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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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gefühlt, um sich davon abzuhalten? Er schnaubte wütend und hätte sich am liebsten selbst mitten ins Gesicht geschlagen. Wie dumm konnte er nur sein? Wie ungeheuer dumm.
    Seine Zuneigung zu Emilia hatte ihn schwach gemacht. So schwach, dass er nicht mehr in der Lage gewesen war ihre Tochter zu töten. Aus Mitgefühl. Er schleuderte voller Wut einen Stuhl durch den Raum und brüllte vor Zorn. Es war ihre Schuld. Sie allein hatte ihn zu dem gemacht, was er war. Schwach. Und weich. Es konnte unmöglich an Aina liegen. Oder daran, dass er irgendein Interesse an ihr verspürte. Nein, das konnte nicht sein. Niemals. Und doch sah er jetzt ihr Gesicht vor sich und spürte ihr Herz schlagen, als säße es in seiner eigenen Brust.

13
Panik
     
    Sie fuhr schnell. Viel zu schnell. Doch das war ihr egal. Sie musste weg von hier. Weg von diesem… was immer er war. Sie sah immer noch seine Augen vor sich, die sich vollständig schwarz gefärbt hatten und diese wabernde, dunkle Aura. Diese schwarze Nebelwolke, die aus seinem Körper gekommen war und den Raum in Dunkelheit getaucht hatte. Sie schauderte so sehr, dass sie kaum das Lenkrad festhalten konnte. Ihr Körper bebte vor Angst. Was wollte er bloß von ihr? Und was ging hier vor sich? Wieso war er hier? Und warum um alles in der Welt spürte sie den unablässigen Drang sofort wieder zu ihm zurückzufahren? Sie war doch nicht mehr ganz bei Sinnen! Er war der Teufel! Oder irgendein teufelähnliches Wesen. Auf jeden Fall war er kein Mensch. Das hatte sie deutlich gesehen. Wie hatte sie sich nur für sein hübsches Gesicht begeistern können oder dieses verrückte Gefühl zulassen können, sich in seiner Nähe auch nur im entferntesten wohl zu fühlen? Er war ihr so vertraut vorgekommen! Wie verrückt war sie eigentlich? Jedes Wort, das aus seinem sinnlichen Mund gekommen war, hatte sie gereizt und provoziert. Er war böse! Kapierte sie das nicht? Was war mit ihr los? Als sie wieder sein Gesicht vor sich sah und sichfragte, wie so etwas Schönes nur so böse sein konnte, verpasste sie fast die Kurve. Sie riss den Wagen herum, doch er rutschte über den vereisten Asphalt, kam von der Fahrbahn ab und knallte gegen die Leitplanke, die es jedoch nicht schaffte, ihn zu bremsen. Er überschlug sich und rutschte den verschneiten Hang hinunter, bis er gegen einen Baum krachte und endlich zum Stehen kam.
    Aina spürte nichts. Sie lag im Innenraum des Wagens auf dem Dach. Unter ihr lagen Scherben, doch sie konnte sie nicht fühlen. Sie stand unter Schock. Jedoch spürte sie etwas Warmes über ihre Stirn laufen und auf ihre Hand tropfen. Es war so still um sie herum. Und kalt. Der Schnee war weit durch das zertrümmerte Fenster in den Innenraum gekommen.
    Ihre Gedanken wurden still. Endlich. Die Verwirrung legte sich, denn sie war nicht mehr wichtig. Sie sah nur die zertrümmerte Windschutzscheibe und den vielen Schnee und dachte an nichts. An gar nichts. Welche Erleichterung das war. Es war so ruhig in ihr. So friedlich. Sie spürte keine Schmerzen mehr. Keine Angst. Keinen Kampf. Alles war ruhig geworden. Warum musste sie erst sterben, um diesen Frieden zu finden? Warum waren ihre Gedanken nicht schon früher still geworden? Gab es nichts auf der Welt, das ihr Frieden schenken konnte? Nichts als den Tod? Warum? Warum musste es jetzt zu Ende sein? Was hatte ihr Leben für einen Sinn, wenn sie jetzt gehen musste? Sie hatte doch nichts getan. Nichts auf dieser Welt verändert. Sie war Zeit ihres Lebens nur umher geirrt, um ihren Weg zu finden. Oder sich selbst. Doch scheinbar endete ihre Suche hier. Sie spürte ihren Körper nicht mehr und das Atmen fiel ihr schwer. Vielleicht war sie schon längst nicht mehr da. Dieser Frieden… Er war zu schön für das Leben. Das Leben war Leid. Kampf. Doch das hier war anders.
    Oder war sie noch gar nicht tot? Sie hörte Schritte. Und kurzdarauf ruckelte der Wagen und ein Knarren und Reißen erklang. So laut, dass es in ihren Ohren klingelte. Sie drehte leicht den Kopf und sah, wie jemand die Autotür abgerissen hatte. Sie war weg. Einfach weg. Dann zog jemand an ihren Beinen und ehe sie sich versah, lag sie in den Armen von jemandem. Alles schwankte hin und her und vor ihren Augen verschwamm alles. Doch sie schaffte es noch den Kopf zu heben und sich das Gesicht ihres Retters anzusehen, bevor sie das Bewusstsein verlor. Schwarzes, seidiges Haar wehte im eiskalten Wind und umrahmte eine weiße Haut. So makellos und schön. Ein markantes Kinn, eine

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