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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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beide waren recht massiv.
    Oben führte er das gleiche Kontrollritual durch. Danach nahm er sich die Unterlagen von Jeremy vor und studierte sie gründlich. Er beschloss, Jenny Trents Spur weiter zu folgen, bis er die Wahrheit über ihr Verschwinden erfuhr oder in einer endgültigen Sackgasse landete. Und falls das geschah, würde er jemanden aufspüren, der eine der anderen Frauen kannte, die offenbar vom Erdboden verschwunden waren. Und dann würde er von vorn beginnen, bis er herausbekam, wer hinter den Todesfällen steckte.
    Es war spät. Er legte den Colt, für den er eine Lizenz hatte, auf einen der alten Mahagonitische neben dem Bett, zog sich bis auf seine Jeans aus und legte sich hin. Doch der Schlaf wollte nicht kommen, und er musste feststellen, dass er einfach nur dalag und in die Nacht hinaus lauschte.
    Es war unmöglich, nicht an die vergangene Nacht zu denken, die nahezu perfekt gewesen war. Unmöglich, nicht an die Frau zu denken, mit der er sie geteilt hatte.
    Er war ein Narr, heute fortzubleiben. Es schmerzte geradezu, nicht bei ihr zu sein. Er wusste nicht genau, was es war, doch er empfand ein brennendes Verlangen danach, bei ihr zu sein, sie zu beschützen.
    Er fragte sich, ob er dabei war, sich vorschnell in etwas hineinzustürzen.
    Warum war er überzeugt gewesen, sie gestern Abend nach Hause begleiten zu müssen? Wie hatte er wissen können, dass jemand da war? Lauerte? Sie von der Straße aus beobachtete?
    War es die gleiche Person, die Ann hatte treffen wollen? Die gleiche Person, die eine Verabredung mit Jenny Trent getroffen hatte?
    Hatten sie die Pläne des Killers mit Ann zerstört und seineAufmerksamkeit auf Kendall gelenkt, obwohl sie nicht in sein Profil passte?
    Oder sah er nur Gespenster?
    Während ihm dies alles durch den Kopf ging, bemerkte er plötzlich ein merkwürdiges Licht, das in der Dunkelheit vor seinem Fenster kurz aufflackerte.
    Sofort in Alarmbereitschaft, stand er auf, schlüpfte in die Schuhe neben dem Bett und griff zu seinem Colt.
    Er wartete, bis das Licht wieder aufblinkte. Es kam von der Rückseite des Hauses, nahe den Sklavenquartieren.
    Nicht vom Friedhof.
    Er eilte hinunter und schlüpfte aus der Haustür. Mit dem Rücken an der Hauswand schob er sich vorsichtig weiter nach hinten.
    Da war es. Ein kleines Licht in der entferntesten Sklavenhütte.
    Immer im Schatten bleibend, huschte er von Hütte zu Hütte. In der letzten hielt sich jemand auf.
    Vorsichtig pirschte er sich heran, hielte inne und blickte über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass der Eindringling keine Komplizen hatte. Er hörte, wie sich jemand bewegte, doch nicht in seiner Nähe.
    Er schlich sich weiter zur Tür und hielt die Pistole mit beiden Händen im Anschlag, den Finger am Abzug.
    Dann trat er die Tür ein.
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

13. KAPITEL
    Zum allerersten Mal fühlte sich Kendall unwohl auf dem Weg nach Hause.
    Auf der Bourbon Street ging der Trubel gerade los, doch in Richtung ihres Zuhauses wirkten die Straßen ungewöhnlich ruhig. Es war nicht spät, doch aus irgendeinem Grund schien keiner der anderen Bewohner des Viertels unterwegs zu sein.
    Als sie den letzten Block entlangging, brannte die Birne einer Straßenlampe durch.
    Dann glaubte sie, Schritte hinter sich zu hören. Jemand folgte ihr, schaffte es aber immer wieder zu verschwinden, wenn sie sich umdrehte.
    Sie spürte, wie Angst in ihr aufstieg, und schalt sich selbst als lächerlich. Sie musste diese neuartige Nervosität überwinden, wenn sie sich je wieder normal fühlen wollte.
    Ein Auto fuhr vorbei. Das sollte ihr ein beruhigendes Gefühl geben, tat es aber nicht. Sie blickte ihm nach und wurde unruhig, weil es in Zeitlupe zu fahren schien.
    Was es tatsächlich tat, wie sie feststellte. Sie erklärte es sich damit, dass hier vermutlich jemand nach einer bestimmten Adresse oder einem Parkplatz Ausschau hielt. Sie ging weiter und an dem Auto vorbei, hatte aber das unangenehme Gefühl, dass es ihr folgte.
    Abrupt bog sie in eine zur Bourbon Street führende Gasse ein. Der Wagen konnte nicht folgen, weil es eine Einbahnstraße war.
    Den Block bis zur Bourbon Street rannte sie fast. Selbst an diesem Ende der Straße gab es einige Bars. Und zum Glück schienen auch viele Betrunkene draußen zu sein.
    Ein Lockvogel verteilte Drei-Drinksfüreinen-Flyer. Ein paar Männer standen vor einem Striplokal und versuchten, die Unvorsichtigen zu ködern. Eine üppige

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