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Airframe

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Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Kerl namens…« - Sie sah auf den Bildschirm - … Frederick Barker. Kopieren Sie alles. Ich will es sofort haben!«
    Zwanzig Minuten später hatte sie die Umrisse der Story und den Hintergrund über die Schlüsselfiguren. Eine LA-Times— Reportage von vor fünf Jahren über die Präsentation, das FAA-Freigabeverfahren und den Jungfernflug für den Erstkäufer der Norton N-22, Modernste Avionik, modernste elektronische Steuerungssysteme und Autopilot, bla, bla, bla.
    Eine New-York— Times-Geschichte über Bradley King, den umstrittenen Anwalt, der unter Beschuß geraten war, weil er sich an
    Familien von Absturzopfern herangemacht hatte, bevor die von den Fluggesellschaften offiziell über den Tod ihrer Angehörigen informiert worden waren. Eine weitere LA-Times-Geschichte über Bradley King und seine Erfolge bei einem Ge-meinschaftsprozeß aller Opfer des Atlanta-Absturzes. Das Independent Press-Telegram, Long Beach, über Bradley King, den »König der Luftfahrtprozesse«: King wird von Anwaltskammer in Ohio wegen Fehlverhaltens bei der Kontaktaufnahme mit Familien der Opfer verwarnt, er leugnet jede Unrechtmäßigkeit. New York Times: Ist Bradley King zu weit gegangen?
    LA Times über den »Seitenwechsler« Frederick Barker und dessen Ausstieg bei der FAA: Barker, ein freimütiger Kritiker, sagt, er sei im Streit um die N-22 gegangen. FAA-Beamter sagt, Barker sei wegen Informationsweitergabe an die Medien gefeuert worden. Barker eröffnet private Kanzlei als »Luftfahrtberater«.
    Independent Press-Telegram, Long Beach: Fred Barker beginnt Kreuzzug gegen Nortons N-22, die, wie er behauptet, eine »lange Geschichte nicht akzeptabler Sicherheitsvorfälle« hat. Telegraph-Star, Orange County: Barkers Kampagne zur Verbesserung der Flugsicherheit. Telegraph-Star, Orange County: Barker beschuldigt FAA, gegen »unsicheres Norton-Flugzeug« nicht energisch genug vorgegangen zu sein. Telegraph-Star, Orange County: Barker Schlüsselzeuge in Bradley Kings Pro-zeß; außergerichtliche Einigung.
    Jennifer sah nun schon langsam die Richtung, die diese Story einschlagen würde: Von dem Bluthund Bradley King würden sie wohl besser die Finger lassen. Aber Barker, ein ehemaliger FAA-Beamter, konnte ihnen nützlich sein. Er wäre außerdem in der Lage, das Genehmigungsverfahren der FAA zu kritisieren.
    Außerdem fiel ihr auf, daß Jack Rogers, der Reporter des Telegraph-Star im Orange County, eine sehr kritische Haltung gegenüber Norton Aircraft an den Tag legte. Sie stieß auf mehrere neuere Artikel unter seinem Namen:
    Telegraph-Star, Orange County: Edgarton unter Druck, neue Verträge für gefährdete Firma an Land zu ziehen. Interne Zwis-tigkeiten im Topmanagement. Zweifel an seinem Erfolg.
    Telegraph-Star, Orange County: Probleme bei Nortons Twinjet-Fertigung.
    Telegraph-Star, Orange County: Gerüchte über Gewerkschaftsprobleme. Arbeiter gegen China-Geschäft, da es ihrer Ansicht nach Firma ruiniert.
    Jennifer lächelte. Das sah alles sehr vielversprechend aus.
    Sie rief Jack Rogers bei seiner Zeitung an. »Ich habe Ihre Artikel über Norton gelesen. Die sind ausgezeichnet. Ich vermute, Sie glauben, daß die Firma Probleme hat.«
    »Eine Menge Probleme«, sagte Rogers.
    »Meinen Sie mit den Flugzeugen?«
    »Ja, schon, aber sie haben auch Probleme mit der Gewerkschaft.«
    »Worum geht’s da?«
    »Das ist nicht ganz klar. Aber der Betrieb ist in Aufruhr, und das Management gibt keine klaren Antworten. Die Gewerkschaft ist wütend über das China-Geschäft. Ihrer Meinung nach sollte das nicht zustande kommen.«
    »Sind Sie bereit, vor der Kamera darüber zu reden?«
    »Klar. Ich kann Ihnen meine Quellen zwar nicht nennen, aber ich werde Ihnen sagen, was ich weiß.«
    Natürlich würde er das, dachte Jennifer. Es war der Traum jedes Zeitungsreporters, irgendwann ins Fernsehen zu kommen. Die Zeitungsfritzen wußten alle sehr genau, daß man das große Geld nur machte, wenn man sein Gesicht im Flimmerkasten zeigte. Wie erfolgreich oder berühmt man in anderen Medien auch war, man war nichts, wenn man nicht ins Fernsehen kam. Aber hatte man sich erst einmal im Fernsehen einen Namen gemacht, erhielt man auch Zugang zum lukrativen Vortrags-Zirkus, wo man fünf-oder zehntausend Dollar verdienen konnte, wenn man bei einem Mittagessen vor Geschäftsleuten sprach.
    »Ich werde irgendwann diese Woche drüben bei Ihnen sein … Mein Büro wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    »Sagen Sie mir nur, wann«, sagte Rogers.
    Sie rief

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