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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Leine. Bruce steckte den Kopf aus der Luke und schaute sich verwundert um.
    »Schiff hoch!«, brüllte ich. »Sie kommen. Mach einfach. Warte nicht auf mich!«
    Ein lautes Platschen ertönte, dann noch eines und noch eines, als sich die Ballasttanks am Schiffsbauch öffneten und das Wasser auf den Sand klatschte.
    Mein Knoten hielt noch immer, doch das Schiff hob sich schon gen Himmel und zerrte so wild an dem Tau, dass es bald nicht mehr möglich sein würde, ihn zu lösen. Ich sammelte sämtliche Kräfte und riss ein letztes Mal daran. Diesmal löste sich das Seil und schlug peitschend um den Baumstamm.
    Sogleich raste ich zurück zur Aurora. Am Strand rannten die Piraten mittlerweile rufend, winkend und fluchend zum Schiffsbug. Obwohl ich schneller war, würde ich es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Das Schiff stieg langsam in die Höhe und die Flosse schwebte bereits mehrere Meter über dem Boden. Kate beugte sich aus der Luke und rief mir etwas zu. Ich sprang zum Fahrgestell hinauf, verfehlte es und landete langgestreckt im Sand.
    Das Schiff segelte ohne mich davon.
    Ich hörte, wie Kate meinen Namen schrie. Die Heckleine schlitterte an meinem Gesicht vorbei und schleifte hinter dem Schiff her. Ich hielt mich mit aller Kraft daran fest und wurde baumelnd in die Luft gehoben. Rasch schlang ich meine Beine um das Seil und zog mich langsam zur Heckflosse hoch. Als ich das Fahrgestell erreichte, streckte Bruce mir schon die Hand entgegen. Ich packte sie, er zog und ich stemmte mich hoch, bis ich schließlich im Innern des Schiffs landete.
    Ich schaute aus der Luke und sah die Piraten unter uns. Sie hatten den Bug des Schiffs fast erreicht und rannten auf ein paar Taue zu, die noch am Schiff herabhingen. Wir stiegen nicht schnell genug.
    »Wirf noch mehr Ballast ab!«, brüllte ich und griff nach den Ballasthebeln.
    »Das ist aber nicht üblich!«, rief Bruce.
    »Sie kommen sonst an Bord!«
    Ich klappte einen Hebel nach dem anderen um, woraufhin der Bug des Schiffs nach oben schoss und wir alle durch den engen Steuerraum purzelten. Wie schnell wir nun stiegen! Ich hatte noch nie erlebt, dass die Aurora so rasant in die Höhe ging, und eine Welle der Freude schwappte durch mich hindurch.
    Ich schaute aus der Luke und sah, wie der Strand und die Piraten unter uns immer kleiner wurden. Sie schrien und wedelten mit den Armen. Keiner von ihnen hatte die Seile rechtzeitig erreichen können.
    »Ha!«, rief ich ihnen zu und schüttelte die Faust. »Wir haben es geschafft!«
    Wir waren in der Luft, und nun schien wieder alles möglich, selbst ein Kampf gegen die Piraten. Ich eilte zurück zum Steuerpult und legte meine Stirn dankbar gegen das Schott des Schiffs.
    »Braves Mädchen«, sagte ich leise, ehe ich Kate anwies: »Jetzt brauchen wir die Motoren«. Das war ihre Aufgabe, und sie war bereits dabei, die vier Motorengondeln zu zünden. Vor dem Start hatte ich ihr gezeigt, was sie tun musste. Normalerweise wurden die Motoren per Hand von den Maschinisten gestartet, aber ich hatte schon miterlebt, wie die Mannschaft sie während eines Übungsalarms aus der Ferne gezündet hatte. Allerdings war das nicht leicht.
    »Wir steigen zu schnell«, sagte Bruce. »Wir haben zu viel Ballast abgeworfen. Ich werde etwas Gas ablassen.«
    In meinen Ohren knackte es. Ich warf einen Blick auf den Höhenmesser. Wir flogen mittlerweile in zweihundert Meter Höhe und trafen dort auf etwas mehr Wind. Das Schiff geriet ins Schlingern.
    Aber die Motoren liefen immer noch nicht und ohne Motoren konnten wir das Schiff nicht steuern.
    »Kate?«, fragte ich.
    »Öffne die Gaszellen eins, vier, sieben und zehn«, murmelte Bruce laut an der Gassteuerung und leitete sich selbst durch die Prozedur.
    »Der vordere Steuerbordmotor läuft!«, verkündete Kate triumphierend und das ferne Surren eines Propellers drang durch die Luke.
    »Dreh ihn auf!« Ich packte das Rad und richtete das Höhenruder aus. Langsam neigte sich die Schiffsnase wieder nach vorne. Wir hatten uns wieder stabilisiert. Rasch ging ich zum Steuerruder. »Ich werde sie jetzt wenden.«
    Doch mit nur einem Motor kam das Schiff nur mühsam vorwärts, zumal wir bei der Drehung Gegenwind hatten.
    »Vorderer Backbordmotor läuft!«, gab Kate bekannt.
    »Das hört sich doch schon viel besser an!«, lobte ich. »Gute Arbeit! Die Piraten machen sich bestimmt schon in die Hosen.«
    »Wir sollten hier verschwinden«, sagte Bruce besorgt. »Sie werden jeden Moment hier sein.«
    »Erst will ich die

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