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Airborn 01 - Wolkenpanther

Airborn 01 - Wolkenpanther

Titel: Airborn 01 - Wolkenpanther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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weiß.«
    »So etwas hat die Welt noch nicht gesehen. Wir können das Skelett doch nicht einfach dort liegen lassen. Du und ich, wir haben etwas ganz Erstaunliches entdeckt.«
    Mir gefiel, wie sie »du und ich« sagte. Gleichzeitig war ich innerlich völlig hin und her gerissen.
    »Ich möchte dir ja helfen«, sagte ich unglücklich. »Ich möchte die Knochen holen, das möchte ich wirklich. Aber der Kapitän will, dass ich beim Schiff bleibe.«
    Es ging nicht nur darum, einem Befehl nicht zu gehorchen, ich hatte das unbestimmte Gefühl, dass irgendein Unglück geschehen würde, wenn ich das Schiff verließ. Es wäre, als würde ich das Schicksal herausfordern.
    »Bitte zwing mich nicht, zwischen euch zu wählen. Das ist nicht fair. Du oder der Kapitän. Du oder das Schiff.«
    »Das scheint mir keine sehr schwierige Wahl zu sein«, sagte sie und ihre Nasenflügel zogen sich zusammen. »Und überhaupt, ich verstehe nicht, was das Schiff mit der ganzen Sache zu tun hat.«
    »Es ist mein Zuhause.«
    »Es ist nicht dein Zuhause«, sagte sie ungeduldig. »Du arbeitest darauf, das ist alles.«
    Ich schaute sie an und traute mich nicht, etwas zu sagen. Sie verstand überhaupt nichts.
    »Schön«, sagte sie. »Ich will dich nicht zwingen. Ich kann auch Mr Lunardi fragen.«
    »Mr Lunardi?«
    »Ja. Bestimmt würde er mich mit Vergnügen begleiten.«
    »Dann hättest du also nichts dagegen, dein kleines Geheimnis mit ihm zu teilen?« Unser Geheimnis. Mein Herz pochte langsam, hart und wütend.
    »Ich bin mir sicher, dass er ein Geheimnis für sich behalten kann. Er scheint ein vollendeter Gentleman zu sein.«
    »Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Kabinensteward, da haben Sie ganz Recht. Ich bin mir sicher, dass Sie sich mit Mr Lunardi sehr viel besser verstehen werden. Gute Nacht, Miss.«
    Ich drehte mich um und ging vor Wut zitternd davon. Ich war ihr nützlich gewesen, das war alles. Das war der einzige Grund, warum sie so nett zu mir gewesen war.
    »Matt«, rief sie, als ich beinahe an der Tür war. »Ich werde Mr Lunardi nicht fragen. Du weißt doch, dass ich das niemals tun würde. Du bist der Einzige, dem ich vertraue.«
    Ich stieß ein hohles Lachen aus, nicht ganz überzeugt. »Und was, wenn ich Nein sage?«
    »Dann werde ich wohl alleine gehen müssen.«
    Und das würde sie. Fast musste ich lächeln, halb aus Ärger, halb aus Bewunderung für ihren Sturkopf. Sie würde auf eigene Faust losgehen und sich verlaufen. Und dann hätte ich das Gefühl, es sei meine Schuld. Wir müssten eine Suchmannschaft losschicken und das würde am Ende eine noch größere Zeitverschwendung bedeuten. Außerdem könnte ihr etwas zustoßen. Ich seufzte. Wenn ich mit ihr ging, würde es nur ein paar Stunden dauern.
    »Ich habe erst morgen Mittag wieder Dienst«, sagte ich, ohne mich zu ihr umzudrehen. »Wir können im Morgengrauen aufbrechen. Aber wir müssen uns beeilen.«
    »Vielen Dank«, sagte sie und kam zu mir. »Vielen, vielen Dank, Matt. Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich wollte nicht andeuten, dass Mr Lunardi …«
    »… dass er besser ist als ich? Nun, das ist er aber, nicht wahr? Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Er ist reich, er ist älter als ich, er sieht gut aus, er ist ein Offiziersanwärter …«
    »Wirklich? «
    »Natürlich ist er das«, erwiderte ich ziemlich laut. »Segelmachergehilfe. Hast du das Abzeichen an seinem Kragen nicht gesehen?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Die goldenen Steuerräder? Die funkeln wie kleine Sonnen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Für mich sehen alle Abzeichen gleich aus. Jeder scheint eines zu haben.«
    »Ich nicht«, entgegnete ich hitzig.
    »Und außerdem finde ich auch nicht, dass er gut aussieht.«
    »Nicht?«
    »Nein«, sagte sie entschieden. »Sein Aussehen gefällt mir ganz und gar nicht. Weißt du, das einzige Problem mit der Dämmerung ist, dass das Licht im Wald nicht besonders gut sein wird.«
    »Es ist deine Entscheidung«, sagte ich. »Aber es wird vielleicht keine andere Gelegenheit mehr geben, ehe wir ablegen.«
    »Es wird schon gehen«, sagte sie. »Ich habe sowieso einen Blitz dabei.«
    »Und was ist mit Miss Simpkins?«, fragte ich.
    »Oh, die wird noch bettlägrig sein.« Kate sagte dies ohne eine Spur von Mitgefühl. »Ich kenne ihre Kopfschmerzen schon. Die halbe Zeit sind sie nur dafür da, sich vor der Arbeit zu drücken.«
    »Naja, ihre Arbeit ist auch alles andere als angenehm«, sagte ich.
    Sie wirkte einen Moment lang beleidigt, bis sie

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