Agent der Sterne
Jagdgründe eingeht.«
Brad warf mir einen seltsamen Blick zu. »Damit würden Sie gut dastehen, aber ich sehe nicht, welchen Vorteil ich davon hätte.«
»Auch Sie würden gut dastehen, Brad, weil Sie sich empört weigern, das Geld anzunehmen. Sie kämen nicht im Traum auf die Idee, die Gage zurückzufordern, nur weil Michelle im Koma liegt. Wir könnten uns darauf einigen, dass Sie von mir fordern, das Geld der Komaforschung zu spenden, falls Michelle sich nicht mehr erholt. Damit könnte zum Beispiel eine Professur an der medizinischen Fakultät der UCLA eingerichtet werden.«
»Was wollten Sie ursprünglich mit dem Geld machen, wenn Sie mir diese Frage erlauben?«
Hilflos hob ich die Hände. »Verdammt noch mal, Brad. Ich weiß überhaupt nicht, ob sie mir tatsächlich ihr Geld vermacht hat. Und selbst wenn, will ich es gar nicht haben. Falls ich es erben sollte, würde ich wahrscheinlich genau das damit machen. Ja, das würde ich. Aber jetzt geht es darum, dass diese Idee von Ihnen kam. Sie haben sich für Michelle eingesetzt. Und damit stehen Sie richtig gut da.«
»Und Sie können den Dreck abschütteln, mit dem man Sie beworfen hat.«
»Das wäre der Vorteil, den ich davon hätte.«
Brad dachte darüber nach. »Und Sie werden öffentlich erklären, dass es so und nicht anders abgelaufen ist?«
»Nein, Brad«, sagte ich. »So ist es definitiv abgelaufen. Soweit ich mich daran erinnern kann.«
Brad lächelte, obwohl ich den Eindruck hatte, dass es ihm nicht leichtfiel. »Sie sind ein verdammt harter Brocken, Tom. Also gut, behalten Sie die zwölf.«
»Und die Umsatzbeteiligung.«
»Jetzt machen Sie mal halblang!«, regte Brad sich auf.
»Vorschlag«, sagte ich. »Wir verzichten auf unsere zwölf Prozent, wenn Sie Charlene Mayfield sechs Prozent vom Umsatz geben.«
»Was haben Sie davon?«, fragte Brad. »Sie ist doch gar nicht Ihre Klientin.«
»Brad, Sie Volltrottel«, sagte ich. »Nicht ich zahle die Anteile, sondern Sie. Erinnern Sie sich an unser Motto: Wir wollen alles tun, um Brad gut dastehen zu lassen.«
»Ach so. Okay.«
»Wunderbar.« Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Langsam bekam ich Kopfschmerzen. Als ich die Augen wieder öffnete, saß Brad immer noch mit nachdenklicher Miene da.
»Was geht Ihnen durch den Kopf, Brad?«, fragte ich.
»Hmm? Ach, nichts. Ich habe nur über den Unfall nachgedacht. Schrecklich, was mit ihr passiert ist.«
»Ich weiß. Dieses Thema haben wir bereits ausführlich besprochen.«
»Das meinte ich gar nicht«, sagte Brad. »Ich habe nur daran gedacht, warum wir diese Latexmaske von ihr angefertigt haben.«
»Ich dachte, weil Sie ihren Kopf explodieren lassen wollen oder etwas in der Art.«
»Nicht ganz«, sagte Brad. »Damit wollten wir die Szene drehen, in der das böse Alien versucht, Michelles Körper zu übernehmen. Das Alien soll ihr Tentakel in den Mund und die Ohren schieben, um an ihr Gehirn ranzukommen. Sieht natürlich alles ziemlich widerlich aus. Die Augäpfel platzen, der Mund ist aufgerissen und so weiter. Es war klar, dass wir diese Effekte nicht mit Michelles richtigem Kopf machen können.«
»Freut mich, dass Sie das so sehen, Brad.«
»Wir hätten es mit digitalen Effekten machen können, aber so etwas ist sehr teuer, wenn es richtig gut aussehen soll.« Anscheinend hatte er vergessen, dass ihn diese Latexmaske bereits 12 Millionen Dollar gekostet hatte. Dann grinste er betreten. »Wissen Sie, ich könnte so ein Alien jetzt gut gebrauchen.«
»Wie meinen Sie das?«
»Ach, nichts«, sagte Brad mit einer wegwerfenden Geste. »Ich habe nur etwas rumgesponnen. Wenn unser Alien real wäre, würde es keine Rolle spielen, ob Michelle im Koma liegt oder nicht. Er würde ihr einfach das Gehirn aussaugen, in ihren Schädel eindringen und ihre Rolle übernehmen. Niemand würde etwas davon bemerken. Schließlich ist Michelle nicht gerade Meryl Streep. Dadurch hätten wir auf jeden Fall eine Menge Geld gespart.«
Dann sah Brad meinen Gesichtsausdruck. »Verdammt. Tut mir echt leid, Tom. Das war wahrscheinlich ziemlich geschmacklos von mir. Habs nicht so gemeint. Tut mir leid. Alles in Ordnung mit Ihnen?«
»Mir geht es gut, Brad«, sagte ich. »Entschuldigen Sie, aber mir ist da selber gerade eine verrückte Idee gekommen.«
16
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Die Tür zum dritten Stock des Pomona Valley Hospital öffnete sich, und ich stand Officer Bob Ramos gegenüber.
»Hallo, Mr. Stein«, sagte der Polizist.
»Hallo, Bob.«
»Netter Hund, den Sie
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