Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
die Motorhaube zu und klappte die Verschlüsse herab. Dann wischte er sich die schmutzigen Hände an einem Lappen ab, der um die Werkzeuge gewickelt war. »Fahren wir zurück nach Santa Fé«, fragte er, bevor er die Tür öffnete, »oder wollen wir noch ein wenig bis zur Sperrzone fahren? Vielleicht kann man was sehen?«
    »Wir wollen nichts sehen, wir wollen was erfahren.« Zanewskij war schlechter Laune und betrachtete sich im Rückspiegel. »Wie ein Kuli sieht man aus, ich möchte mich anständig waschen! So kann ich doch nicht ins Hotel zurückkommen!«
    Er wollte ebenfalls in den Wagen steigen, in dem Gregoronow bereits hinter dem Lenkrad saß und den Motor laufen ließ, als aus dem Felsen hervor, wo sich die Straße verengte, ein schwerer Wagen hervorschoß. Er brummte in großem Tempo über das gerade Asphaltband und kam schnell näher.
    Gregoronow, der den Wagen zuerst sah, pfiff durch die Zähne und war mit einem Satz auf der Straße. Ehe Zanewskij begriff, was diese Hast zu bedeuten hatte, lag Gregoronow schon unter den Rädern und strampelte mit den Beinen. Man hörte ihn an den Achsen klopfen und leise fluchen.
    Zanewskij wollte etwas rufen, als auch er den Wagen sah, zu spät, um seinerseits reagieren zu können. Er beugte sich deshalb zum Wagenboden und wickelte das Werkzeug wieder aus.
    Der fremde Wagen hielt mit knirschenden Bremsen auf der anderen Straßenseite. Ein Fenster wurde heruntergedreht, und ein blonder Lockenkopf beugte sich heraus.
    »Kann ich Ihnen helfen?« sagte das Mädchen.
    Gregoronow fluchte, wie es alle Autofahrer zu eigen haben, wenn sie eine Panne reparieren, schimpfte auf die alte Kiste und kroch langsam unter dem Wagen hervor.
    Mabel Paerson stieg aus ihrem Wagen und kam über die Straße zu dem ölverschmierten Mann.
    »Kann ich Ihnen mit irgend etwas aushelfen?« fragte sie und nickte Zanewskij zu, der im Innern des Wagens an den Werkzeugen schraubte.
    Gregoronow warf einen schnellen Blick zu Zanewskij. »Den beim nächsten Händler verkloppen«, meinte er ärgerlich. »Da sagt man immer: Fahrt Cadillac und ihr fahrt wie im Paradies … Nichts damit!« Er blickte zu ihrem Wagen hinüber und nickte. »Sie haben es gut, Sie fahren einen Ford. Unverwüstlich, die Wagen.« Er strich sich mit der Hand die Haare aus der Stirn. »Werde mir auch einen Ford kaufen, Miß …«
    »Paerson«, antwortete Mabel naiv.
    Gregoronow warf einen schnellen Blick zu Zanewskij. Der spielte mit einem Wattebausch und öffnete die Tür.
    »Haben Sie vielleicht einen B-Schraubenschlüssel?« fragte er harmlos. »Unser ist zerbrochen.«
    Mabel beugte sich in den Wagen, um sich den Schlüssel anzusehen. Da fühlte sie plötzlich zwei Arme um ihren Hals, sie wurde in den Wagen gestoßen, sie wollte schreien, hieb mit den Armen um sich, trat gegen die Sitze … ihre Augen waren weit vor Entsetzen, der Mund wollte das Erschrecken hinausschreien … da sah sie einen Wattebausch vor Mund und Nase, atmete ein widerlich süßes Parfüm – so dachte sie – ein, fühlte, wie sie leicht wurde, so leicht und ohne Schwere … sie schwebte auf einmal, es war schön, dieses Schweben, dieses Fliegen wie ein Engel … sie lachte sogar, und ihre um sich schlagenden Arme wurden schlaff und müde.
    Müde … so müde bin ich … dachte sie noch. Ach, ist es herrlich, zu schlafen … Man träumt so Schönes … eine Wiese mit lauter Blumen und ganz, ganz weiße Wolken darüber … Wolken wie Watte … und die Blumen duften, herrlich süß … so süß …
    Dann war Nacht um sie. Aber sie lächelte in dieser Nacht, weil sie erfüllt war mit herrlichen Bildern …
    »Fort!« schrie Zanewskij, indem er Mabel auf den Rücksitz bettete. »Gregoronow, fahren Sie, was die Kiste hergibt. Richtung Chamita - Farmington - Mesa Verde - National-Park, und dann weiter zum Großen Salzsee.«
    Der Wagen schoß über die Straße, kreischte an der Kreuzung in der Kurve und raste die gerade Straße in die Rocky Mountains hinein.
    Verlassen stand der Wagen Dr. Bouths auf der Straße Santa Fé – Los Alamos. Man fand ihn zwei Stunden später, und die Militärstreife, die den Wagen kannte, schüttelte den Kopf.
    Ein Anruf in Los Alamos alarmierte die ganze Atomstadt. Prof. Paerson und Dr. Bouth fuhren sofort hinaus zu dem verlassenen Wagen. Von Washington, das im Blitzgespräch verständigt wurde, sagte man einige Fachleute des FBI zu. Eine Sperrung aller Straßen New Mexicos, Arizona und Idahos jagte durch den Äther. Militär übernahm die

Weitere Kostenlose Bücher