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Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ist das Neueste, Genosse Kommissar«, sagte er leise, als könne man hier belauscht werden. »Von dem russischen Konsulat wurde mir gestern abend auf der Toilette des Hotels eine genaue Angabe gemacht.«
    Zanewskij, ein Mann mittleren Alters mit dem kantigen Gesicht eines europäisch-asiatischen Mischlings und der Brutalität erzogenen Fanatismus' blätterte die Papiere durch.
    »Prof. Dr. Paerson hat eine Tochter, Mabel. Hellblond, mittelgroß, auffallend hübsche Erscheinung«, las er leise. »Das ist eine der dümmsten Angaben, die ich kenne. In diese Klassifizierung lassen sich einige tausend amerikanische Mädchen pressen. Weiter: verlobt mit Dr. Ralf Bouth, dem Assistenten Paersons. Dr. Bouth ist über alle Forschungen genauestens orientiert und gehört zu den wenigen, die auch in die neuen Spaltungen eingeweiht wurden. Mabel Paerson kann als Druckmittel gegen Dr. Bouth erfolgreich benutzt werden.« Zanewskij pfiff durch die Zähne. »Nicht übel«, sagte er anerkennend. »Die Leute im Konsulat haben einen Blick für den treffenden Augenblick.« Er las weiter in den Zetteln und nickte ab und zu.
    Als er sie in die Jacke steckte, sah ihn Gregoronow von der Seite an.
    »Ist alles klar, Genosse?«
    »Ja. Fahren wir.«
    »Wohin?«
    Piotre Zanewskij lachte auf. Er blickte aus dem Fenster und wies nach allen Seiten. »Wohin du willst, du Esel«, schrie er vergnügt. Dann wurde er still und meinte: »Es ist am besten, wir bleiben hier auf der Straße außer Sichtweite der ersten Kontrolle. Vielleicht hilft uns der Zufall und spielt uns ein dickes Tier in die Hände.«
    »Und dann?«
    Zanewskij wies nach hinten in den Wagen, wo eine flache, dunkle hellederne Tasche auf den Polstern lag.
    »Dann wird Wassilij Gregoronow die Tasche nehmen und ein wenig Chloroform auf einen Ballen Watte gießen. Das Weitere findet sich dann …« Er lachte wieder vor sich hin. »Es ist doch merkwürdig«, stellte er philosophisch fest, »daß überall die Methoden die gleichen sind, was, Genosse?«
    Der Zufall spielte an diesem Tage eine große Rolle in dem Spiel, an dem das Leben eines ganzen Erdballs hing. Es war eine Rolle, die das Schicksal in diesen Augenblicken ungleich verteilte und die Regie ein wenig von seinem Haß gegen die Menschen legte, die es wagten, es herauszufordern.
    Zanewskij und Gregoronow warteten drei Stunden am Straßenrand. Sie waren ausgestiegen, zogen ihre Overalls über und schraubten am Motor ihres Wagens herum, als habe eine Panne sie gezwungen, an dieser unmöglichen Stelle der Straße anzuhalten. Sie beschmierten ihre Gesichter mit Öl und Stauferfett, Zanewskij legte sich unter die Vorderräder, aber so, daß er die Straße vor sich im Auge behielt und jede Bewegung wahrnahm. Gregoronow arbeitete unter der geöffneten Motorhaube und schraubte stundenlang Zündkerzen aus und ein, denn der Betrieb auf der Straße nahm von Minute zu Minute zu.
    Die auswärtigen Arbeiter des Atomwerks fuhren nach Schichtwechsel zurück in die umliegenden ärmlichen Lehmhütten-Dörfer.
    Lastwagen nach Lastwagen ratterte vorbei. Man beachtete die beiden Männer im Overall nicht oder man warf einige Scherzworte hinüber wie: »Dreht doch den Benzinhahn auf!« oder »Am linken hinteren Rad klebt 'n Kaugummi!« was die beiden Russen mit kräftigen Originalflüchen beantworteten. Dann wurde es etwas stiller, die auswärtige Schicht war heimgefahren.
    Gregoronow richtete sich auf und trat an den unter den Rädern liegenden Zanewskij heran.
    »Die Zündkerzen glühen schon vom Raus- und Reinschrauben«, meinte er sarkastisch. »Es scheint wenig Sinn zu haben, hier noch länger zu warten. Was Sie ›dicke Tiere‹ nennen, die verlassen bei Einbruch der Dunkelheit ihren Fuchsbau.«
    Zanewskij kroch unter den Rädern hervor. Er dehnte die etwas steif gewordenen Glieder und klopfte sich den Staub vom Overall und Hose. Sein breites Gesicht war mit Öl fast unkenntlich gemacht.
    »Machen Sie den Motor wieder zu und dann ab«, brummte er mißmutig. »Vielleicht hat das Konsulat doch recht, wenn es vorschlägt, Dr. Bouth oder sonst einen nach Santa Fé zu locken unter dem Vorwand, eine neue Erfindung anzubieten.« Er wischte sich über das Gesicht, betrachtete seine schmierige Ölhand und verzog wie vor Ekel das Gesicht. »Es ist nur gefährlicher.« Er wandte sich ab und blieb plötzlich stehen. »Aber Sie haben doch schon ganz andere Sachen gedreht, Gregoronow. Sie müssen es doch können.«
    »Man müßte es versuchen.« Gregoronow warf

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