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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Kate kommt mit mir.«
    »Einverstanden«, antwortete er. »Wir trennen uns und treffen uns später wieder hier.«
    Wir einigten uns noch, wer wo suchen sollte, dann stieg Hal die Stufen zum Kielsteg hinab. Kate und ich bewegten uns schweigend über den Axialsteg. Unsere Lampen hatten wir ausgeschaltet, damit wir Raths Männer sehen konnten, bevor sie uns bemerkten. Der Gedanke an Geister und Gespenster schreckte mich nicht mehr. Den hinteren Niedergang stiegen wir hinunter.
    Unser erstes Ziel war der Obstgarten, aber hier waren die Pläne nicht. Deshalb gingen wir weiter zum Landedeck. Kates Blick fiel sofort auf die beiden Ornithopter.
    »Seltsam aussehende Vögel«, flüsterte sie. »Die würde ich aber nicht Ornithopter nennen, eher vielleicht Chirothopter. Eher wie Fledermäuse. Die Struktur der Schwingen ist ganz anders.«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, flüsterte ich ihr zu und suchte weiter nach dem Rohrpostanschluss. Das nahm nicht viel Zeit in Anspruch – aber auch hier befanden sich die Pläne nicht. Ich stellte mir vor, wie sie endlos durch das Labyrinth der pneumatischen Röhren sausten.
    Während wir schnell zum toten Zoo weitergingen, hörte ich einen ziemlichen Lärm aus dem Ingenierium. Raths Mannschaft war vermutlich dabei, Grunels Maschine zu zerlegen und den ganzen Raum auf den Kopf zu stellen, um die Pläne aufzustöbern. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ihre Suche sie auch in die anderen Bereiche des Schiffs führte. Wir mussten uns beeilen.
    In den toten Zoo zu gelangen war am gefährlichsten, denn das war nur über den Kielsteg möglich. Wenn Raths Piraten das Ingenierium verließen, müssten wir uns in die schattigen Ecken flüchten und hoffen, dass sie uns nicht entdeckten. Wir bewegten uns so schnell, wie das bei dem ständigen Sauerstoffmangel möglich war.
    Wir erreichten die Tür ohne Zwischenfälle und schlüpften hinein zwischen die riesigen, vereisten Schaukästen. Auf halbem Weg zur Rückwand, wo wir den Rohrpostanschluss zu finden hofften, hörten wir Stimmen vom Kielsteg her. Wir blieben stehen. Füße stapften in den Raum. Viele Reihen von Kästen befanden sich zwischen uns und ihnen. Licht sickerte durch die zugefrorenen Glasscheiben.
    Hinter einem Schaukasten kauerten wir uns nieder. Die Schritte kamen weiter in den Raum hinein, und es klang so, als würde jeder der drei Gänge von einem der Männer abgeschritten. Wir hatten keinen Fluchtweg mehr. Wenn sie ganz bis zum Ende weitergingen, würden wir geschnappt.
    »Was ist denn das hier?«, hörte ich einen rufen.
    »Tote Tiere«, rief ein anderer.
    »Das ganze Schiff ist eine Monstershow«, ließ sich ein Dritter vernehmen.
    »Solang es nur nicht noch einen von denen gibt, der Harrison erwischt hat.«
    Ich langte zum Riegel des Schaukastens hoch und drehte daran. Der Kasten war nicht verschlossen. Ich zog die riesige Glastür auf. Innen stand eine Art Wolf mit aufgerissenem Maul.
    Kate brauchte keine Erklärung. Leise kletterte sie hinein, ich hinterher. Der Platz reichte gerade für uns zwei. Die Türe konnte ich nicht ordentlich zuziehen, denn innen gab es keinen Griff. Die Scheiben waren dick vereist, doch gab es auch eisfreie Stellen. Aber jetzt war es zu spät, in einen anderen Kasten zu wechseln, die Stimmen der Männer kamen näher.
    Wir standen auf allen vieren, so dass man unsere Umrisse durch das Eis vielleicht auch für Tiere halten könnte. Ich hörte schnellen Herzschlag, und einen wirren Augenblick lang, in dem mir die Haare zu Berge standen, dachte ich, er käme von dem wilden Tier neben mir, aber es war nur mein eigener Puls, der in meinen Ohren hämmerte.
    »Was ist denn das hier für ein großer, fetter Kerl?«, hörte ich einen von ihnen fragen.
    »Das ist ein Yeti.«
    »Bah, ist das ein scheußlicher Bastard.«
    »Ich hab mal einen im Freien gesehen.«
    »Glaub ich nicht.«
    »Alaska. Mount McKinley. Wir haben ein paar Schüsse auf ihn abgefeuert, als wir mit dem Schiff vorbei sind.«
    »In den Schubladen drunter sind bloß Knochen«, kam die Stimme des dritten Mannes. »Hier sind keine Pläne. Los, wir hauen ab von hier.«
    »Nein, wir müssen gründlich sein. Hat Rath befohlen.«
    Ich hörte, wie sie Eis von ein paar anderen Kästen kratzten und finster murmelnd über die Tiere schimpften. Ob ihnen wohl die Kästen auffielen, die Kate geleert hatte? Sicherlich würden sie nicht jeden einzelnen Kasten untersuchen.
    Jetzt kamen sie unsere Reihe entlang. Ich versuchte, meinen Atem zu

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