Agent der Sterne
bereit.«
»Gut«, sagte Gwedif. »Willst du sprechen, oder soll ich es tun?«
»Es ist deine Show«, stellte Joshua fest. »Es liegt mir fern, sie dir stehlen zu wollen.«
»Also gut«, sagte Gwedif und stieß ein nicht allzu widerwärtiges Aroma aus. Die anderen Yherajk, die sich zu kleinen Gruppen zusammengefunden hatten, lösten sich voneinander und nahmen wieder ihre offiziellen Positionen ein. Als sie sich sortiert hatten, sprach Gwedif uns an.
»Der Ientcio bat mich euch mitzuteilen, dass die Schiffsoffiziere nach langer Debatte entschieden haben, in diesem besonderen Augenblick alle moralischen Einwände gegen eine Übernahme des Körpers deiner Freundin durch Joshua zurückzuziehen. Macht euch bewusst, dass es nicht bedeutet, dass die Schiffsoffiziere die allgemeinen philosophischen und ethischen Probleme gelöst haben, die damit in Zusammenhang stehen. Ganz und gar nicht. Dessen ungeachtet konnten sich die Schiffsoffiziere darauf einigen, dass sich die moralischen und ethischen Grundsätze der Yherajk möglicherweise nicht ohne weiteres auf Menschen übertragen lassen und dass es sich gerade bei dieser Frage so verhalten könnte. Auch wenn diese Angelegenheit keine praktischen Folgen haben sollte, könnt ihr euch zumindest damit trösten, dass ihr die Yherajk auf ein neues philosophisches Thema gestoßen habt, das sie die nächsten ein oder zwei Jahrhunderte beschäftigen wird.«
»Ich wollte euch keine Schwierigkeiten bereiten«, sagte ich und blickte den Yherajk an, von dem ich vermutete, dass er der Ientcio war. »Glaubt mir bitte, dass ich es nur gut gemeint habe.«
»Der Ientcio sagt, ihm sei bekannt, dass die Menschen ein Sprichwort haben: ›Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.‹ Er denkt, dass es sich auf den gegenwärtigen Fall anwenden lässt.«
»Kann sein«, räumte ich ein. »Aber wir haben auch noch eine andere Spruchweisheit. Sie lautet: ›Du musst durch die Hölle gehen, bevor du in den Himmel kommst.‹ Auch die ließe sich anwenden.«
»Der Ientcio stimmt dir darin zu«, sagte Gwedif.
»Ich kann nicht fassen, dass du im Gespräch mit dem Anführer eines außerirdischen Volkes soeben eine Liedzeile von Steve Miller zitiert hast«, murmelte Van Doren neben mir.
»Halt die Klappe«, gab ich leise zurück. »Es hat funktioniert.«
»Nachdem die ethische Debatte vorläufig zurückgestellt wurde, müssen wir uns nur noch mit einer letzten Frage auseinandersetzen«, sagte Gwedif. »Doch damit gibt es ein kleines Problem. Es betrifft eine Person aus eurem Kreis.«
»Welche?«, fragte ich.
»Bevor ich darauf antworten kann, muss ich eine Bedingung an euch stellen. Wir müssen einen von euch um etwas bitten. Diese Person muss eine Frage beantworten, und diese Antwort muss wahrheitsgemäß und ohne Beeinflussung durch eine andere Person erfolgen. Es gäbe verschiedene Möglichkeiten, das zu tun, aber die praktischste würde darin bestehen, die befragte Person ohne Rücksprache mit den anderen beiden antworten zu lassen.«
»Wie soll das gehen?«, fragte ich.
»Wir würden die anderen zwei Personen bitten, zurückzutreten und sich umzudrehen.«
»Klingt aber ziemlich lowtech-mäßig«, sagte Van Doren.
»Wären dir Elektroden oder etwas in der Art lieber?«, fiel Gwedif für einen Moment aus seiner förmlichen Redeweise.
»So war das nicht gemeint«, sagte Van Doren.
»Dann würde ich vorschlagen, dass wir es so machen. Seid ihr alle damit einverstanden?«
Van Doren, Miranda und ich nickten einhellig.
»Die betreffende Person ist Miranda«, sagte Gwedif.
»Mist«, sagte Miranda und seufzte. »Hätte ich mir denken können.«
»Tom und Jim, dreht euch bitte um und entfernt euch ein Stück«, forderte Gwedif uns auf. »Bitte hört zu, aber verzichtet darauf, irgendetwas anderes zu tun.«
Wir taten wie befohlen.
»Nun zu dir, Miranda«, hörten wir Gwedif sagen. »Wie du sicherlich weißt, hat deine Freundin Michelle einen schweren Gehirnschaden erlitten. Selbst wenn Joshua ihren Körper übernimmt, könnte er ihn aus diesem Grund nicht richtig benutzen.«
»Das ist mir bewusst«, sagte Miranda.
»Normalerweise wäre die Angelegenheit damit erledigt. Aber Joshua hat einen anderen Ansatz vorgeschlagen, der so noch nie zuvor ausprobiert wurde. Einfach ausgedrückt, geht es darum, Michelles noch vorhandene Erinnerungen zu entfernen, dann das geschädigte Gehirn zu ersetzen und dazu ein anderes, aber ähnliches Gehirn als Vorlage zu benutzen.«
»Mein
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