Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
sagte er.
    „Meinetwegen?“
    „Ihr Freund Vinnie bat Jeremy, für ihn zu spielen, damit er sich auf den Gesang konzentrieren kann. Soweit ich das mitbekam, möchte er Ihnen einen neuen Song vorspielen.“
    Lag da ein Anflug von Eifersucht in seiner Stimme?, fragte sie sich. Nein, das konnte nicht sein.
    Die Bandmitglieder auf der Bühne sprachen miteinander, während sie ihre Instrumente aufnahmen. Vinnie gab seine kostbare Fender ohne Zögern an Jeremy Flynn. Kendall durfte sie normalerweise nicht einmal anfassen. Andererseits war sie auch keine Gitarristin.
    „Vinnie ist ein sehr guter Freund“, sagte sie Aidan.
    „Wie ich hörte, sind Sie auch ein guter Musiker“, sagte Mason zu Zachary.
    Zachary wehrte das Kompliment mit einem Schulterzucken ab. „Ich spiele gerne. Aber Jeremy ist der mit dem Talent.“
    Mason stellte Zachary eine Frage zu Gitarren, was Aidan unglücklicherweise die Gelegenheit gab, sich noch weiter zu ihr zu beugen und das Gespräch fortzusetzen. „Ich würde Sie gern einmal zum Essen einladen“, sagte er. „Sie könnten mir mehr über Amelia erzählen.“
    „Wirklich?“ Sie bemerkte, dass sie noch immer nüchtern genug war, um skeptisch zu sein. „Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß.“ Zu ihrer eigenen Überraschung beugte sie sich zu ihm. „Und Sie sollten vorsichtig sein. Sie gehen den Einheimischen auf die Nerven.“
    „Das tut mir leid. Aber ich muss tun, was ich für richtig halte“, erwiderte er tonlos, ohne ihrem Blick auszuweichen.
    „Sie müssen verstehen, wo Sie hier sind. Wir haben derzeit viele Probleme. Niemand hat die Zeit, in der Vergangenheit herumzustochern.“
    „Ich weiß, dass Sie mir helfen können. Wenn Sie einfach nur reden, helfen Sie mir sehr.“
    „Helfe Ihnen wobei ?“, fragte sie genervt.
    „Alles zusammenzufügen.“
    Sie nahm einen weiteren langen Schluck von ihrem Bier. Er war wie ein Hund mit einem Knochen.
    Knochen .
    Fast hätte sie gelacht.
    „Sie machen ein Rätsel aus etwas, das gar keines ist“, sagte sie zu ihm. „Sie haben einen Knochen gefunden. Zwei Knochen. Das ist traurig, doch ehrlich gesagt ist es nicht sehr verwunderlich.“
    „Die Knochen? Vielleicht nicht. Aber das Blut könnte etwas zu bedeuten haben.“
    Ein kalter Schauer erfasste sie. Doch sie hatte keine Gelegenheit zu fragen, wovon er eigentlich sprach, weil der Drummer einen Trommelwirbel hinlegte, um die Aufmerksamkeit der Besucher zu erlangen. Dann ergriff Vinnie das Mikrofon.
    „Wir möchten euch heute einen brandneuen Song vorspielen, einen, den ich selbst geschrieben habe. Nun, nicht ganz allein. Eine Freundin hat mir geholfen. Wir haben die Sache vor zehn Jahren angefangen, und meine Mitautorin sitzt direkt vor mir. Ich denke, wir sollten sie auf die Bühne bringen, damit sie den Song mit mir singt, meint ihr nicht?“Die Menge johlte zustimmend, als Vinnie demonstrativ zu Kendall sah und eine Hand ausstreckte, um sie auf die Bühne zu bitten.
    Sie wollte am liebsten unter den Tisch kriechen. Nein, noch besser im Erdboden verschwinden. Sie spürte, wie ihr Gesicht knallrot wurde.
    Das konnte er ihr nicht antun!
    Sie blickte zu Mason, der sie nur wissend angrinste. Blöder Kerl. Sie begriff, dass er in alles eingeweiht war.
    Oh Gott, sie hatte zwar ein paar Drinks intus, aber nicht annähernd genug, um dies hier zu überstehen. Sie starrte Vinnie an, der weiter lächelte und sie auf die Bühne winkte.
    Die Besucher hatten begonnen, auf die Tische zu klopfen. „Je länger Sie es hinauszögern, desto schlimmer wird es“,
    sagte Aidan amüsiert.
    Sie erhob sich, wobei sie Vinnie innerlich verfluchte. Die Besucher applaudierten. Es würde schon alles gut gehen. Nein, würde es nicht. Wenn nur Aidan nicht hier wäre …
    Vielleicht würde es ihr dann nicht so viel ausmachen, sich zum Narren zu machen.
    Sie schloss einen Augenblick die Augen. Der Raum drehte sich.
    „Lass dich von der Welt niemals unterkriegen“, hatte Amelia gesagt.
    Kendall ging zur Bühne. Vielleicht war sie betrunken genug, um die Sache durchzuziehen.
    Vinnie nahm ihre Hand und half ihr auf die Bühne. Sie drehte sich um, damit sie in den Raum schauen konnte – was sie sofort bereute. Die Lichter schienen viel zu hell. Sie versuchte sich vorzustellen, dass die Bar leer war, dass niemand sah, wie spektakulär sie sich blamierte, denn dessen war sie sicher.
    Die Illusion zerplatzte, als jemand von einem Tisch aufstand und die Bar verließ. Sie hatte kurz den Eindruck, dass es der

Weitere Kostenlose Bücher