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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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Nun schimmerten die Knochen im Mondschein, doch war es kein weißer Schimmer, der auf ihnen ruhte. Blutrot, jedoch mit der Schwärze der Nacht gemischt, schimmerten die Gebeine an blutbefleckten Stellen, besonders an jenen, wo noch dunkle Fleischfetzen hingen. Ihnen wurde nun klar, dass vor ihnen frisch abgenagte Knochen lagen und kaum einer von ihnen hatte keine Vorstellung darüber, welche Kreatur solch eine Beute verspeisen konnte.
    Nun standen sie vor den abnagten Beinen, neben dem Höhleneingang und den Hokins, die sich zu Boden legten und rasteten, unwissend darüber, was zu tun war und was der Plan ihres Führers war, bis schließlich Perosos das Wort ergriff: „Mäuler wie Schluchten. Zähne wie Klingen. Kraftvoll und mächtig wie Berge. Ein einsames Auge so groß wie unsere Öfen lodert in ihrem Kopf und starrt mit einem brennenden Blick auf seine Feinde. So erzählt man sich über die Großen. So denkt man über die einäugigen Riesen der Kernlande. Riesige Kreaturen, mit der Stärke von Lawinen wüten sie auf die Länder unserer Feinde herab. Huldigen sollten wir sie und sie zu unserem Verbündeten machen. Doch wage ich zu bezweifeln, dass ihr Verstand ihrer Kraft voraus geht. Ich gedenke jedoch, diese Höhle zu betreten und was ich vorfinden werde, werde ich zu einem Freund machen oder zumindest zu einem Feind unseres Feindes. Und wenn es nur Moos und Pilz ist, dann wird er uns dennoch dienlich sein, um unsere Kraft zu stärken, damit wir den Hass auf die Menschen fallen lassen können wie brennende Wurfgeschosse.“
    Die Reiter brüllten, riefen und jubelten im Anschluss der Rede, ehe Perosos in die Höhle trat und ihm seine Gefolgsleute folgten.
    In der Höhle wurde es bereits nach ein paar Fuß stockfinster, selbst für Perosos und seine Untergebenen ein wenig zu dunkel, um einwandfrei sehen zu können, und die Temperatur stieg langsam aber stetig an, je weiter sie hineinschritten. Die Höhle verlief ein wenig nach rechts geneigt und der Gang wurde immer breiter, bis die zwei Dutzend Kuttenträger in nur zwei Reihen nebeneinander Platz fanden. Nach ungefähr einer Minute vernahm die Schar ein raunendes Brummen, welches nach kurzer Zeit immer abrupter wurde. Es klang zuerst wie ein Knurren, doch mit jedem Schritt, den sie sich tiefer in die Höhle wagten, entwickelte sich das Knurren immer mehr zu einem lauten Schnarchen.
    Nun konnte Perosos die Höhlenwand und Decke wieder deutlicher erkennen, die in der Schwärze bereits verschwunden waren, denn ein schwacher Schein trat aus einem Spalt der Decke, der auf den Boden schien und einen unförmigen, ovalen Kreis zog. Der Schein lag noch in weiter Ferne vor ihnen und der Spalt in der Decke Dutzende Fuß über ihnen. Perosos trat auf den Schein zu und konnte nun große Schatten vor sich ausmachen, die sich am Boden träge auf und ab bewegten. Dann erkannte er ganze Schemen, die sich auftürmten und wieder in sich zusammen fielen. Eine Musik von Knurren und Schnarchen erfüllte die Höhle und der Schein des Mondes fiel jetzt auf die Kapuze des Anführers, der nun in den Lichtkreis getreten war und nicht von mehr von den großen Schemen wegsah, während seine Untergebenen langsam näher kamen. Nun stieg er aus dem Schein und keine zwei Fuß später stolperte er über etwas und fiel zu Boden. Er erhob sich rasch und blickte zu Boden, jedoch sah er nichts außer Schwärze. Dann schien sich etwas zu bewegen und Perosos konnte den Umriss sehen, worüber er gestolpert war. Der Schemen war länglich und dick, dann verzog er sich in die Schatten, fern vom Lichtkreis. Jetzt rührte sich erneut ein Schemen, diesmal über Perosos. Es stieg noch weiter empor und wurde untermauert von einem brummenden Gurren. Im Mondscheinkegel formte sich aus dem Schemenhaften eine riesige graue Hand, die in den Lichtkreis fiel und anschließend wieder hinaus flog und sich in den Schatten dahinter verlor. Es war das Rieseln kleiner Steine zu hören, Kies und Sand, die auf den harten Boden und in den Lichtkreis fielen. Perosos war zurückgewichen und stand nun wieder hinter dem Lichtkreis, während er auf die rollenden Steine blickte. Dann sah er wieder auf, als ein großer Schatten den Lichtkegel zwischen Boden und Decke berührte. Eine graue, fahlschimmernde Fratze blickte auf die Eindringlinge, die ihre Köpfe nach oben gerichtet hatten und gegen ein grimmiges, durchdringendes, großes Auge blickten. Das starrende, faltenreiche Gesicht verzog sich immer mehr zu einer finsteren Miene,

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