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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Ende zu einer riesigen Tür mit einem Knauf in der Mitte und einem kleinen Messingknopf an der Seite. Kate drückte auf den Knopf. Sofort wurde die Tür von einem Diener geöffnet.
    »Guten Tag, Miss de Vries«, sagte er und hielt die Tür weit auf. »Möchten Sie einen Tee trinken?«
    »Ja, vielen Dank, Roberts.«
    Der Klubraum war wirklich prächtig, wie Kate es versprochen hatte. Die Sonne schien durch eine Reihe hoher Fenster und überall glänzte poliertes Holz, Leder und Messing. Wichtig aussehende alte Herren mit Schnurrbärten saßen in Sesseln und lasen Zeitung, tranken Portwein und stießen gelbe Schwaden von Zigarrenrauch zu den Ventilatoren an der hohen Decke hinauf. Einige schauten auf, als Kate den Raum betrat, doch keiner grüßte sie. Stattdessen konnte man ein leises, ablehnendes Murren hören.
    »Diese alten Knacker«, murmelte ich.
    »Wie du siehst, genieße ich in der wissenschaftlichen Gemeinschaft eine unglaublich Beliebtheit«, flüsterte Kate mir zu. »Sie wissen es noch nicht, aber früher oder später gehören ihre Arbeitsplätze und Büros alle mir.«
    »Hoffentlich«, sagte ich.
    Eine warme Frühlingsbrise wehte durch die offenen Verandatüren.
    »Lass uns draußen sitzen«, schlug ich vor.
    Wir gingen auf die Terrasse, setzten uns an einen Tisch und schauten über den Fluss. Auf der anderen Seite sah man das Marsfeld und den Eiffelturm.
    »Wie gefällt dir Paris?«, fragte sie.
    So reden Erwachsene miteinander, dachte ich und wurde traurig. Nun, da wir in eleganten Kleidern in einem noblen Saal in einer großen Stadt saßen und Tee aus Porzellantassen serviert bekamen, schien unsere Vertrautheit verschwunden zu sein.
    »Paris ist toll«, sagte ich. »Der tollste Ort der Erde.«
    »Der Erde.«
    »Genau.«
    »Aber in der Luft ist es immer noch am besten?«
    »Natürlich.«
    Sie lächelte. »Erzähl mir von der Akademie.«
    Es hatte sich herausgestellt, dass für Informationen, die zur Verhaftung von Szpirglas und seinen Leuten führten, eine stattliche Belohnung ausgesetzt war. Sobald wir einen Hafen erreicht hatten, gaben wir die Koordinaten der Insel an die Luftwacht weiter, die daraufhin einen großen Einsatztrupp zur Piratenbasis geschickt und alle festgenommen hatte. Ich hatte mich nach Szpirglas' Sohn erkundigt, aber nur erfahren, dass der Junge in ein Waisenhaus gekommen war. Ich hoffte, dass es ihm gut ging und er wieder jemanden gefunden hatte, der ihm schöne Geschichten erzählte.
    Mein Anteil an der Belohnung war mehr als ausreichend, um das Schulgeld für die Akademie zu bezahlen. Aufgrund des Empfehlungsschreibens von Kapitän Walken hatte man mir einen Platz für das Frühjahrssemester angeboten. Vom Rest des Geldes lebten meine Mutter und meine Schwestern, solange ich studierte und kein Gehalt von der Aurora nach Hause schicken konnte. Ich hatte sogar noch etwas Geld anlegen können, in einer Bank, die in einem großen Backsteingebäude in Löwentorstadt residierte. Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal ein eigenes Bankkonto haben würde.
    »Ich lerne viel«, sagte ich, »auch wenn ich manchmal lieber fliegen als im Klassenzimmer sitzen würde.«
    »Naja, ich hoffe, du passt wenigstens auf«, ermahnte Kate mich streng.
    »Natürlich passe ich auf!«
    »Eine solche Gelegenheit darfst du nicht leichtfertig verstreichen lassen.«
    »Du klingst wie einer von diesen dämlichen Lehrern.«
    Das schien sie eher zu freuen. »Ich übe nur, streng mit jemandem zu sein. Ich glaube nämlich, dass man streng sein muss, damit die Leute einen ernst nehmen. Vor allem in einer öffentlichen Diskussion.«
    »Ich bin mir sicher, dass du mit dieser Strategie äußerst furchteinflößend wirken wirst«, sagte ich.
    Ein Kellner brachte unseren Tee, zusammen mit einem Teller voller Schnittchen, Buttergebäck und Kuchen.
    Kate schenkte mir eine Tasse ein und sagte: »Auf der Insel hast du Angst gehabt, du würdest am Boden niemals glücklich werden.«
    Ich wurde rot, als ich an diesen Moment in der Höhle zurückdachte, als ich Panik bekommen hatte und alle meine Ängste aus mir herausgebrochen waren. Aber ich war auch überrascht und freute mich, dass sie sich an eine Unterhaltung erinnerte, die so lange zurücklag.
    »Aber hier bist du glücklich«, sagte Kate und schaute mich an.
    »So glücklich, wie ich es sein kann, wenn ich vor Anker liege.« Ich holte tief Luft. »Ich tue mich allmählich etwas leichter damit, nicht mehr zu fliegen.«
    Am Anfang war es mir sehr schwer gefallen und ich

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