Agenten der Galaxis
selbstzufrieden.
Nachdem er die »Armbanduhr« an seinem Handgelenk befestigt hatte, trat »Sorobin Kimball« aus dem Zeittransporter, schaltete ihn in die Unsichtbarkeit zurück und machte sich auf den langen Marsch in die Stadt.
*
Hannibal Fortune dachte über die Spielregeln nach, weil er im Augenblick nichts anderes zu tun hatte. Die Zelle, in die Sheriff Dodd ihn gesteckt hatte, war noch einigermaßen freundlich, was Gefängniszellen betraf. Fortune hatte sich entschlossen, nicht sofort zu entfliehen. Flucht würde nur weitere Aufmerksamkeit auf ihn lenken und seine Aufgabe erschweren. Außerdem hatte er völliges Vertrauen zu seinem Partner; sie hatten fast von Anfang an bei solchen Aufträgen zusammengearbeitet.
Es war ein seltsamer Kampf, den sie da ausfochten, überlegte Fortune. Buchstäblich Millionen von Zeit-Linien waren darin inbegriffen. Als erste Überlebensregel galt dabei, die eigene Vergangenheit unberührt zu lassen, um die eigene Existenz zu erhalten. Diese Überlebensregel galt für beide Seiten, aber im übrigen bestand wenig Ähnlichkeit zwischen TERRA und Empire. Maliks Organisation war bestrebt, die Zeit-Struktur zu verstümmeln, während es TERRAS Absicht war, die Zeitkonstruktur zu rekonstruieren und zu reparieren.
Einer von Fortunes früheren Lehrern hatte es so ausgedrückt: »Die Zeit ist wie ein riesiges Seil, dessen eines Ende bis in die Unendlichkeit zurückreicht, während das andere, das Jetzt -Ende , ständig wächst. Die Geschichte der Galaxis ist vollkommen verwoben mit der Geschichte aller Planeten, und diese einzelnen Geschichtsstränge bilden zusammen das Seil. Die Stränge wiederum bestehen aus Schnüren, die Schnüre aus Fäden, die Fäden aus Fasern, die Fasern aus Fäserchen, und so bis ins Unendliche weiter. Wenn man ein Fäserchen oder sogar eine Faser zerbricht, ist der Schaden gering. Aber Empire will ganze Schnüre und Stränge zerstören. Die Aufgabe eines TERRA-Agenten ist es daher, die Geschichte in ihrer Zeitkonstruktion wieder so zusammenzufügen, daß das ganze Seil unzerreißbar stark bleibt.«
*
Das Telefon auf Sheriff Lorenzo Dodds Schreibtisch schrillte. Dodd war in die Untersuchung der seltsam aussehenden Waffe vertieft – falls es wirklich eine Waffe war –, die er dem Gefangenen abgenommen hatte. Das Telefon läutete wieder. Mit einem Stirnrunzeln nahm Dodd diesmal den Hörer ab.
»Das Büro des Sheriffs, Dodd«, sagte er.
»Wundervoll!« rief eine vertraute Stimme. »Ich hatte schon gehofft, daß Sie inzwischen wieder zurück sein würden. Ist Mr. Fortune schon bei Ihnen gewesen?«
Sheriff Dodd blinzelte verblüfft. »Ja, er ist hier, aber – äh – ich fürchte, er kann nicht ans Telefon kommen.«
»Nun, das ist in Ordnung. Ich will ihn bestimmt nicht stören, wenn er zu tun hat. Aber würden Sie ihm sagen, daß einige Leute von der Luftwaffe zu mir gekommen sind und mich gebeten haben, sofort mit ihnen nach Washington zu fahren? Ich werde also zwei oder drei Tage fort sein, und könnten Sie mir inzwischen einen großen Gefallen tun? Ich habe Fressen für die Katzen draußen gelassen, und sie haben genug Wasser bis heute abend. Aber ich wäre Ihnen furchtbar dankbar, wenn Sie heute abend bei der Heimfahrt vorbeischauen und sich um die Tiere kümmern würden. Ich lasse einen Karton mit Katzenfutter draußen stehen, und der Büchsenöffner hängt an der Wand. Würden Sie mir den Gefallen tun?«
Dodd hatte das unbehagliche Gefühl, daß er bereits zugestimmt hatte. »Natürlich, Marilyn«, sagte er.
»Vielen Dank. Drei von den großen Dosen zum Abendessen, und dann brauchen Sie ihnen nur noch eine Schachtel von dem Hartfutter hinzuschütten. Damit kommen sie den Tag über aus. Ach, und dann noch eines. Ich bitte Sie nur ungern darum, aber ich möchte das Haus nicht offenstehen lassen. Die Katzen können also nicht hinaus. Würden Sie also morgen abend ihren Kasten saubermachen? Tun Sie nur alles in einen Beutel und werfen Sie den Beutel in die Mülltonne. Ich bin nur drei Tage fort, und ich weiß wirklich nicht, wen ich sonst darum bitten sollte. Schließlich sind wir befreundet, und Sie sind der zuverlässigste Mann, den ich kenne.«
»Ich werde mich um alles kümmern«, versprach Dodd. »Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.«
»Recht vielen Dank. Und ich melde mich, sobald ich wieder daheim bin.«
Sheriff Dodd legte den Hörer auf die Gabel und grinste breit. Er wußte nicht ganz, weshalb er sich eigentlich von Marilyn
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