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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sagte er. »Machen Sie sich im Moment keine allzu großen Sorgen um Joshua. Er kommt schon zurecht. Nach unseren Maßstäben sind die Yherajk nahezu unverwüstlich, und ich bezweifle, dass die Kojoten oder irgendetwas anderes ihm gefährlich werden könnten. Außerdem ist Joshua in der Lage, ein Stinktier vor Neid erblassen zu lassen. Er und… Ralph?« Er sah mich fragend an, und ich nickte. »Die beiden wollen wahrscheinlich nur ein bisschen Spaß haben. Sie haben mir gar nicht gesagt, dass er sich mit einem Hund angefreundet hat.«
    »Die beiden verstehen sich prima«, sagte ich. »Sie sind die beste Therapie für ihre Langeweile. Ich glaube sogar, dass Joshua Ralph sympathischer als mich findet.«
    »Na, das ist wenigstens eine gute Neuigkeit. Jedenfalls rechne ich damit, dass sich Joshua schon bald wieder blicken lässt. Versuchen Sie sich ein bisschen zu entspannen.«
    Ich schnaufte verhalten. »Wenn ich mir jetzt noch The Biz vom Hals schaffen könnte, wäre ich rundum zufrieden.«
    »Das wurde zum Teil bereits in die Wege geleitet«, sagte Carl. »Die Times bereitet einen Artikel über The Biz vor, wissen Sie.«
    »Jemand von der Zeitung hat mich heute früh angerufen«, gab ich zu. »Aber ich habe mich noch nicht getraut zurückzurufen.«
    »Ich habe schon mit der Times gesprochen«, sagte Carl. »Und ausführlich darüber geplaudert, dass The Biz offenbar nichts von unserem innovativen Mentorenprogramm versteht und deshalb glaubt, Sie hätten einen Nervenzusammenbruch gehabt. Ich habe erklärt, wenn Sie einen Nervenzusammenbruch hatten, würde es mir und mehreren Senioragenten genauso gehen, weil wir ebenfalls damit begonnen haben, einige unserer jüngeren Agenten als Mentoren zu betreuen.«
    »Danke«, sagte ich. »Das hätten Sie nicht tun müssen.«
    »Aber ich habe es getan«, sagte Carl. »Dadurch wird sich die Presseaufmerksamkeit reduzieren. Ich mache Ihnen überhaupt keine Vorwürfe. Dieser Van Doren hat schon länger an der Sache gearbeitet, und Sie sind ihm einfach zur falschen Zeit am falschen Ort begegnet. Außerdem ist die Idee mit den Mentoren gar nicht so schlecht. Wir waren jetzt lange genug eine Friss-oder-stirb-Agentur. Es könnte gut sein, jetzt mal ein paar Dinge anders zu machen.«
    »Es überrascht mich, dass Sie überhaupt davon erfahren haben.«
    »Ich habe Miranda gefragt«, sagte Carl. »Sie scheint große Stücke auf Sie und die ganze Angelegenheit zu halten.«
    »Auch ich halte große Stücke auf sie«, sagte ich. »Ich habe sogar schon daran gedacht, ihr eine Gehaltserhöhung zukommen zu lassen.«
    »Geben Sie ihr zehn Prozent mehr, aber sagen Sie ihr, dass sie es nicht weitererzählen soll. In letzter Zeit haben wir die Gehälter gedeckelt, aber ich denke mir, dass sie es verdient hat. Zumindest wird sie es sich verdient haben, wenn diese Sache durchgestanden ist. Apropos, da Sie die Idee mit dem Mentorenprogramm hatten, haben Sie dieses Jahr unseren Agentur-Innovationspreis gewonnen. Herzlichen Glückwunsch.«
    »Toll«, sagte ich. »Aber ich habe noch nie von diesem Preis gehört.«
    »Er wird dieses Jahr zum ersten Mal vergeben«, sagte Carl. »Aber freuen Sie sich nicht zu sehr. Ich habe der Times schon erzählt, dass Sie das Preisgeld an das City of Hope National Medical Center gespendet haben.«
    »Das ist ja richtig nett von mir.«
    »Das ist es«, stimmte Carl mir zu. »Aber nun stellt sich das Ganze so dar, dass Sie nicht mehr als jemand betrachtet werden, der unter zu viel Stress zusammengebrochen ist, was interessant ist und für Schlagzeilen sorgt, sondern wie jemand, der seine Arbeit macht und das Herz am rechten Fleck hat, was langweilig ist und niemanden interessiert. The Biz steht nun als Käseblatt mit schlechten Journalisten da. Und auch Ben Fleck scheint sein Fett abbekommen zu haben. Jetzt ist alles wieder im Lot.«
    »Toll! Und ich war schon fest davon überzeugt, gefeuert zu werden.«
    »Ich will ganz ehrlich zu Ihnen sein, Tom«, sagte Carl. »So hatte ich es mir eigentlich nicht vorgestellt. Diesmal konnten wir noch die meisten Störfaktoren beseiteräumen. Aber jetzt tun Sie mir bitte den Gefallen, weitere Situationen zu vermeiden, die mich zwingen, einen deus ex machina hervorzuzaubern. Das mag ich nicht, und es lenkt mehr Aufmerksamkeit auf uns, als ich haben möchte. Kann ich mich auf Sie verlassen?«
    Ich spürte die große Verärgerung, die unmittelbar unter der Oberfläche von Carls ruhigen Worten lag. Auch wenn er mir nicht zum Vorwurf machte,

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