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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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schwer bewaffnet.«
    »Ich hab immer noch vier Kugeln. Ihr Schiff ist wohl der einzige Ausweg aus dieser fliegenden Leichenhalle.« Der Zorn quoll aus seinem Mund wie Drachenrauch.
    »Die Saga ist vielleicht wieder intakt«, sagte ich. »Das müssen wir irgendwie herausfinden. Ich versuche noch mal, mit ihr Kontakt aufzunehmen.«
    »Ich komme mit«, sagte Kate.
    Ich schaute Hal an, er nickte. Ich war der Einzige, der morsen konnte, und jemand musste bei Nadira bleiben, falls Rath auftauchte. Sie brauchte all ihre Kraft allein zum Atmen.
    Wir würden sehr vorsichtig vorgehen müssen. Zurzeit waren Raths Männer vermutlich ausgeschwärmt, um das Schiff nach den Plänen zu durchsuchen. Ihre Suche auf die Führergondel auszuweiten war sicherlich nicht so nahe liegend, aber sie hatten möglicherweise andere Gründe, ihr einen Besuch abzustatten.
    Wir stiegen die Treppe zum Kielsteg und dann die Leiter zur Führergondel hinunter. Mit Kates Hilfe klemmte ich eilig meine Lampenbatterien an das Funkgerät, dann setzte ich die Kopfhörer auf. Kate kletterte die Leiter hoch und hielt Wache. Ich wollte ihnen hier unten nicht ausgeliefert sein.
    Ich funkte meine Botschaft an die Sagarmatha , wartete eine Weile und lauschte auf die statischen Geräusche. Dann schickte ich den zweiten Hilferuf los. Wieder nichts. Ich fürchtete das Schlimmste, während ich den dritten Notruf abschickte. In dem Moment, in dem ich den Finger von der Morsetaste hob, hörte ich das Biep einer Antwort.
    Ich schnappte mir den Notizblock und den Wachsstift, doch ich war so überrascht, dass ich fast die ersten Buchstaben verpasst hätte.
    Hier Dorje. Cruse?
    Ja, gab ich überglücklich ein.
    Die anderen OK?
    Ja. Rath an Bord. Sauerstoff fast alle. Könnt ihr kommen?
    Brauche drei Stunden. Komme.
    Als ich die letzten zwei Wörter dekodierte, hätte ich fast angefangen zu heulen.
    Wir docken unter Führergondel. Seid bereit.
    Ich klemmte die Batterien ab, nahm den Notizblock und rannte zur Leiter. Kate blickte mir erwartungsvoll entgegen.
    »Du bist durchgekommen?«
    Ich nickte. »Sie kommen uns holen.«
    Diese Nachrichten wärmten mein Herz. Wir beeilten uns, wieder hoch zu unserem Versteck im Bug zu gelangen, und ich erzählte Hal und Nadira von unserem Glück.
    »Sie ist wirklich solide gebaut, die Saga «, sagte Hal voller Stolz. »Die müssen geflickt haben wie verrückt.« Er blickte auf seine Uhr. »Drei Stunden.«
    »Wird Rath sie denn nicht kommen sehen?«, fragte Kate.
    »Nein, wenn Dorje sie von unten heranbringt«, sagte ich. »Raths Schiff ist direkt über uns. Nach unten hat er keine freie Sicht.«
    »Und ihre Kanonen sind dann nutzlos«, ergänzte Hal. »Aus dem Winkel können sie nicht schießen. Dorje wird von unten gegen die Führergondel stoßen. Ein ziemlich schwieriges Manöver.«
    Ich wusste, dass es im Boden der Führergondel einen Notausstieg gab. Wir müssten ein Tau zwischen den beiden Schiffen spannen, daran unsere Sicherheitsgurte einklinken und uns dann abseilen.
    »Noch drei Stunden«, sagte ich zu Nadira.
    »Die wissen immer noch nicht, dass wir hier sind«, sagte Hal.
    »Genau.« Ich wollte Kate und Nadira beruhigen. »Wir müssen nichts anderes tun als hier sitzen und warten. Die finden uns nie.«
    »Wir können hier sitzen bleiben«, bemerkte Hal und sah mich an, »oder wir holen die Pläne.«
    Es wäre gelogen, wenn ich gesagt hätte, der Gedanke wäre mir nicht auch gekommen, aber ich hatte mich nicht getraut, ihn laut zu äußern.
    »Die können überall sein«, sagte ich.
    »Wie viele von diesen … Dingern … Knöpfen waren da an der Luftdrucktafel?«, wollte Hal wissen. Seine Sätze wurden abgehackter. Ich wusste, das war ein schlechtes Zeichen. Ich zählte alle Knöpfe auf, die ich unter Grunels Rohrpoststation gesehen hatte: Dienerzimmer, Ingenierium, toter Zoo, Gärten, Tierkoppel, Kapitänskajüte, Landedeck.
    »Aber Hal«, warf ich ein, »die Kapsel kann auch irgendwo im System feststecken.«
    »Es ist sowieso viel zu gefährlich«, warnte Kate. »Warum das Risiko eingehen, gefangen zu werden?«
    »Du hast ja auch schon bekommen, weswegen du mitgekommen bist«, sagte Nadira, die ihre Maske abgenommen hatte und Kate wütend anblickte. »Wenn wir diese Pläne nicht bekommen, bin ich erledigt. Ich hab nichts, wohin ich zurückkehren könnte. Du hast deine Präparate. Und ihr habt euch.«
    Ihr Blick wanderte zu mir. Ich schaute zu Boden und wusste nicht, was ich sagen sollte. Wahrscheinlich hatte sie gesehen, wie

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