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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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denn die Kadaver wurden dann von den Kriegern grob zerkleinert, um später von Schlächtern in noch kleinere Stücke geschlagen zu werden, die dann für königliche Festmahle zubereitet oder am Marktplatz verkauft wurden. Liam fragte sich oft, wie lange das gesamte Verfahren bei so viel Leib dauern und wie das Fleisch eines Bergriesen schmecken würde, denn nie hatte er davon kostet und oft wurde es als Delikatesse betitelt. In Gedanken versunken trat Liam durch das Tor und in die Gassen hinter den eingestürzten Mauern. Er erblickte Hunderte von Männern, Frauen und Kindern, die ihm zujubelten oder ihre Häupter senkten. Die Stadt war komplett in Bewegung: Die Arbeiter räumten die Steine der Mauern weg, die Schützen gingen in ihre Kasernen zurück, Bauern und andere Bewohner bejubelten den Helden oder ärgerten sich über die Schäden an ihren Häusern.
    Am Marktplatz der Stadt, der nur ein paar Dutzend Häuser entfernt lag, waren Hunderte von Bewohnern zu sehen, die Waren anboten oder sie kauften. Es gab fünf Märkte in Taran. Vier in jeder Himmelsrichtung am Stadtrand und einen großen im Inneren von Taran. Die Stadt selbst bestand aus mehreren Vierteln, die aber alle keinen festen Namen besaßen, sie wurden nur nach den Himmelsrichtungen benannt, wie zum Beispiel das Südviertel. Manche nannten aber das Südviertel scherzhaft Riesenvorhof, da dieses Viertel als einziger Schaden davon trug, wenn mal wieder Riesen aus dem Südosten die Stadt angriffen. Die gehobenen Bewohner nannten das südliche Viertel Arbeiterviertel und die Arbeiter und Bauern nannten es schlicht Obst- oder Südviertel; Obstviertel deswegen, weil in den Märkten dieses Viertels übermäßig Obst verkauft worden war, anders als im Norden, wo vermehrt Waffen, Rüstungen oder Werkzeuge verkauft wurden, weswegen es oft als Schmelzviertel bezeichnet wurde.
    Als Liam und Tarion im südlichen Marktviertel ankamen, schritten sie zwischen den einzelnen Markständen vorbei, hohe und niedere, doch allesamt waren sie aus einem schlichten Holzgerüst gebaut und mit Leinentüchern bespannt, die verschiedenste Farben besaßen. Ein Marktschreier nach dem anderen bot seine Waren und preiste sie als die Besten des ganzen Landes an. „Der beste Fisch des ganzen Landes. Für Helden wie euch natürlich ganz umsonst“, rief einer der Verkäufer mit lauter Stimme zu den Beiden hinüber, doch Tarion schüttelte nur den Kopf und hob die Hand.
    „ Habt Dank, aber wir haben leider keine Zeit für euren Fisch“, sprach er rasch und zügig, um sodann mit Liam in schnellem Schritt weiter zu schreiten. Nachdem sie durch den langen Markt gegangen waren, befand sich am Ende der Straße, bevor sie in zwei Richtungen auseinander verlief, eine große Kaserne, die über alle anderen Häuser ragte. Die Eingangstür wurde von zwei Kriegern bewacht, die Hellbarden trugen und dabei die Schneiden überkreuzt vor die Tür hielten. Als sie Tarion erblickten, zogen sie augenblicklich die Waffen zur Brust hin und schritten dabei zügig zur Seite, um anschließend stramm zu stehen. Dann traten Liam und Tarion in die Kaserne, während die Wächter hinter ihnen die Tür schlossen.
    Im Inneren der Kaserne hingen zahlreiche Waffen, Wappen und andere Gegenstände an den hellgrauen Steinwänden, doch kein Mann befand sich in ihr. Während Liam das Innere der Kaserne betrachtete, trat Tarion indes zu einem dunkelbraunen Eichenholztisch, der am Ende des Raumes mittig an der Wand stand. An dem Tisch standen drei Stühle, einer für den Kommandanten und die anderen zwei, dem Ersten gegenüber, für Gäste. Tarions Stuhl war jedoch prunkvoller, verlief mit geschwungenem Muster und Verzierungen waren in das Holz gekerbt.
    „ Bitte nehmt Platz“, sprach der Gastgeber mit höflich klingender Stimme, während er sich auf seinen Stuhl setzte.
    „ Habt Dank.“
    „ Nun, ich werde sogleich zur Sprache bringen, was mir am Herzen liegt, damit wir möglichst schnell Taten folgen lassen können.“ Tarion blickte auf ein paar Karten, die auf dem großen Tisch lagen. „Wir wollen in den nächsten Tagen eine große Anzahl an Spähern in die umliegenden Gebirge ausschicken. Der König will den Grund für die häufigen Angriffe der Bergriesen herausfinden.“
    „ Die Angriffe häuften sich in der Tat sehr oft.“
    „ Jedes Mitglied des Rates ist sich darüber einig. Wir haben uns beraten und sind zum Entschluss gekommen, dass wir einen geflügelten Späher für äußerst nützlich halten, um somit die

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