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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Moment müssen sie ziemlich zufrieden mit dir sein.«
    »Sind sie nicht«, sagte Joshua. »Weil sie Idioten sind. Weil sie das alles viel zu provinziell sehen.«
    »Aber du warst auch dagegen«, rief ich ihm ins Gedächtnis.
    »Sicher«, sagte Joshua. »Noch immer bin ich von der Idee nicht begeistert, wenn ich ehrlich sein soll. Aber jetzt weiß ich, dass Michelle eigentlich gar nicht sterben wollte. Das ist mir eine große Hilfe. Und du hast Recht. Das wäre wahrscheinlich die beste Methode, um den Kontakt zwischen Yherajk und Menschen herzustellen.«
    »Es freut mich, dass du umgeschwenkt bist«, sagte ich.
    »Bilde dir bloß nichts darauf ein«, sagte Joshua und ließ die Zunge aus dem Hundemaul hängen.
    »Was passiert jetzt?«, wollte ich von Gwedif wissen.
    »Wir diskutieren«, sagte er. »Wir wollen sehen, ob die Schiffsoffiziere sich eine Vorstellung davon machen können, was der Tod für euch Menschen bedeutet. Danach können wir sie vielleicht überzeugen, dass es klug wäre, Joshua in diesen Körper einziehen zu lassen. Das könnte einige Zeit dauern.«
    »Ich hoffe, du hast dir ein kurzweiliges Buch mitgebracht«, sagte Joshua.
    Miranda, die an meiner Seite in sich zusammengesackt war, rührte sich wieder. »Müssen wir die ganze Zeit hierbleiben?«, fragte sie. »Wenn sie noch länger herumschreien, werde ich mir die Lunge auskotzen.«
    »Tut mir leid«, sagte Gwedif. »Du hast Recht. Nein, ihr müsst nicht hierbleiben. Das sollen die Offiziere unter sich ausmachen. Ich kann euch zu eurem Wagen bringen, wenn ihr möchtet.«
    »Ich muss mal pinkeln«, sagte Van Doren, der aus seiner Betäubung erwacht war. Gwedif hatte sich kaum von ihm gelöst, als Van Doren angewidert die Nase verzog.
    »Ich dachte, ich hätte euch gesagt, dass ihr noch einmal gehen solltet, bevor wir uns auf den Weg hierher gemacht haben«, erklärte Joshua. »Jetzt musst du dich zusammenreißen.«
    »Wirklich?«, sagte Van Doren.
    »Nein, nicht wirklich«, sagte Joshua. »Hmmm. Das Problem ist nur, dass wir keine Toiletten haben. Schauen wir mal, ob wir eine ruhige Ecke oder etwas Ähnliches finden.«
    Joshua und Van Doren gingen los, um nach einem Toilettenersatz zu suchen. Gwedif, Miranda und ich kehrten zum Krankenwagen zurück. Miranda öffnete die Hecktür und kroch auf die zweite Krankenliege. Gwedif trennte sich von uns mit dem Versprechen, uns Bescheid zu sagen, sobald sich etwas Neues ergeben hatte.
    Ich folgte Miranda in den Krankenwagen, wo sie bereits herumkramte. »Ich dachte, ich hätte hier irgendwo Wasser gesehen«, sagte ich. »Aber vielleicht war es auch Plasma. Ich bin mir nicht sicher.«
    »Wenn du es findest, gib mir etwas ab«, sagte Miranda. »Ich habe einen üblen Geschmack nach Erbrochenem im Mund und würde ihn gern loswerden.«
    »Mit Wasser oder Plasma?«
    »Das ist mir inzwischen ziemlich egal.« Sie drehte sich auf den Rücken und legte sich einen Arm über die Augen. »Mein Gott, was für ein verrückter Tag!«
    »Und was hältst du von den Yherajk? Entsprechen Sie deiner Traumvorstellung von einer außerirdischen Zivilisation?«
    »Sie sind faszinierend«, sagte Miranda matt. »Ein ganzes Volk, technisch und ethisch erstaunlich hoch entwickelt, das zu uns gekommen ist, weil es auf der verzweifelten Suche nach Dr. Scholl’s Fußspray ist. Wo ist das Wasser?«
    »Hier.« Ich reichte ihr die Flasche, die ich gefunden hatte. »Zumindest sieht es wie Wasser aus.«
    »Mehr will ich gar nicht wissen.« Sie richtete sich ein Stück auf und nahm einen Schluck. Dann bot sie mir die Flasche an. »Auch was?«
    »Nachdem du mit deinem Kotzmund daraus getrunken hast? Nein danke. Außerdem weiß ich gar nicht, wo du dich überall herumgetrieben hast.«
    »Weißt du wohl.«
    »Nun ja, was die letzten vierundzwanzig Stunden oder so betrifft. Aber davor breitet sich eine große, unheimliche, gefährliche schwarze Zone aus. Siebenundzwanzig Jahre, über die ich nichts weiß. Gruselig!«
    »Sei nicht albern«, sagte Miranda. »Ich gehe nirgendwohin außer zur Arbeit. Und wenn ich nicht arbeite, bin ich zu Hause. Es gibt also keinerlei Geheimnisse.« Sie klopfte auf die Liege. »Komm, lass uns zusammen ein Nickerchen machen.«
    »Ich glaube, ich sollte lieber wach bleiben«, sagte ich. »Gwedif könnte jeden Augenblick zurückkommen.«
    »Tom, da drinnen hat es so übel gestunken, dass ich mich erbrochen habe«, sagte Miranda. »Bestimmt wird es noch eine ganze Weile dauern.«
    »Auf dieser Liege ist gar nicht genug Platz

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