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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dem Moment stellte Gretchen einen Drink vor ihm auf den Tisch. „Prost“, sagte sie und winkte.
    „Danke, Gretchen“, rief er ihr hinterher. Aidan registrierte seine Ausstrahlung. Er hatte die dunklen, seelenvollen Augen des wahren Künstlers, und sein langes, dunkles Haar unterstrich seine klassischen Gesichtszüge.
    „Erinnern Sie sich an ihren Namen?“
    „Lassen Sie mich nachdenken. June … Jessie … Jenny – das ist es. Sie heißt Jenny. Aber wo zum Teufel liegt das Problem? Sie sagte, sie sei über einundzwanzig.“
    „Niemand hat gesagt, dass sie das nicht war“, erwiderte Aidan, dem durchaus aufgefallen war, dass Vinnie die Gegenwartsform benutzt hatte.
    Vinnie lehnte sich zurück. „Ich muss keine Ihrer Fragen beantworten.“
    „Nein, aber ich wüsste es zu schätzen, wenn Sie es täten.“ Vinnie blickte finster. „Zuerst sagen Sie mir, was verdammt noch mal hier vorgeht.“ Er starrte Aidan herausfordernd an. Falls er schauspielerte, war er gut.
    Gretchen kam wieder vorbei. „Mr. Flynn, bei Ihnen alles okay?“ Sie hielt inne und starrte auf das Foto auf dem Tisch.
    „Hey, Vinnie, ein toller Schnappschuss von dieser Süßen, die du aufreißen wolltest, oder?“, neckte sie ihn und stupste ihn mit der Hüfte an. Dann schien sie die Anspannung am Tisch zu spüren und verstummte verlegen.
    „Alles in Ordnung, Gretchen, danke“, sagte Aidan.
    „Tut mir leid, Vinnie“, entschuldigte sie sich und ging weiter.
    Vinnie stöhnte. „Was ist mit dem Mädchen?“ Er starrte Aidan an. „Oh Gott, sagen Sie nicht, ihr ist etwas passiert.“
    „Sie wird vermisst“, erwiderte Aidan.
    „Vermisst?“ Vinnie wirkte verwirrt.
    „Vermisst. Sie ist nie in Südamerika angekommen. Und nie zu Hause. Sie wird vermisst.“
    „Hey, ich habe sie zu ihrem Bed-and-Breakfast zurückbegleitet, und das war’s. Wir haben uns auf der Treppe geküsst und Gute Nacht gesagt. Ich habe nicht einmal mit ihr geschlafen. Sie wohnte ziemlich weit entfernt am Rande des French Quarters, nähe Rampart Street und Esplanade.“
    Aidan verbarg seine Überraschung. Es gab keine Unterlagen, dass Jenny Trent irgendwo übernachtet hatte.
    „Sie begleiteten Sie zu ihrem Bed-and-Breakfast?“, sagte er. „Ja, und das war’s. Ich schwöre“, entgegnete Vinnie.
    „Wissen Sie noch, wo genau das war?“, fragte Aidan.
    „Sicher.“
    „Können Sie mich dorthin führen?“
    „Morgen, wenn Sie wollen“, erklärte sich Vinnie widerstrebend einverstanden. „Und jetzt müssen Sie mich entschuldigen. Ich habe da noch einen Auftritt zu beenden.“
    Aidan hielt Vinnie auf, indem er nach seinem Jackenaufschlag griff. „Und verschwinden Sie mir bis dahin ja nicht, verstanden?“, sagte er.
    Vinnie wirkte, als ob er etwas entgegnen wollte, und lächelte dann plötzlich. „Hey!“, rief er laut.
    Aidan sah auf. Er war so in das Gespräch mit Vinnie vertieft gewesen, dass er nicht zur Tür geblickt hatte. Jetzt sah er, dass Kendall Montgomery in die Bar gekommen war. Sie starrte ihn wütend an und kam direkt zu seinem Tisch.
    „Was zum Teufel geht hier vor?“, wollte sie wissen.
    ter.
    „Dein Freund glaubt, dass ich dieses Mädchen beseitigt habe“, erwiderte Vinnie freundlich und schenkte ihr ein um Mitleid heischendes Grinsen.
    Was für eine kleine Ratte, dachte Aidan. Wie ein kleiner Junge, der sich hinter Muttis Rockzipfel verkroch, weil er auf dem Spielplatz unartig gewesen war.
    Nur dass dieser Spielplatz ein tödlicher war.
    Langsam lockerte Aidan seinen Griff, und Vinnie strich seine Jacke glatt. „Ich muss wieder auf die Bühne. Sie erklären das, Flynn, nicht wahr?“
    Er erhob sich und ging fort.
    Aidan sah zu, wie Kendall sich auf den frei gewordenen Stuhl setzte und ihn giftig anfunkelte. „Sie verdammter Hurensohn“, sagte sie.
    Er blinzelte nicht einmal. „Jenny Trent war in Ihrem Laden und in dieser Bar. Vinnie ist ständig in Ihrem Laden und in dieser Bar.“
    „Warum glauben Sie, dass er auch an jenem Tag im Laden war?“
    „Wann ist er es denn nicht?“ Er beugte sich zu ihr. „Die Kellnerin sagte mir, dass er mit Jenny geflirtet hat, was nahelegt, ihn als Erstes zu befragen. Und er gibt zu, dass er sie zu ihrem Bed-and-Breakfast zurückbegleitet hat.“
    „Dann befragen Sie doch die, die auch dort übernachtet haben“, sagte Kendall feindselig.
    „Ich weiß nicht, wo sie abgestiegen ist. Vinnie weiß es.“ „Und er hat es Ihnen gesagt – dann bedrohen Sie ihn also?
    Wie interessant.“
    Er entschied, dass

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