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Agenten kennen kein Pardon

Agenten kennen kein Pardon

Titel: Agenten kennen kein Pardon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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schaltete den Kurzwellensender ein.
    Die Stimme Dr. Yamamaschis knarrte aus dem Lautsprecher.
    »Wo stecken Sie, B 12? Dr. Hakanaki suchte Sie die ganze Nacht. Die Situation ist völlig anders geworden. Wir haben erfahren, daß Nowo Krasnienka Doktor Bouth nicht entführt hat. Eine andere, unbekannte Macht muß uns allen zuvorgekommen sein. Sie sollen die Suche nach Mabel Paerson aufgeben und versuchen, Dr. Bouth oder den hellblauen Nash zu erreichen.«
    Behrenz schaltete um. »Ich bin in den Coloradobergen«, sagte er unwillig. »Wenn ich Glück habe, sehe ich Dr. Bouth noch heute. Auch Mabel Paerson kann nicht weit sein. Ich melde mich wieder, wenn etwas Besonderes ist.«
    Er stellte den Sender ab und trank aus einer Leichtmetallflasche süßen, kalten, erfrischenden Orangensaft. Dann hielt er den Wagen an, stieg wieder aus und setzte sich in die Sonne. Er sah auf seine Hände. Sie zitterten vor Überanstrengung. Mit ihnen kann ich nicht mehr fahren, dachte er. Ich muß Ruhe haben. Zwei oder drei Stunden … sie werden nicht so wichtig sein.
    Er legte sich in das spärliche Gras, rollte seinen Rock als Kopfkissen zusammen und schob es sich unter.
    Die heißen Strahlen der Sonne hüllten ihn ein. Sie nahmen den letzten Rest seines Willens.
    Er drehte sich auf die Seite, den Kopf im Schatten einer über ihm ragenden Felsnase.
    Minuten später war er eingeschlafen.
    Wie lange er schlief, wußte er nicht. Er erwachte, weil ein losgelöster Stein über die Felsnase fiel und auf sein Gesicht schlug. Erschrocken fuhr er empor, blinzelte in die Sonne und erhob sich. Ein paar kleine Steine, die dem ersten folgten, rollten auf den Weg. Es klang wie ein helles Trommeln, als sie auf dem Felsboden aufschlugen.
    Heinz Behrenz trat unter die Felsnase und entsicherte in der Tasche den Revolver. Über sich hörte er zwei Stimmen, leise, gedämpft … sie mußten oben auf dem Grat sein, den der Felsen bildete, an dessen Fuß der schmale Pfad herumführte.
    In diesem Augenblick senkte sich das große Vergessen über ihn. Die großen Ziele, die er erträumte, wurden klein. Der Mensch, an einer Grenze seines Ich angekommen, blickt nicht mehr in die Zukunft. Er versucht das Jetzt zu retten. Das ist sein Wesen, das ist die Natur in ihm, die um die Wurzel kämpft, wie ein Baum, den man abschlägt und der aus seinem Stumpf neue Reiser treibt, solange in seiner Tiefe noch die Kraft des Lebens ist.
    Mit einem Schauer fühlte er, daß er den Revolver in der Hand hielt. Der Zeigefinger lag am Abzugshahn. So wartete er, an den Felsen gedrückt, ein Klopfen in der Kehle und in den Schläfen.
    Sie sind es … das spürte er wie ein Hauch, wie einen unsichtbaren Strom, der von den beiden Unsichtbaren über ihm zu ihm herunterfloß. Sie sind es!
    Über ihm wurden die Tritte lauter. Dann hörte er einen erstaunten Laut. Die Unbekannten mußten jetzt kurz über ihm stehen, dort, wo der Felsen sich zum Pfad senkte.
    Eine Stimme sagte leise: »Ein Auto! In dieser Gegend.«
    Eine andere Stimme: »Ihr Spiel ist aus, mein Lieber!«
    Die erste Stimme: »Noch nicht, Doktor Bouth.« Heinz Behrenz zuckte auf und duckte sich zum Sprung auf den Pfad. »Es ist kein Polizeiwagen. Er muß einem Privatmann gehören. Vielleicht einem Angler, der in dieser einsamen Gegend gute Lachse wittert. Wir werden den Wagen umgehen. Wenn Sie schreien, Doktor Bouth, oder sonst einen Unsinn machen, werfe ich Sie in den Cañon hinab. Er ist zweihundert Meter tief!«
    »Das haben Sie nicht nötig.« Die Stimme Heinz Behrenz war ruhig und sachlich. Er war auf die Fahrbahn gesprungen und hielt dem ersten der Männer, die auf der Felsnase, keine zehn Meter von ihm entfernt, standen, seinen Revolver entgegen. Ibn Menra duckte sich, doch Behrenz hob die freie, linke Hand. »Kein Widerstand. Ich schieße rücksichtslos.« Er sah zu dem zweiten Mann hinüber, der mit auf dem Rücken gefesselten Händen und zerrissenem Anzug hinter dem ersten stand. »Sie sind Doktor Ralf Bouth?«
    »Ja.«
    »Kommen Sie bitte herunter. Nein, springen Sie. Wenn Sie in den Knien federn, geht es ganz gut.« Ibn Menra sah sich um. Er suchte nach einem geschützten Plan, nach einem dicken Stein, hinter den er sich werfen konnte, um seine Revolver aus der Tasche zu reißen. Kahl lag hinter ihm der Felsen.
    Mit einem Lächeln hob er die Arme in Kopfhöhe.
    Dr. Bouth sprang von der Felsnase herab und sank dabei in die Knie. Er schlug es sich auf, aber er erhob sich sofort wieder und rannte zu Heinz

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