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Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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langsam. »Nur bitte ich, Ihrem Agenten einzuschärfen, im Falle eines Mißlingens nie zu sagen, für welche Macht er arbeitet.«
    »Das ist selbstverständlich.« General Monzalez beugte sich über die Papiere, die ihm Dr. Ebberling zuschob. Auch Dr. Sebaio und Dr. Cabanera traten näher.
    »Was wir brauchen, ist vor allem die genaue Angabe, ob Prof. Paerson Plutonium spaltet oder Helium. Ferner brauchen wir Pläne der Cyclotronen von Hanford, der Betatrone, der Cockcroft-Walton-Protonbeschleuniger, der …«
    Zwei Wochen später.
    In diesen zweimal sieben Tagen geschah vieles. In New York sagte Malik sein berühmtes Veto, in Italien trat der Po über die Ufer und vernichtete das Leben von Tausenden von Menschen, in Deutschland wurde ein Massenmörder verurteilt, in Frankreich streikten die U-Bahn-Schaffner. Wohin man blickte, häuften sich die Meldungen der Katastrophen. Die Welt hatte Stoff für Wochen, die Zeitungen druckten höhere Auflagen, in den Illustrierten saßen die Redakteure und rieben sich die Hände.
    Es passierte wieder etwas in der Welt. Und dann im Sommer, der schlechten Zeit aller Zeitschriften.
    Die Rotationsmaschinen sausten. Ihr Donnern klang über die Straßen.
    In diesen zwei Wochen aber sprang in der Nähe von Lubbock am Rande des Llanos Estacados, wenige Meter vor den Ufern des Flusses Double Mountain Fork, in einer regnerischen, gewitterdurchschauerten Nacht, der deutsche Spion Heinz Behrenz aus einer japanischen Langstreckenmaschine ab, die am nächsten Morgen, mit einem roten Kreuz unter den Tragflächen, kurz hinter Cap Colnett auf Nieder-Kalifornien in Mexiko gesichtet und wieder in Richtung auf den Stillen Ozean aus den Augen verloren wurde.
    Den einsamen Mann, der sich am Rande des Flusses aus seinen Fallschirmgurten löste und den Schirm in einer Benzinflamme verbrannte, sah niemand. Auch als er nach Lubbock kam und sich an dem berühmten Punkt der Vier-Bundesstraßen-Kreuzung stellte, den Lastwagen zuwinkte und aussah wie ein armer, verluderter Tramp, beachtete ihn niemand, sondern man ging an ihm vorbei wie an all den Landstreichern, die durch die Vereinigten Staaten ziehen. Ein Lastwagen nahm ihn mit, nachdem er zwei Stunden gewinkt hatte. Er fuhr nach Amarillo, südöstlich von Santa Fé, dem Ziel der Reise.
    In diesen vierzehn Tagen keuchte auch ein großer, schwerer Cadillac durch die Rocky Mountains, von Los Angeles kommend und durch das herrliche Plateau des Colorado fahrend, auf der vielleicht schönsten Straße der Welt, die von Kalifornien quer durch die Rockies, vorbei am kleinen Colorado bis nach Albuquerque am Rio Grande führt.
    Wassilij Gregoronow und Piotre Zanewskij saßen in diesem Wagen und starrten hinaus auf die Cañons und die wilden Wasser des Colorados, auf die Schluchten, in denen noch heute der Grislybär haust und die Pelzjäger wie vor hundert Jahren auf das Wild lauern.
    Auch sie beachtete niemand. Es waren Überlandfahrer, vielleicht Kaufleute, die einen Job im Süden oder im Goldenen Westen getätigt hatten. An den Tankstellen fragte man nicht viel. Mein Gott, das Englisch, das sie sprachen, klang hart und holprig. Aber wer achtete in Amerika darauf, wo es mehr Fremde gibt als in jedem anderen Land der Erde?
    Der schwere Cadillac fuhr schnell und ungehindert bis nach Santa Fé, wo er vor dem besten Hotel hielt.
    In diesen vierzehn Tagen raste, von Osten kommend, ein anderer Wagen über die breite Regierungsstraße fast quer durch den Kontinent. Ein schmaler, brauner Mann saß hinter dem Steuer, mit scharfen Augen und schmalen Lippen. Sein heller Sommeranzug verstärkte die leicht negerhaften Züge, die vom Kinn aus bis zur Stirn zogen.
    Der Marokkaner Kezah ibn Menra fuhr von Washington nach Santa Fé, in seiner Tasche auf dünnstem Seidenpapier, das man im Falle der Gefahr verschlucken konnte und sich von der Magensäure noch vor dem Auspumpen des Magens auflösen ließ, die genauen Pläne und Angaben von Prof. Ebberling aus Tanarenia.
    Auch ibn Menra stieg in Santa Fé ab – nicht wie die Russen im besten Hotel, sondern in einer Herberge am Stadtrand, wo die Arbeiter aus den Cañons und aus Alamos während der Ferien vorbeikamen und in Andeutungen die Spannung der Bevölkerung auf dem laufenden hielten.
    Neben ihm, in einer Herberge für Tramps, saß Heinz Behrenz auf seinem Feldbett und stopfte sich die Strümpfe. Um ihn herum saßen oder lagen andere Tramps, Arbeiter, die zu Fuß oder von den nahen Orten nach Santa Fé gekommen waren, um sich

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