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Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dem Vorfall der Entführung Mabel Paersons aus Los Alamos durch zwei Angehörige der sowjetischen Republik nicht Stellung nehmen zu können, da es sich nach genauen Nachforschungen ergeben hat, daß es sich um eine rein private Angelegenheit handelt, die nicht zum Bereich des sowjetischen Außenministeriums gehört. Die Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken Rußlands lehnt es schärfstens ab, mit diesen Ereignissen in Zusammenhang gebracht zu werden.«
    General McKinney und der Staatssekretär im amerikanischen Außenministerium sahen sich an.
    »Einfach, klar und billig«, sagte McKinney giftig. »Bitte, beweisen Sie den Herren in Moskau das Gegenteil.«
    »Wir rennen gegen eine Wand!« Der Staatssekretär hob beide Schultern. »Lösen Sie das Problem intern, McKinney. Da uns Rußland mitteilt, daß es sich um eine private Angelegenheit handelt, brauchen Sie keine Rücksicht mehr zu nehmen. Ob die Russen oder der hellblaue Nash … rücksichtslos, General McKinney!«
    Der General lachte bitter. »Erst haben! Major Mys hat den hellblauen Nash gefunden, in den Colorado-Bergen. Verlassen. Unbrauchbar gemacht. Aber von Dr. Bouth und dem oder den Entführern keinerlei Spuren. Von Mabel Paerson überhaupt nichts! Es ist zum Verzweifeln.«
    Der Staatssekretär spielte mit den Akten auf seinem Tisch. Man sah, daß er seine Nervosität nicht mehr beherrschen konnte.
    »Und was macht Prof. Paerson?« fragte er stockend.
    »Prof. Paerson hat sich mit Gewalt aus dem Bett, das ihm Prof. Shuster zudiktiert hatte, entfernt. Er steht seit gestern nacht im Labor und in den Uranbrennanlagen und kennt keine Ruhe mehr! ›Ich werde meine Spaltung durchführen!‹ soll er geschrien haben! ›Und ich werde sie so durchführen, daß ich die ganze Menschheit wegfegen kann!‹ Sein plötzlich aufbrechender Haß gegen den Menschen ist elementar, grenzenlos. Er hört auf keine Worte der Vernunft mehr, er ist nicht einzudämmen … er hat die Türen der Labors, die man versperrte, aufgebrochen. ›Lassen Sie mich!‹ hat er die Ingenieure angebrüllt, die ihn halten wollten. ›Ich habe meine Tochter verloren und meinen besten Mann. Ich habe die Pflicht, für dieses Opfer etwas zu leisten!‹ Und dann stand er an den Cyclotronen und beobachtete die Kettenreaktionen. Jede Stunde ruft man aus Los Alamos bei mir an. Man ist vom Grauen gepackt. Was in monatelanger Arbeit erforscht wurde, will Paerson innerhalb Stunden erreichen. Er glüht, er verbrennt von innen heraus …« McKinney hieb mit der Faust auf den Tisch. »Er ist am Ende seiner Kraft, aber er will es nicht wissen …«
    »Fahren Sie nach Los Alamos.« Der Staatssekretär heftete die Antwortnote Rußlands in eine Mappe, die er dem Präsidenten zum Vortrag bringen mußte. »Wenn Prof. Paerson seine Arbeit wirklich vollenden sollte, bringen Sie ihn mit nach Washington. Es wäre ein nationales Unglück, wenn auch Paerson verschwinden würde.«
    Mit der Mappe unter dem Arm, verließ er das Zimmer und ließ General McKinney allein.
    Er blickte aus dem Fenster auf die Straße.
    Nach Los Alamos fahren, dachte er. Prof. Paerson nach Washington bringen. Wie denkt man sich das überhaupt?
    Er erkannte seine Ohnmacht, zu handeln. Und diese Erkenntnis machte ihn hilflos.
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch schellte.
    Er nahm den Hörer ab und nannte seinen Namen. Und plötzlich riß ihn etwas empor … die Stimme da in dem Apparat, die Greisenstimme Prof. Shusters, warf den großen, schweren Mann in den Sessel.
    »Das ist doch nicht möglich …«, stotterte er verwirrt. »Shuster, sagen Sie es noch einmal … ganz langsam, damit ich es glaube.«
    Die Stimme schnarrte in der Hörmuschel. Dann brach sie ab. General McKinney hatte den Hörer aufgelegt. Er faltete die Hände.
    »Mein Gott«, sagte er leise. »Die Spaltung ist gelungen.«
    *
    Heinz Behrenz steuerte seinen Studebaker langsam und vorsichtig durch die Berge. Nachdem die Radiomeldung durchgegeben war, daß der hellblaue Nash in der Nähe des White River gefunden worden war, ahnte er, welchen Weg Dr. Bouth gewaltsam nehmen mußte. Er schlängelte sich von Myton, am Fuße der Uinta Mountains, seitlich in die Cañons und fuhr, ohne es zu ahnen, seitlich auf ibn Menra zu.
    Der neue Tag war warm, kaum, daß die Sonne über dem Tafelland stand. Heinz Behrenz zog seine Jacke aus, wusch die übernächtigten, brennenden Augen im Wasser eines Baches und aß dann eine Tafel Colaschokolade. Ein wenig erfrischt stieg er wieder in den Wagen und

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