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Agenten der Galaxis

Agenten der Galaxis

Titel: Agenten der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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auf den Auslöser. Vier Mikro-Sekunden reichten, hatte Tomlinson erklärt. Johrgol lächelte, als er die Wunderwaffe sinken ließ.
    Während er in sein Büro zurückging, war er davon überzeugt, ganze Arbeit geleistet zu haben. Er empfand kein Bedauern für die Toten. Einer von den Überlebenden würde sicherlich bald in sein Büro kommen, und den würde er zu seinem Stellvertreter ernennen.
     
    *
     
    Auf seinem Wege zum Höhleneingang hatte Fortune drei Strahlen-Pistolen erobert. Zwei davon hatte er als Ersatz in den Gürtel gesteckt, falls die Energieladung der Waffe in seiner Hand sich erschöpfen sollte. Für die wenigen unbewaffneten Techniker stand ihm außerdem noch das Zigarettenetui mit den Narkose-Patronen zur Verfügung.
    In der Hitze des Gefechts hatte er die Verbindung zu Webley verloren. Als er jetzt mit dem Mädchen in Deckung des letzten Raumschiffes den Weg zum Höhleneingang erreicht hatte, sah er zu seiner Erleichterung Webley hinter dem nächsten Raumschiff hervortreten. Auch Webley hatte eine Strahlenwaffe in der Hand. Im nächsten Augenblick erkannte Fortune, daß die Mündung dieser Waffe auf ihn gerichtet war.
    »Web!« rief er.
    »Sei still, Fortune. Du hast deine Chance gehabt. Das Mädchen und ich sind lange hinter dir her gewesen. Nehmen Sie ihm die Waffe ab, Marilyn.«
    In einem Sekundenbruchteil hatte Fortune eine Erklärung für dieses seltsame Verhalten gefunden: Tomlinsons Erfindung. Es war die einzige mögliche Antwort. Irgendwie war Webley in den Strahlenbereich des Gehirn-Verwirrers geraten.
    Die Situation war ziemlich heikel, besonders in einem Moment, wo eigentlich seine ganze Aufmerksamkeit darauf konzentriert sein sollte, sie alle drei sicher aus der Höhle und in den Zeittransporter zu bringen. Aber das Lösen von heiklen Problemen war Fortunes Spezialität. In seinem blitzschnell funktionierenden Gehirn hatte sich sofort ein neuer Plan gebildet.
    Marilyn Mostly konnte jedoch die schnellen Veränderungen der Situation nicht so leicht verarbeiten. Sie hatte in den letzten fünf Minuten viel durchgemacht und war davon überzeugt, daß sie nur deshalb noch lebte, weil Hannibal Fortune sie gerettet hatte. Außerdem stand sie unter einer starken Nervenanspannung und hatte sich nur deshalb so lange beherrschen können, weil Fortune es ihr befohlen hatte. Webleys plötzliche Verrücktheit löste die schon längst fällige Nervenkrise bei ihr aus.
    Sie lachte.
    Fortune gab die einzige Antwort, die ihr beiderseitiges Überleben garantieren konnte. Die Narkose-Kugel bohrte ein rundes Loch in den Hals des Androiden. Webleys Arm mit der Waffe sank herab, das Gesicht von Kimball wurde plötzlich ausdruckslos schlaff, und der kompliziert ersonnene Plastikkörper begann zusammenzubrechen.
    Fortune erkannte, daß seine fast reflexhaften Berechnungen richtig gewesen waren. Er hatte jene Stelle in der Körperhülle des Androiden gefunden, von der aus die fünfzehn Pfund Protoplasma von Webley am wirksamsten außer Gefecht zu setzen waren.
    Marilyn Mostly war völlig außerstande, dem schnellen Szenenwechsel zu folgen. Das unerklärliche Benehmen von Webley alias Kimball und dann Fortunes schnelle Reaktion darauf brachten sie ganz durcheinander. Aber was Fortune als nächstes tat, verwirrte sie vollends.
    Er nahm zwei Zigaretten aus dem Silberetui, schob sie zwischen die Lippen, zündete sie an und warf die brennenden Zigaretten dann lässig über das Raumschiff hinweg.
    »Helfen Sie mir, ihn hinauszutragen, ja?« fragte er. Im nächsten Moment beugte er sich hinab und ergriff die Schultern des Androiden.
    Marilyn lächelte verwirrt und griff nach den Beinen des toten Mannes. Offensichtlich gab es Dinge, die ein Mädchen nicht wissen durfte, sagte sie sich.
    Sie waren ungefähr zehn Schritte gegangen, als zwei dicht aufeinanderfolgende starke Explosionen sie beide beinahe umrissen. Fortune veränderte seinen Griff an den Schultern des Androiden und befahl dem Mädchen, schneller zu laufen. Obwohl sie im Schatten einer hohen Felswand dahineilten, war die Luft im Cañon ofenheiß. Trotz der Hitze liefen sie in einem stetigen Trab am Fuß der Felsklippe weiter. Marilyn wagte nicht, sich umzuschauen. Sie hatte Angst davor, auch hier im Freien weitere Männer mit Waffen in den Händen zu sehen.
    Fortune war hingegen ziemlich sicher, daß sich die noch kampffähigen Männer in der Höhle befanden. Sein Instinkt der Vorsicht sagte ihm jedoch, daß er vielleicht unrecht hatte. Zumindest würden

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