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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Behälter hoch. »In eurem Rucksack habt ihr einen solchen Sauerstoffbehälter. Er reicht für vier Stunden. Eine halbe Drehung öffnet das Ventil. Je nachdem wie angepasst euer Körper ist, braucht ihr ihn nicht die ganze Zeit. Ich möchte aber auf jeden Fall, dass ihr drei eure Masken tragt, bis wir in der Hyperion sind. Auf dem Schiffsrücken müsst ihr all eure Kraft zur Verfügung haben.«
    »Du brauchst überhaupt keinen Sauerstoff?«, fragte Kate Dorje.
    »Ich habe auch einen Behälter dabei, aber ich brauche ihn nicht«, antwortete der Sherpa. »Ich bin in einer Höhe aufgewachsen, die nur wenig niedriger ist.«
    »Der Everest ist dreißigtausend Fuß hoch«, sagte Hal. »Das hier ist ein Spaziergang.«
    »Hal findet Sauerstoff unmännlich«, warf Dorje ein, und ich war mir nicht sicher, ob ich dabei nicht einen leicht spöttischen Schimmer in seinen Augen hatte aufblitzen sehen.
    »Wenn ihr wollt, könnt ihr in der Hyperion die Masken abnehmen. Aber sobald ihr euch schwach fühlt, euch schwindlig wird oder ihr zu zittern anfangt, kommt die Maske wieder auf. Wenn ihr euch übergeben müsst, nehmt die Maske ab, und setzt sie wieder auf, wenn ihr fertig seid. Solltet ihr Probleme mit dem Atmen haben, sich ein stechender Kopfschmerz einstellen oder die Sehkraft nachlassen, sagt mir Bescheid. Dann müsst ihr sofort zurück auf die Saga .«
    Wir zogen unsere Rucksäcke auf. Trotz der Sauerstoffbehälter darin waren sie überraschend leicht.
    »Die Brillen bleiben auf, bis wir drin sind. Kapuzen bleiben die ganze Zeit auf und die Handschuhe angezogen. Sonst erfriert die Haut innerhalb von Sekunden. Sobald ich es sage, gehen wir ohne Diskussion auf unser Schiff zurück. Die Kälte ist schlimm, aber die Höhe bringt euch noch schneller um. Bei jedem dauert es unterschiedlich lang. Ich weiß nicht, was wir finden werden, doch vermutlich recht Unerfreuliches. Wahrscheinlich gibt es dort Tote. Wir wissen nicht, was mit dem Schiff passiert ist. Vielleicht war es eine Meuterei, eine Luftschiffentführung, die Pest oder ein anderes Unglück, das der gesamten Besatzung den Tod gebracht hat. Draußen auf dem Schiffsrücken können wir einander nicht hören. Also sage ich euch jetzt, wie wir vorgehen …«
    Wie ein strenger, unnachgiebiger Ausbildungsoffizier ging er mit uns Schritt für Schritt durch, wie der Bordgang abzulaufen habe.
    Ich forschte in Kates und Nadiras Mienen nach Anzeichen von Angst. Nadira wirkte gelassen und Kate runzelte voller Konzentration die Stirn.
    »Kapuzen auf«, sagte Dorje. »Ich öffne jetzt die Luke.«
    Ich setzte die Kapuze auf und spürte, wie mich der weiche Pelz umhüllte. Sobald der untere Teil verschlossen war, blieb nur noch ein Schlitz für die Augen, die nun von der Schutzbrille bedeckt waren. Alle Geräusche waren nur noch gedämpft wahrzunehmen. Ich wollte nach draußen, denn mir brach schon der Schweiß aus.
    Dorje zog an einem Hebel, die Türen sprangen auseinander und schoben sich unter den Bauch des Schiffes. Kälte schwappte herein, doch ich spürte sie nur an den freien Stellen des Gesichts, alles sonst wurde vom Fell des Schneeleoparden wunderbar geschützt.
    Ich blickte direkt hinunter auf den Rücken der Hyperion , die unter uns lag wie eine schimmernde Fata Morgana, ganz mit glitzerndem Eis überzogen. Es war mir unverständlich, wie sie so lange hier oben hatte überdauern können, ohne von den Winden gepackt, zerkratzt und zertrümmert worden zu sein.
    Dorje ging als Erster. Er klinkte seine Sicherheitsgurte in das Seil der Winde und setzte sich auf den Rand der Luke.
    »Fertig?«, fragte Kami Sherpa.
    Dorje nickte und stieß sich ab. Die Winde ließ das Seil schnell abrollen. Wir sahen gebannt zu. Obwohl nur ein leichter Wind wehte, wirbelte er Dorje herum. Von uns aus gesehen, wirkte es, als würde er weit über die Seiten des Schiffs hinausschwingen. Als er sich dem Rücken näherte, zog er die Knie leicht an und landete elegant genau in der Mitte. Schnell klinkte er seine Sicherheitsleine in eine vereiste Führungsschiene ein und löste sich vom Seil der Winde. Dann gab er das Signal und Kami Sherpa rollte die Trosse wieder ein.
    »Schaffst du das?«, fragte ich Kate leise.
    »Ja«, sagte sie fest.
    »Du weißt, du musst nicht.«
    »Wahrscheinlich hab ich sogar Spaß daran.« Entschieden hob sie das Kinn.
    »Cruse, du bist der Nächste«, sagte Hal. »Zieh die Maske auf.«
    »Bis gleich dann unten.« Ich reichte nach hinten und öffnete das Ventil des

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