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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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einen zerkratzten Resopaltisch. Das einzig Neue in dem Zimmer war ein kleiner Fernseher mit eingebautem Videorecorder. Er stand neben einem zerbeulten Cola-Automaten, auf dem ein Schild verkündete: Außer Betrieb. Im Fenster ein knirschender Ventilator. Draußen auf dem Flugplatzgelände war es bereits sengend heiß, und das Zimmer war unangenehm warm.
    Casey sah durchs Fenster dem Newsline-Team zu, das Flug 545 umschwirrte und abfilmte. Die Maschine glänzte im Sonnenlicht. Das Team wirkte verloren, als wisse es nicht, was es tun solle. Sie richteten ihre Kameras auf etwas, als wollten sie es filmen, ließen sie aber gleich wieder sinken. Sie schienen zu warten.
    Casey öffnete den braunen Schnellhefter, den sie mitgebracht hatte, und ging die Papiere darin durch. Die Farbkopien, die sie Norma hatte machen lassen, waren ziemlich gut geworden. Und die Faxe waren befriedigend. Alles war in Ordnung.
    Sie ging zum Fernseher, den sie hier hatte aufstellen lassen, schob eine Kassette in den Recorder und wartete.
    Wartete auf Malone.
    Casey war müde. Doch dann erinnerte sie sich daran, worum es hier ging. Sie krempelte den Ärmel hoch und zog die vier runden Pflaster ab, die in einer Reihe auf ihrem Arm klebten. Sco-polamine-Pflaster gegen Luftkrankheit. Deshalb hatte sie sich in der Maschine nicht übergeben müssen. Sie hatte gewußt, was ihr bevorstand. Malone nicht.
    Casey hatte kein Mitleid mit ihr. Sie wollte jetzt einfach nur fertig werden. Was jetzt noch bevorstand, würde der letzte Schritt sein. Damit wäre die Sache abgeschlossen.
    Der einzige Mensch bei Norton, der wirklich wußte, was sie tat, war Fuller. Fuller hatte sofort verstanden, als sie ihn von Video Imaging Systems aus anrief. Fuller erkannte sofort, was passieren würde, wenn das Band an Newsline weitergegeben wurde. Er sah, wozu sie das verleiten würde und wie man sie überrumpeln konnte.
    Der Testflug hatte das besorgt.
    Casey wartete auf Malone.
    Fünf Minuten später kam Jennifer Malone herein und knallte die Tür hinter sich zu. Sie trug einen Flieger-Overall. Sie hatte sich das Gesicht gewaschen, die Haare gekämmt.
    Und sie war sehr wütend.
    »Ich weiß nicht, was Sie da oben beweisen wollten«, sagte sie. »Sie hatten Ihren Spaß. Haben mir eine Todesangst eingejagt. Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen, aber an unserer Geschichte wird das keinen verdammten Strich ändern. Barker hat recht. Ihr Flugzeug hat Probleme mit den Slats. Das einzige, was er nicht berücksichtigt, ist, daß das Problem nur auftritt, wenn der Autopilot abgeschaltet ist. Das ist alles, was Ihre kleine Übung heute bewiesen hat. Aber an unserer Story ändert das nichts. Ihr Flugzeug ist eine Todesfalle. Und wenn wir mit unserer Story auf Sendung gehen, können Sie diese Maschinen nicht einmal mehr auf dem Mars verkaufen. Wir werden Ihre beschissene Maschine beerdigen, und wir werden Sie beerdigen.«
    Casey sagte nichts. Sie dachte: Sie ist jung. Jung und dumm. Die Härte ihres eigenen Urteils überraschte sie. Vielleicht hatte sie etwas von den abgebrühten älteren Männern in der Firma gelernt. Männer, die wußten, was Macht bedeutete, Macht im Gegensatz zu Angabe und Show.
    Sie ließ Malone noch eine Weile schwadronieren und sagte dann: »Ich glaube, Sie werden gar nichts in der Richtung, tun.«
    »Dann sehen sie mir zu.«
    »Das einzige, worüber Sie berichten können, ist das, was bei Flug 545 tatsächlich passiert ist. Und das werden Sie vielleicht nicht tun wollen.«
    »Warten Sie’s ab«, fauchte Malone. »Warten Sie’s nur ab. Die Maschine ist eine gottverdammte Todesfalle.«
    Casey seufzte. »Setzen Sie sich.«
    »Einen Scheißdreck werde ich …«
    »Haben Sie sich eigentlich je gefragt«, sagte Casey, »wie eine Sekretärin einer Videofirma wissen konnte, daß Sie eine Reportage über Norton machen? Warum sie Ihre Handynummer hatte und wußte, daß sie Sie anrufen muß?«
    Malone schwieg.
    »Haben Sie sich je gefragt«, sagte Casey, »wie Nortons Anwalt so schnell herausfinden konnte, daß Sie das Band haben? Wie er so schnell zu einer eidesstattlichen Erklärung dieser Empfangsdame kam, daß sie es Ihnen gegeben hat?«
    Malone schwieg.
    »Ed Fuller ging bei Video Imaging Systems durch die Tür, kaum daß Sie draußen waren, Ms. Malone. Er hatte fast Angst, daß er Ihnen über den Weg läuft.«
    Malone runzelte die Stirn. »Was soll das?«
    »Haben Sie sich je gefragt«, sagte Casey, »warum Ed Fuller unbedingt darauf bestand, von Ihnen die schriftliche

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