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Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dahinter stecken mag.«
    »Hä? Guy...«
    »Ein Druiden-Dämon. Einer, der darauf aus ist, das gesamte Land unter seine Kontrolle zu bringen, wobei sich die Welt der Druiden in zwei Teile spaltet. In einen guten und einen bösen, sage ich mal.«
    »Da habe ich keine Ahnung.«
    Ich winkte ab. »Spielt auch keine Rolle.«
    Wir hatten den Wagen erreicht, in dem bereits Carlotta auf der Rückbank sitzend auf uns wartete. Bevor wir einstiegen, fragte Maxine: »Es muss weitergehen?«
    »Sicher.«
    Sie öffnete ihre Augen weit. »Aber wie?«
    Ich hob meine Schultern. »Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Ich werde mich nicht mehr im Wald aufhalten und mich in das Baumbett legen, um zu warten, bis der Aibon-Teufel kommt. Wie ich dir schon sagte, Maxine, ich rechne damit, dass noch etwas ganz anderes dahinter steckt, und ich könnte mir vorstellen, das die Bewohner von Kinnaird mehr darüber wissen. Sie legen nicht einfach nur ihre Toten in den Wald. Da muss es etwas gegeben haben, das sie dazu zwingt. Das können wir nur herausfinden, wenn wir mit den Leuten reden.«
    »Falls sie uns etwas sagen.«
    »Ich denke da an Holbrook. Es muss doch auch in seinem Interesse sein, dass seine verstorbene Frau in einem ordentlichen Grab liegt und nicht zur Beute eines Untiers wird.«
    »So könnte man das sehen.« Sie lächelte und hob dabei ihre Hände. »Ich will dir ja nicht in deine Pläne hineinreden, aber in meinem Job als Tierärztin komme ich natürlich viel herum, und deshalb weiß ich, wie verstockt die Leute hier Fremden gegenüber sein können. Zum Glück bist du kein typischer Engländer, dann hätten sie dir nämlich gar nichts gesagt. So aber könnten wir Glück haben.«
    »Willst du nicht zurück in deine Praxis?«
    »Wo denkst du hin? Die bleibt geschlossen. Und zwar so lange, bis das hier erledigt ist.«
    »Okay, ich werde mein Bestes tun.«
    Nach dieser Antwort stiegen wir in den Wagen. Maxine saß wieder hinter dem Steuer. Als sie anfuhr, warf ich einen letzten Blick zum Waldrand und hoffte, dass der Aibon-Teufel dieses Gelände irgendwann verlassen würde...
    ***
    »Ja, ja, ihr braucht nichts zu sagen, ich warte schon hier, bis ihr mit Mr. Holbrook fertig seid. Aber wenn der Aibon-Teufel erscheint, darf ich euch warnen, oder?«
    Maxine nickte ihrem Schützling zu. »Das darfst du, Carlotta.«
    »Super.«
    Das Vogelmädchen blieb allein mit schlechter Laune zurück, als Maxine und ich auf das Haus von Harold Holbrook zugingen. Sie fühlte sich an den Rand gedrängt und vom richtigen Leben ausgeschlossen,. aber sie konnte es auch verstehen, denn sie war kein normaler junger Mensch. Durch die Experimente in der Gen-Klinik war sie für ihr Leben gezeichnet, und das würde auch bis zu ihrem Tod so bleiben.
    Holbrook öffnete uns und knurrte sofort: »Ihr habt die Leiche gestohlen, also holt sie wieder her!«
    Danach wandte er sich um und ging in sein kleines Wohnzimmer, das wegen der dunklen Möbel noch düsterer wirkte, als es so schon war.
    Die Tierärztin blieb ihm auf den Fersen, während ich mich noch in dem kleinen Flur umsah.
    »Mr. Holbrook, was soll das denn alles?«, hörte ich Maxine fragen. Dann folgte ich den beiden.
    Der Mann ließ sich in einen Sessel fallen. Eine Flasche Whisky stand griffbereit in seiner Nähe. Einige Schlucke hatte er schon daraus getrunken.
    »Ihr habt sie gestohlen.«
    »Das stimmt doch so nicht.«
    Er ließ sich nicht davon abbringen. »Ihr habt ihm das weggenommen, was ihm gehört.«
    »Sie hätten tatsächlich Ihre Frau geopfert, mit der Sie so lange zusammen waren?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich musste es tun.«
    Die letzten Antworten hatte auch ich gehört und sah, wie der Mann zur Flasche griff und einen kräftigen Schluck trank.
    Maxine drehte den Kopf, schaute mich an und hob die Schultern. Sie wusste nicht mehr, wie sie noch reagieren sollte.
    Holbrook stellte die Flasche wieder weg. Diesmal sprach er, ohne dass einer von uns eine Frage gestellt hätte. »Ich habe meine Frau nicht weggegeben. Ich habe nur dafür gesorgt, dass ich und die anderen Menschen hier im Ort verschont bleiben.«
    »Wovon verschont?«, hakte ich nach.
    »Von der Rache. Von ihrer Rache«, erklärte er. »Das allein zählt. Wir wollen leben, und damit wir leben können, geben wir die Toten ab. So einfach ist das.«
    »Aber Sie haben hier doch einen Friedhof«, flüsterte Maxine.
    »Na und? Dort liegt kaum jemand. Das ist alles nur Schau. Es ist ein Totenacker. Wir müssen so tun, als würden wir

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