Ahnentanz
herein.
„Hey, Aidan, wissen Sie schon das Neueste? Kendall hat eine Freundin bei der Zeitung angerufen. Sie wird einen Artikel zur Benefizgala schreiben. Die Band posiert vorher für ein …“
„Wo ist Kendall?“, unterbrach Aidan ihn.
„Sie ist weg. Jemand rief sie an, und dann sagte sie, wir sollten sauber machen, weil sie zu Sheila rüberfahren würde.“
„Zu Sheila?“
„Ein Freundin von ihr, hübsche kleine Blondine“, schaltete Mason sich ein.
„Sie haben sie allein gehen lassen?“, fragte Aidan wütend. Die beiden sahen sich an. „Äh, ja“, erwiderte Vinnie. „Sie ist erwachsen.“
Aidan war ungerecht, und das wusste er. „Wo wohnt Sheila?“ „Ich schreibe es auf“, bot Vinnie an und holte einen Stift.
Kendall schrie erschrocken auf und erstarrte dann, um angespannt zu lauschen. Nichts.
Sie wünschte, sie hätte an eine Taschenlampe gedacht.
Zu spät.
Sie versuchte ruhig zu bleiben und tastete sich von der Küche in den Flur. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Sie wollte unter allen Umständen nur noch raus aus der Dunkelheit des Hauses und hinein in die beruhigende Dunkelheit des Gartens. Sie schob sich Zentimeter für Zentimeter vorwärts.
Als sie glaubte, etwas im hinteren Teil des Hauses zu hören, hielt sie inne. Ein knarrendes Geräusch. Na und?, schimpfte sie mit sich.
Alte Häuser knarrten nun einmal.
Doch da war ein Gefühl in der Luft. Sie konnte nichts sehen und nichts riechen, aber dennoch …
Sie begriff.
Jemand war mit ihr im Haus.
Sie vergaß ihren Vorsatz, ruhig zu bleiben, und rannte zur Haustür, geleitet von dem schwachen Schein der Straßenlaternen, der durch die vorderen Fenster fiel. Sie fummelte panisch an dem Riegel herum, überzeugt, dass jede Sekunde jemand die Treppen hinuntergeflogen käme und sie gegen die Tür drücken würde.
Sie zerrte den Riegel zur Seite und raste nach draußen, als im gleichen Moment ein Wagen in der Auffahrt hielt.
Aidans Wagen .
Sie lief zur Fahrerseite. Er war hinausgesprungen, bevor sie ihn erreichte, und sie warf sich in seine Arme.
„Sheila ist tot“, schluchzte sie. „Ich weiß es. Und jemand ist in dem Haus.“
Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012
19. KAPITEL
Aidan wollte Kendall nicht allein lassen, und er wollte sie auch nicht mit hineinnehmen, doch es war Eile geboten. Und selbst wenn er die Zeit hätte, Unterstützung anzufordern, wusste er doch nicht, wem er noch trauen konnte. Der Polizei? Dem FBI? Es gab keinen Ausweg. Sie musste mit ihm kommen.
Er rannte zum Haus und rief Kendall zu, sich dicht hinter ihm zu halten. Die Vordertür stand weit offen. Er holte seine LED-Leuchte mit der linken Hand hervor, in die rechte nahm er den Colt. Dann trat er ein, angespannt und wachsam.
Er tastete nach dem Lichtschalter und drückte. Nichts.
Er schlich den Flur hinunter und spürte, dass sie dicht hinter ihm war, wie er es gesagt hatte. Der Laserstrahl erhellte die Küche. Leer.
Das Esszimmer. Leer.
Er brauchte nicht weiterzugehen. Er sah die Hintertür, die weit offen stand.
„Ruf die Polizei“, sagte er Kendall und gab ihr die Lampe. Sie würden den nächstbesten Streifenwagen bekommen, doch das war in Ordnung.
Er hörte, wie sie die 911 anrief, die Adresse angab und hinzufügte, dass sie keinen Krankenwagen brauchten.
Er trat hinaus in den Garten und wusste, dass er ohne die Unterstützung einer Hundertschaft hier niemanden mehr finden würde. Also entschied er sich, stehen zu bleiben und sich ein wenig umzuschauen, anstatt weiterzugehen und eventuelle Spuren zu zerstören.
Kendall kam wieder zu ihm und reichte ihm die Taschenlampe. Er ließ das Licht über Bäume und Büsche wandern, sah aber nichts Auffälliges. Er richtete die Lampe auf die Stromleitung und verfolgte sie bis zum Haus. Ein Draht war sauber durchgeschnitten worden.
„Jemand war hier, oder?“, flüsterte sie.
„Ja, eindeutig.“
Sie gingen wieder hinein, und er sah sich noch sorgfältiger um. Er erblickte die Notiz auf der Wandtafel in der Küche und konnte nicht verhindern, dass ein Verdacht in ihm aufflackerte.
Doch Mason konnte den Draht nicht durchgeschnitten haben. Er konnte unmöglich rechtzeitig hierher gekommen sein, noch vor Aidan.
Wenige Minuten später erschien ein Streifenwagen. Die Cops waren höflich und kompetent, ließen sich seinen Führerschein zeigen und hörten Kendall zu, als sie erklärte, dass Sheila Anderson ihre Freundin war, sie am Morgen nicht wie geplant
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