Agenten der Galaxis
Mostly zu solchen Hilfeleistungen überreden ließ, aber es gab ihm irgendwie ein Gefühl von Wichtigkeit. Ganz bestimmt würde er sich um ihre verdammten Katzen kümmern!
Er tastete in seinen Taschen nach einer Zigarette und erinnerte sich dann daran, daß er vor einer Woche das Rauchen aufgegeben hatte. Noch immer grinsend griff er nach seinem Schreibtischkalender und schrieb auf die nächsten drei Tagesblätter Mostly-Katzen.
Washington, wie? Das mußte das Pentagon sein, sagte sich Dodd. Er hatte auch eine Fliegende Untertasse gesehen, aber von der wußte die Luftwaffe nichts, es sei denn, Marilyn hatte es den Männern gegenüber erwähnt. Er hoffte, das war nicht der Fall, denn er hatte nicht die geringste Lust, nach Washington zu fahren. Im Augenblick hatte er viel wichtigere Dinge in Fallwood zu erledigen. Beispielsweise mußte er herausfinden, was mit Sorobin Kimball passiert war. Das Aussehen von Kimballs Küche und die Tatsache, daß dieser Fortune in Kimballs Wagen fuhr und Kimball verschwunden war, das war verdächtig genug. Aber ohne greifbare Beweise konnte er Fortune nicht viel länger festhalten, das war dem Sheriff klar.
Er nahm noch einmal die Waffe des Fremden in die Hand und versuchte, deren Funktion zu ergründen. Dort, wo normalerweise die Mündung war, befand sich tatsächlich eine Art Kameralinse, stellte Dodd fest. Allerdings wußte er noch nicht, was sich im Innern des merkwürdigen Geräts verbarg.
Er legte das Ding aus der Hand und runzelte die Stirn. Marilyn Mostly hatte als erstes von Fortune gesprochen. Woher kannte sie eigentlich diesen Fremden?
Sheriff Dodd stand auf, setzte sich dann wieder und griff nach dem Telefon. Er wählte Marilyns Nummer, ließ das Telefon achtmal läuten und warf dann den Hörer ärgerlich auf die Gabel zurück. Sie hatte ihn offensichtlich ganz kurz vor ihrer Abfahrt nach Washington angerufen.
Wieder wollte er geistesabwesend nach einer Zigarette greifen, und dabei fiel sein Blick auf Fortunes Zigarettenetui. Er nahm es in die Hand, drehte es um und legte es mit einer entschlossenen Bewegung auf den Schreibtisch zurück. Ein Sheriff mußte Willenskraft genug haben, um das Rauchen jeder Zeit aufzugeben, sagte er sich.
Er wollte gerade wieder aufstehen, als zwei Männer in Luftwaffenuniform sein Büro betraten.
»Sheriff?« fragte der eine mit dem Rangabzeichen eines Hauptmanns. »Ich bin Hauptmann Baronovsky, und dies ist Sergeant Willkin.«
Dodd streckte die Hand aus. »Larry Dodd, meine Herren«, sagte er einladend. Offensichtlich hatte Marilyn ihn doch erwähnt. »Es tut mir leid, daß ich Sie auf Ihrer Fahrt nicht begleiten kann, aber wichtige Ermittlungen …«
»Begleiten?« wiederholte der Hauptmann erstaunt. »Es besteht keine Notwendigkeit, daß Sie uns irgendwohin begleiten. Wir suchen eine Miß Marilyn Mostly, und ich dachte, Sie könnten uns vielleicht sagen, wo wir sie finden können.«
Dodd konnte ein amüsiertes Grinsen nicht unterdrücken.
Der Hauptmann runzelte die Stirn. »Ich sehe nicht, was daran so komisch ist.«
»Man hat mir erzählt, daß in der Luftwaffe nicht alles ganz gut organisiert ist, und das scheint zu stimmen. Vor wenigen Minuten ist Marilyn Mostly in Begleitung einiger Luftwaffenangehöriger nach Washington abgereist. Wißt ihr Jungens nicht, was eure Kameraden tun?«
Hauptmann Baronovsky grinste gequält. »Mitunter passiert das«, gab er zu. »Sie wissen, wie es in der Militärbürokratie zugeht, Sheriff. Ich schätze, Sie haben hier mitunter die gleichen Schwierigkeiten.«
Dodd schüttelte den Kopf. »Nein, so etwas kommt bei mir nicht vor.«
»So? Wie vermeiden Sie das?«
Die Augen des Sheriffs funkelten, aber sein Gesicht blieb ernst. »Bei mir herrscht die stehende Regel, daß ich keine Luftwaffenoffiziere als Gehilfen vereidige.«
5
In der Androiden-Gestalt von Sorobin Kimball stand Webley am Eingang der Sheriff-Dienststelle und musterte seine Umgebung. Es war ein kleines Holzgebäude mit einem Gefängnisblock aus Stahl und Beton im Hintergrund. Zwei altmodische Ventilatoren hingen von der Decke herab und hielten die Luft träge in Bewegung. Ein verschrammter Schaltertisch teilte den Publikumsraum vom Dienstrevier ab. An einem Ende hing eine Anschlagtafel voller Steckbriefe. Unter einem farbigen Reklamekalender saß ein dicker Hilfssheriff, der tief in die Lektüre eines Kriminalmagazins versunken war.
»Guten Morgen, Jenkins«, sagte Webley. »Ist Larry Dodd da?«
Der Hilfssheriff schaute
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