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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Weltraum. Sie haben mit Carl Kontakt aufgenommen. Er möchte, dass ich eine Möglichkeit finde, wie sie sich der Menschheit vorstellen können. Das Wesen da draußen ist eins der Aliens.«
    »Joshua«, sagte Miranda.
    »Ja. Zuerst war er ein Alien, und dann hat er den Körper eines Hundes namens Ralph übernommen. Eine lange Geschichte.«
    »Was macht er mit Michelle?«, wollte Miranda wissen.
    »Er untersucht ihr Gehirn. Um zu sehen, ob sie je wieder aus dem Koma erwachen wird.«
    Miranda schüttelte entschieden den Kopf. »Das alles ergibt überhaupt keinen Sinn.«
    Ich lachte matt. »Wenn du eine rationalere Erklärung hast, Miranda, würde ich sie gern hören.« Endlich hatte ich genug Mut zusammengekratzt, um mir meine Hand anzusehen. Sie war voller Blut. Miranda schien einen recht großen Happen herausgebissen zu haben.
    Miranda sah es ebenfalls. »O Gott, Tom, du blutest!«
    »Ich weiß. Und ich glaube, ich habe auch ein blaues Auge. Unser erster Beziehungsstreit. Erinnere mich daran, dass ich dich nie wieder wütend machen sollte.«
    Miranda kam herüber, half mir auf und führte mich zum Waschbecken. Sie drehte den Hahn auf und hielt meine Hand unter den Wasserstrahl. Der Schmerz hätte mich fast an die Decke springen lassen.
    »Tut mir leid, Tom«, sagte Miranda. »Wegen allem, was passiert ist. Ich wusste nicht, was hier vor sich ging. Und ich weiß es immer noch nicht.«
    »Was hast du überhaupt hier gemacht, Miranda? Der Polizist im Korridor sagte, dass niemand bei Michelle ist.«
    Miranda zuckte mit den Schultern und spülte die Wunde aus, was höllisch wehtat. »Dr. Adams sagte, wir sollten mit ihr reden, weil sie dann vielleicht schneller wieder aufwacht. Ich hatte mir überlegt, ihr etwas vorzulesen. Ich habe Alice im Wunderland mitgebracht, ob du es glaubst oder nicht. Ich war etwa um acht Uhr hier. Gegen elf wurde ich müde. Ich hatte einen langen Tag hinter mir. Ich dachte, dass wohl niemand etwas dagegen hat, wenn ich ein Nickerchen mache.«
    Inzwischen war das meiste Blut abgewaschen, und nun sah die Verletzung gar nicht mehr so schlimm wie zu Anfang aus. Miranda nahm einen Waschlappen aus dem Regal neben der Wanne, faltete ihn einmal und drückte ihn auf die Wunde.
    »Halt ihn eine Weile fest«, sagte sie. »Es dürfte gar nicht so schlimm sein. Ich glaube nicht, dass du genäht werden musst.«
    »Freut mich zu hören, denn es hätte mir gewisse Schwierigkeiten bereitet, den Ärzten zu erklären, wie ich zu dieser Verletzung gekommen bin.« Das sollte der Versuch eines Scherzes sein, aber Miranda biss nicht an. Sozusagen.
    »Tom, du hast gesagt, dass er ihr Gehirn untersucht.«
    »Richtig.«
    »Was wird er dann tun?«
    »Wenn es danach aussieht, dass sie wieder zu sich kommen könnte, wird er ihr helfen, so weit es ihm möglich ist. Er besitzt das Wissen von Tausenden seiner Artgenossen, Miranda. Darunter muss mindestens einer sein, der Arzt oder Wissenschaftler ist und sich vorstellen kann, was Michelle guttun würde.«
    »Und wenn der Schaden permanent ist, Tom? Wenn sie nie wieder aus dem Koma erwachen wird?«
    Ich atmete einmal tief durch. »Dann werde ich Joshua bitten, ihren Körper zu übernehmen.«
    Miranda zog sich von mir zurück. »Was?«, sagte sie – eine Spur zu laut.
    »Bitte bleib ruhig.«
    »Ich soll ruhig bleiben?«, gab Miranda zurück. »Wir reden hier über Michelles Leben, und jetzt will dieses Ding ihren Körper übernehmen? Hast du damit überhaupt kein Problem?«
    »Miranda«, sagte ich. »Wenn Michelle nie wieder aus dem Koma erwacht, ist sie bereits tot. Zumindest hirntot, während ihr Körper nur noch von Maschinen am Leben erhalten wird. Sie ist von uns gegangen. Und wenn das der Fall ist, gibt es eine Möglichkeit, ihrem Tod eine Bedeutung zu geben, diese Gelegenheit zu einem historischen Ereignis zu machen.«
    »Die Invasion der Körperfresser«, sagte Miranda.
    »Es ist im Prinzip das Gleiche wie eine Organspende«, sagte ich. »Miranda, die Yherajk…«
    »Die was?«
    »So nennen sich die Aliens, zu denen Joshua gehört. In ihrer natürlichen Gestalt sehen sie wie ein Klumpen Wackelpudding aus. Menschen dürften ängstlich auf sie reagieren. Aber wenn sie sie zuerst in menschlicher Gestalt erleben, würde das vieles vereinfachen. Wir brauchen ein Trojanisches Pferd, Miranda. Eine Möglichkeit, wie die Yherajk durch die Hintertür ins Bewusstsein der Menschen eindringen können, ohne ihnen einen furchtbaren Schrecken einzujagen. Überleg mal, wie es dir vorhin

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