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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Sache, das ist mal sicher«, sagte Rath einlenkend.
    »Und ebenso ist es der Himmelsstürmer«, fuhr Barton fort, »der Ihnen nach Abschluss dieser Unternehmung gehört. Bis dahin aber wird von Ihnen verlangt, dass Sie ausschließlich meine Anweisungen befolgen.«
    »Wenn die Bezahlung stimmt«, sagte Rath, »habe ich zu der Sache keine eigene Meinung.«
    »Sehr gut. Mr Zwingli, stellen Sie nun die Maschine ab. Und dann zerstören Sie sie!« Barton wandte sich wieder an Rath. »Instruieren Sie Ihre Leute, das Schiff nach den Plänen zu durchsuchen. Jede technische Zeichnung und jede Skizze muss mir gebracht werden.«
    »Aber das Schiff wird doch versenkt«, sagte Rath. »Wir sprengen es in Fetzen. Da bleibt nichts übrig.«
    »Von dieser Voraussetzung kann ich nicht ausgehen. Die Pläne der Maschine gehen mit nach Brüssel.«
    Barton keuchte inzwischen wie ein altgedienter Raucher und setzte seine Sauerstoffmaske wieder auf. Rath gab seinen Leuten Bartons Anweisungen weiter.
    »Ich möchte auch gucken«, sagte Kate und zog mir das Okular aus der Hand. »Jetzt fangen sie an, die Maschine zu zerlegen, die reißen sie auseinander!«
    Das gefiel mir überhaupt nicht, aber im Augenblick beschäftigte mich mehr, wie wir entkommen könnten. Aus dem Sarg zu gelangen wäre keine kleine Sache – den Deckel aufstoßen, hinausspringen und in Deckung gehen. Wie sollten wir das machen, ohne entdeckt zu werden?
    »O nein!«, sagte Kate plötzlich.
    »Was ist?«
    »Einer von denen guckt mich direkt an.«
    »Beweg das Periskop nicht!« Ich überlegte, wie deutlich sichtbar es wohl aus dem Sargdeckel hervorstand.
    »Lass mich mal sehen«, sagte ich. »Kannst du ein bisschen rücken?«
    Kate stützte sich auf die Ellbogen und versuchte, sich etwas beiseite zu schieben, doch sie glitt ab und fiel auf den Ballon des Horns. Ein mächtiges Hupen hallte durch das Ingenierium.
    Kate und ich blickten uns wie erstarrt an.
    »Ich habe mit dem Horn getutet«, sagte sie mit sehr kleiner Stimme.
    Ich schnappte mir das Okular. Rath und seine Männer blickten sich erstaunt um.
    »Was zum Teufel war das?«, fragte einer.
    »Woher ist das gekommen?«, fragte ein anderer.
    Es entstand große Verwirrung darüber, woher das Geräusch gekommen sei. Pistolen wurden gezogen und zum Teil auf den Steg gerichtet, andere zeigten auf verschiedene Stellen im Raum.
    Einer der Kerle deutete auf den Sarg. »Da ist es hergekommen.«
    »Was macht eigentlich ein Sarg hier?«, fragte Rath gereizt.
    »Da ist das Hupen hergekommen.«
    »Dann geh hin und mach ihn auf, wenn du dir so sicher bist«, sagte Rath barsch. »Der ist so groß, dass die Wiener Sängerknaben reinpassen.«
    Der Pirat fasste seine Pistole fester und setzte sich in Bewegung.
    Ich blickte Kate an. »Jetzt wird’s übel.«
    Sie nickte.
    »Wenn er den Deckel aufmacht, renn einfach los.«
    »Der denkt bestimmt, wir sind Geister, und erschrickt maßlos.«
    »Umso wahrscheinlicher, dass er abdrückt.« Mit zitternden Händen zog ich ein Stemmeisen aus Kates Rucksack. Ich wollte versuchen, ihm die Pistole aus der Hand zu schlagen, um uns so ein paar Sekunden zu verschaffen.
    »Wir könnten uns auch einfach ergeben«, sagte Kate.
    Ich spähte durch das Okular. Gerade als sich der Pirat dem Sarg näherte, schrie einer der anderen auf. Der Mann vor uns wirbelte erschrocken herum, und als Nächstes bekam ich mit, wie er aufheulte und sich krümmte, wie Tentakel mit blitzendem Krachen umherschlugen. Ein schrecklicher Gestank drang sogar bis zu uns in den Sarg hinein.
    Entsetzt hielt Kate meinen Arm.
    »Das Aerozoon hat ihn erwischt«, sagte ich.
    Ein Chor von Flüchen und Schreien der anderen Piraten setzte ein und Pistolenschüsse knallten durch die Luft. Ein paar Kugeln trafen auch den Sarg, durchschlugen das Holz aber erstaunlicherweise nicht.
    Ich beobachtete weiter das Geschehen. Das Aerozoon war getroffen worden und schleuderte durch den Raum wie ein wirbelnder Wetterballon.
    »Halt dich bereit«, sagte ich. »Wir brechen aus.«
    Wir kauerten uns hin.
    »Au!«, sagte Kate. »Mich hat was gestochen.«
    Ich entdeckte einen winzigen Schalter an der Seitenwand des Sargs. Noch bevor ich sie aufhalten konnte, hatte Kate ihn berührt. Am Boden des Sargs fiel eine Tür auf und Kate verschwand.

20. Kapitel
Konstruktionspläne
    Durch die Falltür konnte ich eine Treppe sehen – in wenigen Sprüngen war ich unten. Kate rappelte sich vom Boden auf und leuchtete mit der Lampe umher. Wir waren in einem Tunnel. Ich

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