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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Antwort.
    »Ich traue ihr«, sagte ich, wusste aber eigentlich nicht, warum. Vielleicht wollte ich Slater einfach nur widersprechen.
    Er schnaufte amüsiert. »Hör mal, Junge, für ein hübsches Gesicht bin ich auch immer empfänglich, aber ich vermische das nicht mit dem Geschäft.«
    »Das hat nichts damit zu tun.« Wieder spürte ich, wie meine Backen heiß wurden. Ich blickte zu Kate. Sie sah mich an. »Wenn das Schiff wirklich voll mit Sprengladungen ist …«
    »Wenn«, sagte Slater spitz.
    »Wenn es das ist, brauchen wir den Schlüssel.«
    »Einen Schlüssel, der vielleicht gar nicht passt«, sagte Kate.
    Nadira blickte Kate in die Augen. »Mr Slater hat das Schiff. Mr Cruse hat die Koordinaten. Ich habe den Schlüssel. Was genau haben Sie?«
    Zum ersten Mal wirkte Kate nervös, und sofort meinte ich, sie beschützen zu müssen. Selten hatte ich sie sprachlos erlebt.
    »Also, sie hat Mr Slater aufgetrieben«, warf ich ein.
    »Wir waren gerade dabei, ihn selbst zu finden«, gab Nadira zurück und wandte sich wieder Kate zu. »Haben Sie Schwierigkeiten damit, dass ich Zigeunerin bin, oder haben Sie Angst davor, dass ich auch einen Teil von der Beute haben will?«
    »An der Beute bin ich nicht interessiert«, antwortete Kate verächtlich. »Es gibt da eine Sammlung von Präparaten. Die will ich.«
    »Ich hab gedacht, du willst die toten Tiere«, sagte Nadira an mich gewandt.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Für mich ist das nur alter Kram.«
    »Ist mir egal, wer die kriegt«, sagte Nadira. »Ich will nur Geld.«
    Die beiden Mädchen blickten sich wütend an.
    »Soweit es mich betrifft, ist das Miss de Vries’ Charter«, meinte Slater. »Sie ist auf mich zugekommen und hat sich bereit erklärt, mein Honorar und meine Kosten zu zahlen, falls wir die Hyperion nicht finden sollten.«
    »Genau«, sagte Kate und nickte Slater dankbar zu. »Das ist mein Beitrag. Geld.«
    »Mit Geld kriegt man die Ladeluken nicht auf«, bemerkte Nadira.
    »Es wäre doch ein Jammer, die ganze Strecke da hochzufliegen und dann in Stücke zerfetzt zu werden«, warf ich ein, um die Stimmung zu verbessern. »Ich denke, Nadira sollte mitkommen. Außerdem kann sie einem gut aus der Klemme helfen.«
    »Du hast hier nicht das letzte Wort«, sagte Slater.
    »Doch, hab ich«, empörte ich mich. »Das ist meine Tour. Ohne die Koordinaten fliegt niemand irgendwohin.«
    »Falsch. Ohne mein Schiff fliegt niemand irgendwohin.«
    Mit angewidertem Schnauben stand Nadira auf. »Ich wünsche euch viel Glück. Ich suche mir ein anderes Schiff.« Sie ging hinaus in den Flur.
    Hal Slater grinste mich an. Ich starrte zurück.
    »Wir schnappen uns das Schiff«, rief Slater hinter ihr her und studierte seine Fingernägel. »Und wenn dein Schlüssel passt, kriegst du einen Anteil. Wenn er nicht passt, kriegst du gar nichts.«
    Ich hörte Schritte zurückkommen. Nadira steckte den Kopf durch die Tür.
    »Das ist mir recht. Denn wenn der Schlüssel nicht passt, sind wir sowieso alle tot.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Slater. »Komm her und setz dich. Ich kann euch zur Hyperion bringen, aber mein Anteil beträgt neunzig Prozent. Ihr könnt euch um den Rest streiten. Und Miss de Vries kann herzlich gerne die Tierkadaver haben.«
    »Wir wollen vierzig Prozent«, sagte ich und bewunderte mich selbst.
    Slater schüttelte den Kopf. »Ich trage das Risiko. Zehn Prozent sind in jeder Hinsicht ein großzügiger Finderlohn.«
    »Dann versuch mal, ohne meine Koordinaten hinzufinden«, warf ich ein.
    »Matt …«, versuchte es Kate.
    »Dir mag das Geld egal sein«, brauste ich auf, selbst überrascht von meinem plötzlich aufflackernden Zorn. »Aber mir ist es wichtig, Nadira auch.«
    »Du überschätzt die Bedeutung deiner Koordinaten«, meinte Slater gleichmütig und zuckte mit den Schultern. »Die sind vielleicht gar nicht so hilfreich, falls die Hyperion weitergetrieben ist.«
    »Prima«, sagte ich. »Warum machst du dann nicht einfach die Augen zu und zeigst auf einen Punkt auf der Karte? Du wärst an dieser Tour gar nicht interessiert, wenn du dächtest, meine Koordinaten seien nutzlos.«
    Slater blickte mich durchbohrend an, und ich zwang mich, seinem Blick standzuhalten.
    »Ich nehme achtzig«, sagte er. »Ihr kriegt zwanzig.«
    Ich blickte zu Nadira. Sie nickte.
    »Gut«, sagte Slater. »Da Miss de Vries erklärt, sie wolle keinen Anteil von dem Geld, werdet ihr beide sehr reich sein. Ihr könnt mich ja dann zum Essen ins Juwel Verne einladen, wenn wir zurück

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