Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
Vom Netzwerk:
als die gesamte Trunkschaft in der Schenke lauthals zu lachen begann. Selbst die Barfrau und Besitzerin der Schenke, die dabei nur den Kopf schütteln konnte, schmunzelte, während sie die Gläser reinigte. Während die Phuken lachten, hob der andere Zwilling, der auf dem Tisch stand, seinen Tonkrug in die Höhe, dann rief er in die Menge:
    „ Was machen wir nur mit den betrunken Seemann?“ Als er dies gerufen hatte, hoben plötzlich alle Phuken in der Schenke ihre Krüge in die Höhe, um sodann im Einklang dem Gerufenen zu erwidern:
     

    „ Was machen wir nur mit dem betrunkenen Seemann? Was machen wir nur mit dem betrunkenen Seemann? Was machen wir nur mit den betrunkenen Seemann, so früh schon am Morgen?“
     

    Als das Gebrüll sich zum gemeinschaftlichen Schenkengesang auswuchs, standen plötzlich zwei Männer auf, die an dem Tisch saßen, auf dem die Zwillinge nun standen, und fingen dabei prompt mit ihren Fideln zu spielen an. Anschließend fuhr die Strophe des Liedes laut und mit fröhlichem Gesang fort:
     

    „ Auf und davon, jetzt steigt sie auf! Auf und davon, jetzt steigt sie auf! Auf und davon, jetzt steigt sie auf! So früh schon am Morgen!“
     

    Die Phuken lachten, tanzten und sangen zu der Musik, während Hudo nach vorne zur Bar trat und seinen leeren Krug mit einem Branntwein auffüllen ließ, den die Phuken Zwergenwasser nannten. Den Namen bekam der Branntwein dadurch, dass die Zwerge, die die wahren Erfinder waren, das starke Getränk in ihrer Heimat, in Warda, wie Wasser tranken.
    Es war bereits Hudos zweiter Branntwein, den er getrunken hatte, um dabei all seine Sorgen und Kummer zu vergessen. Er hatte schulterlanges, dunkelbraunes Haar, welches leicht gelockt war und sein rundes und freundliches Gesicht unterstrich. Er trug eine graubraune, zugeknöpfte Lederweste, dazu eine dunkelbraune Lederhose, welche mit Stickereien verziert war. Seine braunen Augen und schmalen Brauen ließen ihn wie einen typischen jungen Phuken aussehen und die sporadischen Blicke, die er immer wieder zu der blonden Phuken-Bardame hinwarf, offenbarten wieder einmal die Schüchternheit der männlichen Phuken gegenüber den Damen ihres Volkes.
    Die junge Phukin trug eine dunkelrote Miederweste mit goldenen Stickereien, die bis zum Rock hinunter verliefen, welcher in kastanienbraunen Farben gehalten war. Die Bardame besaß blondes, gelocktes Haar und war mit ihrer Größe von zweieinhalb Fuß so groß wie Hudo, der nun wieder zur Theke blickte, um ihr wunderschönes Gesicht aus der Nähe zu betrachten. Während die Phuken weiter sangen und die Bardame Hudos halbvollen Krug, ehe er noch den Tresen berührt hatte, mit Zwergenwasser auffüllte, blickte er in ihre wunderschönen und blattgrünen Augen. Als er sah, dass sie sein Starren bemerkt hatte, überlegte er sich schnell eine Frage.
    „ Wie lange ist schon her, dass so viel los war wie heute?“
    „ Heute ist der erste freie Tag. An diesen Tagen ist immer so viel los.“ Dann lächelte sie und wandte sich anschließend den anderen Kunden zu, die betrunken und ungeduldig mit ihren Krügen umherwedelten. Hudo wollte noch eine Frage hinterher werfen, doch er wurde plötzlich von seinem Freund Meldor überrascht, der ihm auf seinen Rücken klopfte und sich zu ihm gesellte.
    „ Na? Versucht ihr immer noch, ihr Herz zu erobern?“, fragte Meldor spöttisch und grinste dabei, als er einen großen Schluck aus seinem Tonkrug machte und dabei Hudo ansah. Meldor hatte dunkelblondes, kurzes und ebenso gelocktes Haar. Seine Haare waren gerade einmal so lang, dass sie sich einmal kräuseln konnten. Seine grünen Augen unterstrichen sein grünes, kurzärmliges und abgetragenes Ledergilet, welches er an diesem Abend trug.
    „ Erzählt doch nicht wieder solch Unsinn. Ich hatte mich bloß mit ihr unterhalten“, gab Hudo leise und leicht genervt zurück, dann trank er mit großen Schlucken fast die Hälfte seines Kruges leer, was Meldor zum Staunen brachte.
    „ Mach dich nicht fertig. Sie wird dich schon irgendwann beachten.“
    Nach Meldors Worten wollte Hudo eine harsche Bemerkung machen, doch schüttelte er nur genervt den Kopf und dreht sich anschließend wieder zu den beiden Zwillingen hinüber, die eine Rede vorbereiteten. Der linke der beiden Zwillinge räusperte sich und bat um Ruhe, als er begann:
    „ Wie ihr sicherlich wisst, sind die Diebstähle der Wichtelbolde zahlreicher geworden.“ Nach dem ersten Satz kamen bereits zahlreiche zustimmende Worte als Antwort.

Weitere Kostenlose Bücher