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Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)

Titel: Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Dlabac
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bis die Kreatur schließlich drohend ihre Zähne zeigte. Die Pupille des Auges weitete sich immer mehr und ein Feuer schien darin zu erglühen, als plötzlich ein mächtiges und vernichtendes Gebrüll die Gebeine der Eindringlinge und die gesamte Höhle bis ins Mark erschütterte. Wie von Blitz und Donnergrollen getragen flohen die vermummten Gestalten aus der Höhle und zu ihren Reittieren, während hinter ihnen die schlafenden Riesen geweckt wurden und tobendes Gebrüll erklang.
     

    Nachdem sie die Riesen abgehängt hatten, fanden sie weiter nördlich in den Tälern eine zweite Höhle, die jedoch nicht bewohnt war und in der sie kurze Rast hielten, um weiteres Vorgehen zu besprechen. Perosos schmiedete indes Pläne, wie er die tobenden Giganten zu seinem Vorteil nutzen konnte. Sie wären an seiner Seite eine Kraft, die ihm ungeheure Macht über die feindlichen Heere verschaffen würde. Wenn man die Ungeheuer aber nicht zähmen konnte, vermochte man sie dennoch als unkontrollierbare Waffe einzusetzen. Sie reizen? , dachte Perosos. Ein paar von ihnen töten, dies würde sie aus ihren Höhlen bringen und sie würden blindlings wüten und das einzige Reich angreifen, welches sie kannten. Denn selbst Perosos war aus seinen alten Überlieferungen bekannt, dass die Einaugen über die Berge kamen und in Kandor einfielen, wenn sie wieder einen harten Winter hatten und hungerten, seit jeher hat sich nichts geändert.
    Die Nacht neigte sich langsam ihrem Ende zu, als Perosos ein paar der Reitern befahl, wieder nach Rektar zu reiten, um die ersten Heerscharen loszuschicken, die die Riesen aufhetzen sollten. Bis auf eine Ausnahme schickte er die Hälfte der übrig Gebliebenen in Zweiergruppen fort und in alle Himmelsrichtungen verteilt, die andere Hälfte schickte er als Gesamtes in den Süden, damit sie die Reiche weiter ausspähen würden, während er weiter nach den Splittern suchen konnte. Die eine Ausnahme, mit der er zusammen nach den Steinen suchen würde, hieß Ugor, seine rechte Hand.
    Die Gruppe, die den Befehl bekommen hatte, nach Süden zu reisen, bestand aus einem Dutzend Reitern, die von Roken geführt wurde. Sie ritten, nachdem sie Perosos verlassen hatten, geradewegs in den Süden, in das Land Eleran und versuchten dort die Dörfer und Siedlungen der Menschen genauer zu erkunden. Jetzt warteten sie unter Geäst und Blätterwerk, während die Dämmerung feurig über ihnen loderte, und erst des Nachts würden sie die Wälder verlassen, um sodann Haus und Hof auszuspähen.

Einmarsch
     

    Roken traf den Rest der Reitschaft, die von Perosos nach Süden entsandt worden war, am vereinbarten Platz vor einer Höhle, in den dunklen Wäldern im Osten Eleran. Sie brachten ihre gesammelten Informationen zusammen und erzählten sich über die Dörfer, Siedlungen, Wachen und bestimmte Lagen, die für eine berittene Heerschar von Vorteil wären. Perosos hatte das Vorhaben, Eleran und seine vielen kleinen Dörfer und Siedlungen zuerst anzugreifen, weshalb er das Dutzend ausgesandt hatte, um die Gegend zu erkunden. Das Land war außerdem im Vergleich zu Kandor weniger geschützt von Berg, Stein, Wall und Schütze. Hatten sie erst einmal Eleran und anschließend Zel unter Kontrolle, würden sie von Norden und Süden aus in Kandor einfallen.
    Die Reiter ruhten und teilten miteinander die Informationen, in einer kleinen Höhle, nicht weit abseits vom Waldesrand.
    „ Wo sind die Packer?“, rief Roken plötzlich, als er seine Untergebenen gezählt hatte. Sekunden vergingen, ehe sich plötzlich eine hellere Stimme meldete: „Baltron und Mork sollten nun jeden Moment erscheinen. Sie haben nur ein paar Trinkschläuche mit Wasser aus einem Bach in der Nähe gefüllt.“
    „ Sie sind nun schon viel zu lange fern und obwohl uns der Wald und seine Wipfel vor dem grässlichen Licht schützen, ist es außerhalb des Schatten der Höhle nicht lange zu ertragen“, raunte Roken und blickte skeptisch aus dem Ausgang der Höhle, der nun ein helles Grün offenbarte, welches die Mittagssonne verkündete und den Anführer anwiderte. Er überlegte kurz und stand schließlich auf, den Kopf nach unten geneigt und die Hand beschattend vors Gesicht gehalten. Er starrte hinaus auf den grünen Boden, der hier und da mit einzelnen Lichtpunkten, die durch das Blätterdach strahlten, erhellt wurde. Er gewöhnte sich an das helle Grün des bewachsenen Bodens und trat nun vor den Eingang der Höhle, als er plötzlich ein Rascheln hörte. Es war Baltron.

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