Aina - Herzorgasmus
am liebsten geschrien hätte und ihre Haut brannte an mehreren Stellen wie Feuer. Als sie die Augen öffnete, sah sie verschwommen seine Umrisse in der Tür stehen. Sie drehte den Kopf zur Seite und spürte etwas Weiches unter sich. Es roch nach Frühling. Lag sie in einem Bett? Sie stöhnte. Ihr Körper war ein einziger Schmerz.
»Beweg dich nicht zu sehr«, sagte er. »Du hast mehrere gebrochene Knochen.«
»Oh Gott«, wimmerte sie und versuchte ihn anzusehen. Erst jetzt erkannte sie, dass sie in einem großen Himmelbett lag, in einem riesigen Raum mit einem Kamin und alten Gemälden an der Wand. »W… wo bin ich?«
»Bei mir«, sagte er nur.
Sie verstand gar nichts mehr. »Ich… muss in ein Krankenhaus!«, stöhnte sie.
Jetzt kam er langsam in den Raum und betrachtete sie nachdenklich. Er sah aus, als würde er überlegen, ob er sie einfach so hier liegen und sterben lassen sollte.
»Bitte«, flüsterte sie und schloss kurz die Augen. Als sie sie nur wenige Sekunden später öffnete, saß er auf ihrem Bett und stützte sich mit einer Hand neben ihrem Körper auf der Matratze ab. Sie fuhr vor Schreck zusammen und stieß einen spitzen Schrei aus. Ihre Rippen fühlten sich an, als bestünden sie nur noch aus Splittern.
Er zögerte noch einen Moment und hielt ihr dann die Hand über das Gesicht. »Mach den Mund auf«, sagte er. Sie sah seine schlanken Finger nur verschwommen vor sich, doch sie konnte deutlich etwas Rotes daran erkennen und spürte im nächsten Moment, wie ihr etwas auf die Lippen tropfte.
»Mh«, machte sie, presste die Lippen zusammen und drehte den Kopf weg.
Er schnalzte genervt mit der Zunge, nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und bewegte ihn wieder in die Mitte. Warum fühlte es sich nur so gut an, von ihm berührt zu werden?
»Ich sagte, du sollst dich nicht zu sehr bewegen.«
»Was ist das?«, fragte sie.
»Blut!«
»WAS?«
»Beruhige dich. Es wird dir helfen.«
Als er ihr wieder die Hand vor den Mund hielt, drehte sie den Kopf wieder weg und versuchte durch ihr schmerzverzerrtes Gesicht ihren Ekel durchscheinen zu lassen.
»Willst du leben oder sterben, Aina?« Er klang wütend. Und doch besorgt.
»Krankenhaus«, sagte sie nur.
»Pffh«, machte er und drehte ihren Kopf sanft zu sich. »Sieh her.« In diesem Moment nahm er ihre Hand und bewegte seine Finger mit einer schnellen Bewegung über ihre Handfläche, wobei sie ein Stechen fühlte und sofort sah, wie Blut aus ihrer Hand quoll. Doch die Schmerzen im Rest ihres Körpers waren sostark, dass sie den Schnitt kaum gespürt hatte. Sie war nicht einmal in der Lage, ihm die Hand zu entziehen. Und das war auch gar nicht nötig. Er zeigte ihr seine eigene blutende Hand und führte sie zu ihrer Schnittwunde. Als sich dann ihre Hände berührten, spürte sie nicht nur ein Kitzeln und Kribbeln in ihrer Wunde, sondern auch in ihrem Bauch. Es war ein seltsames Gefühl. So warm. Und vertraut. Als sehne sich ihr ganzes Sein danach eine ebensolche Verbindung mit ihm einzugehen, wie ihre Hände. Er kniff die Augen ein wenig zusammen und schien ebenso irritiert über ihre Gedanken zu sein, wie sie. Einen Moment später nahm er seine Hand weg und zeigte ihr ihre Handfläche. Sie war geheilt. Es war keine Schnittwunde mehr zu sehen.
»W… wie…«
»Jetzt mach den Mund auf.«
Wieder drehte Aina den Kopf weg, als er seine Hand zu ihrem Mund führte.
»Aina«, brummte er wütend, »meine Geduld hat Grenzen!« Er nahm wieder ihr Gesicht und sah ihr tief in die Augen, wobei Aina auffiel, dass ihm Schweißperlen auf der Stirn standen. Außerdem verzerrte er manchmal sein Gesicht, als habe er ebenfalls Schmerzen. »Entweder du machst den Mund auf oder ich lasse dich hier liegen und sterben.«
Aina sah ihn gequält an. Wollte er tatsächlich, dass sie sein Blut trank? Das war einfach widerwärtig. Er seufzte und verdrehte die Augen, wobei er äußerst menschlich aussah.
»Na schön«, seufzte er, schob eine Hand hinter ihren Nacken und lehnte sich zu ihr vor. »Entspann dich«, sagte er und küsste sie einfach. Nicht zaghaft oder sanft. Sondern leidenschaftlich und feurig. Sie versuchte sich zu wehren, doch sie konnte sich vor Schmerzen kaum rühren. Und wenn sie ehrlich mit sich war, wollte sie das auch gar nicht. Seine Lippen pressten sich weichund warm auf ihre und seine Zunge umspielte ihre Lippen, bis sie den Mund öffnete und sie einließ. Ihren protestierenden Verstand schaltete sie aus, wie ein lästiges Radio und genoss einfach
Weitere Kostenlose Bücher