ihrer weißen Bluse glatt gestrichen hatte, richtete sie den Gürtel ihrer schwarzen Hose.
    Dazu trug sie ein passendes leichtes Baumwolljackett.
    Nur ihr Haar stach von dem professionellen und kompetenten Erscheinungsbild ab, das sie sich wünschte. Die dichten, welligen Haare waren immer schon ein Ärgernis gewesen. Heute hatte sie sie in einen lockeren Knoten gezwungen. Leider hingen schon wieder einzelne Strähnen heraus und ringelten sich um die Ohren.
    Sie kniff ihre grünen Augen zusammen, um geschäftsmäßiger zu wirken. Dabei waren ihr die langen, dichten Wimpern nicht gerade eine Hilfe. Man hatte ihr sogar einmal gesagt, sie hätte einen glutvollen Blick. Glutvoll! Das war das Letzte, was sie hören wollte.
    Ein weiterer Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie nun zum Treffen müsste. Sie schob sich eine Locke hinters Ohr und überprüfte, ob auch keine Lippenstiftspuren auf ihren Zähnen zu sehen waren. Noch einmal tief Luft geholt, und sie öffnete die Tür zum Flur und ging zum Konferenzraum.
    In der Tür hielt sie an und blickte sich um. Sie zählte sieben Agenten - alles Männer -, von denen sie nur einen kannte: Chris Simmons. Er sah von der Kaffeemaschine auf, wo er sich eine Tasse einschenkte. Er lächelte überrascht und füllte eine zweite Tasse, kam zu Elena und begrüßte sie mit breitem Grinsen.
    „Hallo. Willkommen in unserem Teil der Welt.” Er reichte ihr eine der Tassen.
    Er erinnerte sich also an ihre Abhängigkeit von Kaffee, um in Schwung zu kommen. Und gerade heute war ihr der Kaffee sehr willkommen.
    Elena erwiderte sein Lächeln. „Danke, Chris.” Das aromatische Getränk war genau das, was sie brauchte, um ihre angespannten Nerven zu beruhigen. Sie sog den Duft ein und nahm einen Schluck.
    „Herzlich willkommen. Es ist schön, dich zu sehen. Es ist ja schon eine Weile her. Komm rein und such dir einen Sitzplatz.”
    Sie folgte ihm ins Zimmer und sah sich um. Es sah genauso aus wie in allen Konferenzzimmern der Regierung, die sie kannte, mit dem langen rechteckigen Tisch in der Mitte und den ungepolsterten Stühlen drum herum.
    „Was führt dich zu uns?” fragte Chris. „Ich dachte, sie würden dich und die anderen schlauen Köpfe von uns armen Malochern fern halten.”
    Da Chris alle Examen an der Akademie glänzend bestanden hatte, wollte Elena nicht auf seinen Scherz eingehen. „Keine Ahnung”, meinte sie achselzuckend. „Man hat mich hierher beordert, und da bin ich.”
    Alle anderen holten sich gerade Kaffee oder tranken ihn schon. Alle liefen um den Tisch herum, bis sie sich endlich einen Stuhl nahmen und ihre Utensilien ausbreiteten.
    „Ich bin erst gestern zu diesem Treffen eingeladen worden”, sagte Elena.
    Chris bedeutete ihr, dass sie sich setzen solle, und ließ sich neben ihr nieder.
    Seitdem sie gemeinsam den Abschluss an der Akademie gemacht hatten, waren sie miteinander befreundet. Vor ein paar Monaten hatten sie sich ein paar Mal verabredet, bis sie gemerkt hatten, dass sie die Anwesenheit des anderen schätzten, aber nicht an einer intimen Beziehung interessiert waren.
    Chris lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Weißt du, dich wieder zu sehen erinnert mich daran, dass wir uns seit Monaten nicht mehr getroffen haben. Wie wäre es heute Abend mit einem Kinobesuch?”
    Sie nickte. „Gern, falls wir nicht gleich zu einem Einsatz au ßerhalb der Stadt geschickt werden.” Da Chris die meiste Zeit nicht im Hauptquartier war, wusste Elena, dass die Chancen recht gut stünden, dass sie auch heute nicht lange hier blieben.
    Ehe Chris antworten konnte, kam Douglas Wilder mit einem dicken Aktenordner ins Zimmer. Er setzte sich an den Kopf des Tisches.
    Doug Wilder war Mitte fünfzig, grauhaarig und immer noch topfit. Er sah die Tischrunde an, bemerkte Elena und meinte:
    „Danke, dass Sie heute gekommen

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