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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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wir dich holen.«
    Sie kamen auf mich zu. Nur noch ein paar wenige Schritte.
    Kommt schon, los. Kommt schon, ihr beiden Riesentrampel. Kommt zu mir!
    Ich hielt die Augen auf sie gerichtet und tastete nach dem Hebel hinter meinem Rücken.
    »Ich kann ihn sehen!«, sagte einer der Piraten und feuerte auf mich. Die Kugel traf den Metallboden und prallte daran ab, ehe sie mit einem Flüstern durch die Schiffshülle sauste. Zischend strömte Luft hinein.
    Kommt näher!, befahl ich ihnen stumm.
    Sie würden mich töten, sie würden uns alle töten. Mir gefiel ganz und gar nicht, was ich gleich tun würde, aber ich hatte keine Wahl.
    Als sie nur noch wenige Schritte vor mir waren, zog ich den Hebel.
    Die Türen der Ladeluke glitten mit überraschender Geschwindigkeit auseinander. Voller Entsetzen verloren die beiden Piraten das Gleichgewicht, als sich der Boden unter ihnen teilte und der Luftsog an ihnen zerrte. Der erste strauchelte und stürzte ins Leere, während der Himmel seine Schreie verschluckte. Der zweite Pirat klammerte sich am Rand der Tür fest, doch als diese in den Spalt unter dem Schiffsbauch glitt, musste er loslassen, sonst wären ihm die Finger abgetrennt worden. Er fiel ebenfalls aus der Luke. Ich kroch vorsichtig vor und spähte zum Wasser hinab, wo zwei dunkle Punkte auf der blauen Oberfläche schaukelten. Dann rannte ich zurück zur Steuerung und schob den Hebel hoch. Die Ladetüren rollten wieder an ihren Platz.
    »Alles in Ordnung!«, rief ich Kate und Bruce zu. »Sie sind weg.«
    »Mal eben vor die Tür getreten, was?«, sagte Kate mit einem unsicheren Lachen. Ihr Gesicht war kreidebleich. »Ein schlauer Plan.«
    »Naja, ich war mir nicht sicher, ob es funktioniert.«
    »Gut gemacht, Cruse«, sagte Bruce.
    »Zwei sind erledigt«, sagte Kate. »Bleiben noch sechs.«
    Sechs waren besser als acht, aber immer noch zu viele.
    »Was nun?«, fragte Kate.
    »Wir warten. Bis das Schlafmittel wirkt.«
    »Sie kamen mir gar nicht müde vor«, sagte Bruce.
    »Stimmt.«
    Irgendwas war schief gegangen. »Vielleicht haben sie die Suppe nicht gegessen. Vielleicht wurde das Mittel zu sehr verdünnt, oder es war nicht genug oder sie haben was gemerkt, als sie die Suppe probiert haben.« An die letzte Möglichkeit dachte ich nur ungern; ich konnte mir nur zu gut vorstellen, was sie Mr Vlad antun würden, wenn sie glaubten, er wollte sie vergiften.
    »Nein, sie haben die Suppe gegessen«, sagte Kate. »Ich konnte es riechen, als sie reinkamen.«
    »Ich habe nichts bemerkt.«
    »Es roch extrem nach Fisch.«
    »Wir müssen also einfach noch etwas Geduld haben«, sagte ich. »Ich schlage vor, wir warten.«
    »Sie werden mehr Männer losschicken«, sagte Kate, »wenn deine zwei Himmelsflieger nicht zurückkommen.«
    Daran hatte ich nicht gedacht.
    »Sie können gar nicht mehr so viele entbehren«, bemerkte Bruce. »Ein paar müssen schließlich noch bei den Geiseln bleiben.«
    Die Piraten würden mittlerweile bestimmt ziemlich nervös sein. Das Schiff flog. Es waren Leute an Bord, die es steuerten. Und ihre Kameraden kehrten nicht zurück. Hoffentlich fingen sie nicht an, aus Panik die Geiseln umzubringen. Warum wirkte das Schlafmittel nicht schneller? Ich versuchte, mich zu beruhigen. Wir hatten gerade zwei Piraten im Meer versenkt. Das war gut. Das Schiff befand sich in der Luft und flog in einem steten Tempo von der Insel weg. Das war auch gut. Jetzt mussten wir nur noch eine Weile warten, dann würde ich wieder in die Lüftungsrohre kriechen und nachsehen, ob die Piraten eingeschlafen waren. Wenn ja, würden die Gefangenen kaum noch meine Hilfe brauchen. Ohne Bewachung würden sich der Kapitän und die Besatzung selbst befreien können und die übrigen Piraten unschädlich machen.
    Plötzlich schaute ich auf.
    »Was ist los?«, fragte Kate.
    »Das Schiff dreht sich«, sagte ich. So etwas hatte ich schon befürchtet. »Szpirglas muss in der Führergondel sein.«
    »Ich spüre es auch«, sagte Bruce.
    Der Bogen des Schiffs wurde enger. Wir flogen nun wieder gegen den Wind. Ich brauchte keinen Kompass, um den neuen Kurs zu bestimmen. »Er lenkt uns zurück zur Insel.«
    »Er wird bald schlafen«, sagte Kate.
    »Aber nur, wenn er von der Suppe gegessen hat«, sagte ich und plötzlich fiel es mir wieder ein. »Er mag keinen Fisch! Das hat er uns erzählt, als wir bei ihm im Dorf waren. Er hat die Suppe bestimmt nicht angerührt!«
    »Kannst du die Steuerung nicht wieder mit dem Hebel zurückschalten?«, fragte

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